Für Christoph Scholl und die Einwohnergemeinde Pieterlen ist jeder Unfall ein Problem, sowohl finanziell als auch moralisch. Deshalb setzt die Gemeinde seit Anfang 2021 auf eine Modelllösung rund um die Arbeitssicherheit in Gemeinden. Diese bringt sie mit der dazu passenden Web-Applikation «safely» auch visuell auf den mobilen Bildschirm.
Die Einwohnergemeinde Pieterlen am Jurasüdfuss zählt 4985 Einwohner und ist Arbeitgeberin für rund 150 Mitarbeitende. Christoph Scholl ist als Abteilungsleiter Bau + Energie der Gemeinde verantwortlich für die Sicherheit dieser Mitarbeitenden, auch von den 22 Menschen, die direkt in seiner Abteilung tätig sind. Ihre Berufe reichen von kaufmännischen Angestellten bis hin zu Gärtnern, Maurern oder Strassenbauern.
So unterschiedlich die Berufe sind, so verschieden sind auch die Gefährdungen. «Im Werkhof war Arbeitssicherheit schon immer ein Thema, die Mitarbeitenden kannten das aus früheren Tätigkeiten», sagt Christoph Scholl. «In den Büroberufen war das seltener der Fall. Viele Gemeinden sind sich nicht wirklich bewusst, dass sie genauso ein Arbeitgeber sind wie ein KMU und deshalb auch genauso verantwortlich für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Wir sind einem Gesetz unterstellt und wir haben ein Leitbild, in dem steht, dass wir gesunde und glückliche Mitarbeitende wollen. Dafür bin ich verantwortlich. Ich muss darauf achten, dass die Mitarbeitenden am Abend gesund nach Hause kommen.»
Modelllösung rund um die Arbeitssicherheit in Gemeinden
Mit einem Arbeitskollegen aus einer anderen Gemeinde tauscht sich Christoph Scholl regelmässig aus, auch über die Arbeitssicherheit. «Er gab mir den Tipp, mich bei der Firma Lobsiger & Partner zu melden», erzählt Scholl. «So entstand ein Kontakt, über den ich bis heute sehr froh bin. Die Lobsiger & Partner GmbH kam bei uns vorbei und zeigte uns eine Modelllösung rund um die Arbeitssicherheit in Gemeinden, die mich überzeugte.»
Die Anschaffung wurde in der Geschäftsleitung und im Gemeinderat behandelt und letztlich klar und deutlich bewilligt. Dann führte die Gemeinde zusammen mit der Lobsiger & Partner GmbH Erstbegehungen durch, nahm alles auf und seit Anfang 2021 ist die Modelllösung nun die Grundlage für alle Massnahmen im Bereich Arbeitssicherheit in der Gemeinde.
«Für mich ist die Modelllösung das Beste, was mir passieren konnte», sagt Scholl. «Ich erhielt ein pfannenfertiges und auf eine Gemeinde massgeschneidertes Produkt, das mir die nötigen Dokumente, Vorlagen oder Checklisten liefert. Ich muss das nicht alles selber erarbeiten, wozu ich weder das nötige Wissen noch die zeitlichen Ressourcen hätte. So kann ich die Vorlagen einfach übernehmen und umsetzen und ich habe jederzeit einen Gesamtüberblick. Das hilft mir als verantwortliche Person enorm.»
Web-Applikation ‘safely’ bringt die Modelllösung auf den Bildschirm
Aus der Lobsiger & Partner GmbH stammt auch die Web-Applikation ‘safely’, welche die Modelllösung digitalisiert auf den Bildschirm bringt und dadurch die Umsetzung erheblich vereinfacht. «Ein Produkt, das mich derart unterstützt, habe ich sonst nirgends gefunden», sagt Scholl.
In safely wurde die Gemeinde Pieterlen in verschiedene Kategorien eingeteilt: Liegenschaften der Verwaltung, der Schule, öffentliche Plätze und Spielplätze oder die Infrastruktur der Energieversorgung sowie die verantwortlichen Personen wurden definiert. In einer zweiten Phase nahm die Gemeinde die vorhandenen Geräte auf, sprich alle Maschinen und Fahrzeuge mit potenziellen Gefährdungen wurden in der App hinterlegt. «Das war am Anfang zwar etwas aufwändig, aber nun haben wir einen kompletten und visualisierten Überblick», sagt Scholl.
«Die Mitarbeitenden loggen sich morgens ein, sehen mit wenigen Klicks ihre Pendenzen und geben Rückmeldungen zu erledigten Aufgaben. Ich selbst kann mit meinem mobilen Endgerät eine Aufnahme machen, wenn mir draussen etwas auffällt, und ich kann vom Büro aus sehen, ob die Aufgaben erledigt wurden oder noch pendent sind. Das ist ein riesiger Vorteil.»
Einfache Anwendung, erleichterte Arbeit
Christoph Scholl sagt, dass die Akzeptanz für die neue Web-Applikation unter den Mitarbeitenden zu Beginn doch etwas Überzeugungskraft brauchte. «Aber diese Überzeugungskraft habe ich», sagt er. «Bei neuen Dingen stösst man immer auch auf Widerstand. Sobald die Mitarbeitenden erkannten, dass die App sehr einfach anzuwenden ist, dass sie die Arbeit erleichtert und viele Mehrwerte bietet, ging es ganz schnell und alle nutzen die App und schätzten ihre Vorteile.»
Mit safely hätten sich die Prozesse stark vereinfacht, alles sei klar definiert und es gäbe kaum mehr Spielraum für Diskussionen, sagt Scholl. «Am meisten schätze ich an der App ihre Einfachheit. Alles ist schön visualisiert sowie einfach und logisch zu bedienen. Man findet sich schnell zurecht, selbst wenn man keine Schulung hatte. Und: kann ich von überall aus bedienen, zu Hause, auf dem Arbeitsweg, in der Freizeit, im Werkhof oder im Büro.»
Arbeitssicherheit in Gemeinden: Jeder Unfall ist ein Problem
Die Berufsunfälle, welche die Gemeinde in der Vergangenheit zu beklagen hatte, waren nicht schwerwiegend, aber langwierig: Misstritte, Ellbogen- oder Knieverletzungen. «Das sind spezialisierte Mitarbeitende», sagt Scholl. «Wenn jemand aus dem Werkhof im Winter während zwei Monaten ausfällt, haben wir ein Problem im Winterdienst. Das ist für eine Gemeinde ein organisatorisches und finanzielles Problem und Fachpersonal zu finden, das einspringen könnte, ist im Moment sehr schwierig. Auch aus solchen Gründen wollen wir gesunde Mitarbeitende.»
Sein oberstes Ziel ist klar: alle Mitarbeitenden sollen am Abend gesund nach Hause kommen. Und die Bevölkerung, welche die Infrastrukturen der Gemeinde nutzt, genauso. «Ich will nicht verantwortlich sein, wenn es einen Unfall gibt, den wir hätten verhindern können», sagt Scholl. «Für uns ist jeder Unfall ein Problem, nicht nur finanziell, sondern auch moralisch.»
In Zusammenarbeit mit der Lobsiger & Partner GmbH