Sechs Monate nach dem Start ihrer Kampagne zur Unterstützung des Schweizer Milizsystems ziehen die Schweizerische Gesellschaft für Arbeitssicherheit (SGAS) und Suissepro (Dachverband für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz), die hinter dieser Sensibilisierungsaktion stehen, eine sehr positive Bilanz. Bereits 31 Mitunterzeichner haben die öffentliche Erklärung zur Unterstützung des Schweizer Milizsystems unterzeichnet und verpflichten sich, dieses System aktiv zu bewerben.
Das Milizsystem ist Teil der DNA der Schweiz. Es steht im Dienste des Allgemeinwohls und fördert den Wissensaustausch zwischen Berufs– und Vereinsleben. Heute ist jedoch Gefahr im Verzug! Die Schweizer scheinen immer weniger bereit zu sein, ihre Freizeit zu opfern, um sich ehrenamtlich oder in Vereinen zu engagieren. «Dasselbe stellen wir fest, wenn es darum geht, Mitglieder für unsere diversen Milizkomitees zu finden, erklärt Christian Wyssmüller, Präsident der SGAS. Als Gründe werden unter anderem die mangelnde Unterstützung durch den Arbeitgeber und die Notwendigkeit, diese Aufgaben in der Freizeit zu übernehmen, genannt.»
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit: Öffentliche Erklärung der SGAS
«Diese Erklärung soll als Erinnerung dienen, um den Bedrohungen, denen das Milizsystem ausgesetzt ist, entgegenzuwirken. Sie soll die Unternehmen für das Thema sensibilisieren und sie dazu bewegen, konkrete Massnahmen zur Unterstützung von Mitarbeitern, die sich engagieren wollen, zu ergreifen. Mit 31 Mitunterzeichnern, die mehr als 4 Millionen Arbeitnehmer vertreten, übertrifft das Ergebnis dieser Kampagne unsere Erwartungen. Darunter befinden sich die wichtigsten Arbeitgeber– und Gewerkschaftsverbände, das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), grosse Unternehmen und führende Vertreter im Bereich der Prävention, der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Wir freuen uns auch, dass mehrere mitunterzeichnende Unternehmen eine Reihe von Best Practices eingeführt haben, um dieses Ziel zu verfolgen.»
Auf politischer Ebene hat der Bundesrat in seiner Antwort auf eine Interpellation vertritt er jedoch die Ansicht, dass die Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Kantonen und bei den Gemeindebehörden in erster Linie Sache der Kantone und der Gemeinden ist. «Föderalismus verpflichtet, alle schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu, aber wir brauchen die Unterstützung des Parlaments. Wir haben diese Kampagne genutzt, um mehrere Parlamentarier für dieses Thema zu sensibilisieren und zum Handeln zu motivieren. Das Milizsystem ist eine Bereicherung, wir müssen ihr Sorge tragen», warnt Christian Wyssmüller.