2018 wurden in der Schweiz 7,891 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Zwischen 2013 und 2018 ging die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden durchschnittlich um 5 Minuten auf 41 Stunden und 8 Minuten zurück. Die Anzahl der jährlichen Ferienwochen stieg hingegen gemäss den Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) weiter an und betrug 5,2 Wochen.
Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) nahm die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher Erwerbstätiger in der Schweiz 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent zu. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass 2018 mehr Feiertage auf einen Werktag fielen als im Vorjahr. Ansonsten wäre das Arbeitsvolumen aufgrund der gestiegenen Beschäftigtenzahl (+1,1%) und der gesunkenen tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit (–0,3%) stärker gewachsen (+0,8%).
Rückgang der tatsächlichen Arbeitszeit bei den Vollzeitarbeitnehmenden
Zwischen 2013 und 2018 verringerte sich die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) um 5 Minuten auf 41 Stunden und 8 Minuten. Grund für diesen Rückgang ist die Abnahme der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit (–2 Minuten auf 41 Stunden und 52 Minuten) und der wöchentlichen Überstunden (–5 Minuten auf 55 Minuten), die auch durch die geringere wöchentliche Dauer der Absenzen (–3 Minuten auf 1 Stunde und 39 Minuten) nicht ausgeglichen wurde.
Bei der Anzahl Ferienwochen wurde weiterhin ein konstanter Anstieg von 5,1 auf 5,2 Wochen pro Jahr (+0,3 Tage) beobachtet. Die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren verfügen mit 4,9 Wochen über weniger Ferien als die 15- bis 19-Jährigen und die 50- bis 64-Jährigen (5,4 bzw. 5,7 Wochen).
Über 45 Arbeitsstunden pro Woche im Primärsektor
Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors registriert (2018: 45 Stunden und 48 Minuten). Dahinter folgen die Wirtschaftszweige «Gastgewerbe» (42 Stunden und 7 Minuten), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (41 Stunden und 54 Minuten) sowie «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 38 Minuten).
Die Schweiz im internationalen Vergleich
Für internationale Vergleiche werden die Arbeitsstunden mit einer etwas anderen Methode erhoben (siehe methodischer Anhang). Im EU28/EFTA-Ländervergleich verzeichneten die Schweiz und Island im Jahr 2018 mit 42 Stunden und 30 Minuten die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche bei den Vollzeitarbeitnehmenden, vor Deutschland (39 Stunden und 54 Minuten) und Frankreich (37 Stunden und 36 Minuten), das sich am Schluss der Rangliste befand. In der EU28 lag der Durchschnitt bei 39 Stunden und 18 Minuten.
Betrachtet man jedoch die Gesamtheit der Erwerbstätigen, so zählte die Schweiz mit 35 Stunden und 48 Minuten im Jahr 2018 zu den Ländern mit der niedrigsten tatsächlichen Arbeitszeit pro Woche, hinter Frankreich (35 Stunden und 54 Minuten), aber vor Deutschland (34 Stunden und 48 Minuten). Grund hierfür ist der hohe Anteil Teilzeiterwerbstätige. In Griechenland war die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit am höchsten (40 Stunden und 36 Minuten), am anderen Ende der Rangliste befanden sich die Niederlande (31 Stunden und 36 Minuten). Der Durchschnitt in der EU28 belief sich auf 36 Stunden und 24 Minuten.
Setzt man das Gesamtvolumen der geleisteten Arbeitsstunden ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung (15 Jahre und älter), gehören Island (30 Stunden und 36 Minuten) und die Schweiz (23 Stunden und 24 Minuten) zur Spitzengruppe der EU28/EFTA-Länder. Die Position der Schweiz ist auf die hohe Erwerbstätigenquote zurückzuführen. Am Tabellenende stehen Italien (16 Stunden und 24 Minuten) und Griechenland (17 Stunden). Der Durchschnitt der EU28 lag bei 19 Stunden und 42 Minuten.
Absenzen
Die Absenzen haben folgende Gründe und sind in folgenden Positionen und Wirtschaftsbereichen unterschiedlich gelagert: