Im Dezember, Januar und Februar verunfallen jährlich rund 5300 Menschen beim Spazieren oder Wandern. Tendenz steigend. Dabei lassen sich Misstritte, Stolper- oder Sturzunfälle mit wenig Aufwand vermeiden.
Durch Eis und Schnee erhöht sich im Winter die Unfallgefahr. Dabei kommt es bei Stürzen nicht selten zu Verletzungen. In fast der Hälfte dieser Unfälle sind Arbeitsausfälle zu beklagen. Warum Bewegung trotzdem auch im Winter gesund ist, erklärt Erwin Von Moos, Präventionsexperte bei der Suva: «Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit, auch in der kalten Jahreszeit. Eine gute körperliche Fitness reduziert das Risiko von Verletzungen, egal ob in der Freizeit oder bei der Arbeit. Dabei sollte auf eine geeignete und der Witterung angepasste Kleidung und Schuhwerk mit Profil geachtet werden».
Am meisten Unfälle im Januar
In den letzten zehn Jahren haben Unfälle beim Spazieren und Wandern während den Wintermonaten tendenziell zugenommen. Im Jahr 2011 waren es rund 3900 Unfälle, im Jahr 2020 bereits 5500. Diese Zunahme erklärt sich dadurch, dass immer mehr Menschen in der Freizeit Spazieren und Wandern als noch vor zehn Jahren – und dies auch im Winter. Die Unfalldaten zeigen dabei keinen kontinuierlichen Anstieg. Sie sind stark witterungsabhängig. In Jahren mit vielen schnee- und eisreichen Tagen gibt es auch mehr Unfälle. Im Januar, wenn es oft am kältesten ist, ereignen sich die meisten der Unfälle.
Arbeitsausfälle und hohe Kosten
Sechs Prozent der Unfälle beim Spazieren oder Wandern im Winter haben mindestens drei Monate Arbeitsausfall zur Folge, zwei Unfälle pro Jahr enden tödlich und in zehn Fällen kommt es zu Invalidenrenten. Jährlich zahlen die Unfallversicherer 34 Millionen Franken für die Folgen dieser Wander- und Spazierunfälle in der kalten Jahreszeit.
Körperliche Fitness reduziert die Verletzungsgefahr
Rund ein Drittel (27 Prozent) der Verletzungen betreffen Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Danach folgen Verletzungen an Schultern, Ellbogen und Arme (19 Prozent) und an dritter Stelle stehen Verletzungen an Hüfte, Oberschenkel und Knie (16 Prozent). Sei es nun beim Spazierengehen, Wandern oder gar Schneeschuhwandern im Winter, die körperliche Fitness spielt eine wichtige Rolle: «Körperlich fitte Menschen können heikle Situationen aufgrund von Schnee- und/oder Eis-bedecktem Untergrund besser meistern, Ausrutscher und Stürze eher vermeiden. Sie verfügen über eine schnellere Reaktion und generell über eine bessere Beweglichkeit», bestätigt Erwin von Moos, Präventionsexperte der Suva.
Acht Tipps für mehr Sicherheit beim Spazieren und Wandern im Winter:
- Informieren Sie sich über die aktuellen Wetterverhältnisse, bevor Sie das Haus verlassen.
- Tragen Sie wintertaugliche Kleidung und Schuhwerk mit Profil oder Spikes.
- Planen Sie genügend Zeit für den Weg und/oder die Route ein. Denn wer es eilig hat, stürzt schneller.
- Benutzen Sie bei Dämmerung und/oder Dunkelheit helle, gut sichtbare Kleidung und eine Taschen- und/oder Stirnlampe.
- Benutzen Sie Wanderstöcke. Sie geben zusätzlichen Halt auf rutschigem Untergrund.
- Tragen Sie das Mobiltelefon in der Innentasche der Jacke. So bleibt es stets griffbereit und der Akku hält länger.
- Sorgen Sie für genügend Fitness: Körperlich fitte Menschen können heikle Situationen besser meistern, Ausrutscher und Stürze eher vermeiden.
- Denken Sie auch an die anderen: Räumen Sie schneebedeckte Eingänge, Wege und Treppen.