Cyber-Attacken nahmen im Jahr 2021 in der Schweiz um 65 Prozent zu. Das stellten die Sicherheitsforscher von Check Point in ihrem Jahresvergleich zu 2020 fest. Auch die deutschen Nachbarn wurden heftig angegriffen. Weltweit nahmen die Angriffe gegen Firmennetzwerke um 50 Prozent zu.
Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR), der Forschungsabteilung von Check Point® Software Technologies Ltd. (NASDAQ: CHKP), veröffentlichten ihren Jahresvergleich zu virtuellen Attacken. Die Daten stammen aus der eigenen ThreatCloud, die weltweit vernetzt ist.
Überall nahm die Zahl von Angriffen auf Firmennetzwerke stark zu. In der Schweiz um 65 Prozent, in Deutschland um 62 Prozent und in Österreich um 117 Prozent. Auf die Branchen bezogen, waren in der Schweiz Healthcare-Anbieter unter Dauerfeuer und verzeichneten einen Anstieg von 107 Prozent verglichen zum Jahr 2020. Danach kommen die Bereiche Finance/Banking mit 98 Prozent sowie Government/Military mit 86 Prozent. Europa als Region sah einen Anstieg von 68 Prozent aller virtuellen Angriffe – in Prozent gemessen ist das der stärkste im Vergleich zu anderen Gegenden.
Cyber-Attacken dürften im Jahr 2022 weiter steigen
Einen späten Höhepunkt sahen die Sicherheitsforscher im Dezember wegen der Log4J-Schwachstelle, die beinahe jedes System auf der Welt betrifft. Omer Dembinsky, Data Research Manager bei Check Point, erklärt dazu: „Die Zahl der Cyber-Angriffe erreichte gegen Ende des Jahres ihren Höhepunkt, was vor allem auf die Versuche zurückzuführen ist, die Sicherheitslücke Log4J auszunutzen. Neue Penetrationstechniken und Umgehungsmethoden haben es Hackern sehr viel leichter gemacht, bösartige Absichten zu verwirklichen. Besonders beunruhigend ist, dass einige wichtige gesellschaftliche Branchen auf der Liste der an den häufigsten angegriffenen Bereichen weit oben stehen. Das Bildungswesen, die Behörden und das Gesundheitswesen haben es in die Top 5 weltweit geschafft. »
«Ich gehe davon aus, dass all diese Zahlen 2022 steigen werden, da Hacker neue Methoden zur Durchführung von Attacken, insbesondere Ransomware-Angriffen, suchen werden. Wir befinden uns somit in einer Cyber-Pandemie, wenn Sie so wollen. Ich empfehle der Öffentlichkeit, insbesondere im Bildungs-, Regierungs- und Gesundheitssektor, sich mit den Grundlagen des eigenen IT-Schutzes vertraut zu machen. Verschiedene Massnahmen, wie das Aufspielen von Patches, die Segmentierung von Netzwerken und die Schulung von Mitarbeitern, können die Netzwerke bereits wesentlich sicherer machen», führt Dembinsky weiter aus.