Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich blickt auf ein moderates Schadensjahr zurück. 2022 blieben Grossschadensereignisse aus, wodurch die geschätzte Gesamtschadenssumme von 59,9 Mio. Franken gegenüber 191,3 Mio. Franken im Vorjahr markant tiefer ausgefallen ist. Einen Rückgang verzeichnete die GVZ beim Ergebnis aus Kapitalanlagen, das mit -64,4 Mio. Franken unter den positiven Vorjahreswert fiel. Das Geschäftsjahr schliesst die GVZ mit einem Gesamtergebnis von -51,1 Mio. Franken ab. Dank hinreichender Reserven kann die GVZ ihren Verpflichtungen gegenüber Versicherten weiterhin uneingeschränkt nachkommen.
Die GVZ verzeichnete 2022 deutlich weniger Schäden als im Vorjahr. Insgesamt wurden 3’325 Schadensfälle (Vorjahr: 22’191) bearbeitet, davon 1’122 Feuer- und 2’203 Elementarschäden. Die Summe der geschätzten Feuerschäden beträgt 48,6 Mio. Franken (Vorjahr: 57,3 Mio. Franken) und liegt damit im Bereich des 10-Jahresmittels. Die Elementarschäden belaufen sich auf 11,3 Mio. Franken (Vorjahr: rund 134,0 Mio. Franken) und resultieren damit deutlich unter dem Vorjahr. In diesem Bereich kamen viele Schadensmeldungen aus den Gemeinden Zell und Turbenthal (Tösstal). Beide waren Anfang Mai 2022 von starken Regenfällen und in der Folge von Überschwemmungen betroffen.
Zunahme der Bruttoprämien
Die Bruttoprämien sind gegenüber dem Vorjahr um 1,14% auf 132,7 Mio. Franken gestiegen. Zugleich haben sich die Brandschutzabgaben auf 37,1 Mio. Franken (Vorjahr: 36,7 Mio. Franken) erhöht. Die Steigerung hängt mit der anhaltenden Bautätigkeit im Kanton Zürich und der entsprechenden Zunahme des Versicherungskapitals zusammen. Die in der Versicherungsprämie eingeschlossenen Brandschutzabgaben dienen der Finanzierung von vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzmassnahmen sowie der finanziellen Unterstützung der Feuerwehren im Kanton Zürich.
Ergebnis unter dem Vorjahr
Hohe Inflationsraten, Energieknappheit, Rezessionsängste und der Russland-Ukraine-Krieg waren die dominierenden Faktoren, die dazu führten, dass sowohl Aktien- als auch Anleihemärkte global stark an Wert verloren. So war auch das breit diversifizierte Anlageportfolio der GVZ den Schwankungen an den Finanzmärkten ausgesetzt. Nach einer überdurchschnittlich hohen Gesamtrendite von 7.4% im Vorjahr liegt die Rendite des GVZ-Anlageportfolios im Berichtsjahr 2022 bei -10,1%.
Aufgrund des schwächeren Anlageergebnisses schliesst die GVZ das Geschäftsjahr mit einem Verlust von 51,1 Mio. Franken gegenüber einem Gewinn von 41,4 Mio. Franken im Vorjahr ab. Der Verlust wird dem Reservefonds belastet. Dank angemessener Reserven verfügt die GVZ weiterhin über ausreichende Mittel, um den Finanzierungsbedarf, der sich aus Schadensereignissen ergibt, jederzeit zu decken.
Tiefere Gebäudeversicherungs-Prämie – höherer Versicherungswert
Die GVZ reduzierte die Gebäudeversicherungsprämie von 32 Rappen auf 29 Rappen pro 1’000 Franken Versicherungswert (19 Rappen Versicherung, 2 Rappen Erdbebenversicherung, 8 Rappen Brandschutzabgabe (bisher 7 Rappen)). Damit wird den Anforderungen gemäss § 42 Gesetz über die Gebäudeversicherung (GebVG) entsprochen. Die durch den Regierungsrat mit Beschluss Nr. 1171/2022 genehmigte Prämiensenkung kompensiert die Erhöhung des GVZ-Versicherungsindex von bisher 1’025 auf neu 1’130 Punkte. GVZ-Kundinnen und -Kunden bezahlen bei rund 10% höherem Versicherungswert insgesamt etwas weniger für die Versicherung ihres Hauseigentums.
Die ausführlichen Geschäftszahlen 2022 finden Sie im GVZ-Geschäftsbericht 2022 – online unter www.gvz.ch.