Die Hälfte der Befragten in der Schweiz wünscht sich künftig zusätzliche Kameraüberwachung auf Veranstaltungen. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer denkt, dass Videokameras und Audioanwendungen bei der Einhaltung der COVID-19 Massnahmen helfen können. Die Mehrheit (59 Prozent) ist der Meinung, dass Kameras ihr Sicherheitsgefühl auf den Strassen erhöhen. Das zeigt eine Studie im Auftrag von Axis Communications.
Seit fast genau einem Jahr ist der Alltag für die meisten Personen durch viel Zeit zu Hause geprägt, Stichwort Lockdown. Gleichzeitig wurde die Öffentlichkeit in den Köpfen vieler Menschen zu einem unsicheren Ort. Menschenmassen werden gemieden und viele Orte der Begegnung geschlossen oder mit umfangreichen Auflagen bedacht. Neue Technologien sind dadurch ein Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Doch welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Menschen, die in Städten leben und arbeiten? Wie stehen sie den Technologien gegenüber?
Das niederländische Marktforschungsunternehmen Multiscope ging diesen Fragen im Auftrag von Axis Communications auf den Grund und hat im Januar 2021 insgesamt 4500 Personen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern mittels einer Online-Studie zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt.
Technologien können bei der Einhaltung von COVID-Massnahmen helfen
Die Corona-Pandemie hat völlig neue Herausforderungen im Zusammenleben in Städten geschaffen – grosse Teile davon drehen sich um die geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Die Umfrageergebnisse in der Schweiz zeigen: Nur 31 Prozent der Befragten fühlen sich im öffentlichen Raum so sicher, dass sie sich trauen, Personen anzusprechen, die die Hygiene- und Abstandsregelungen nicht einhalten. Vergleicht man alle fünf untersuchten Länder in den beiden Regionen DACH und Benelux zeigt sich folgender Trend: Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung ist bereit, einen anderen Passanten auf das Nichteinhalten der Corona-Regeln anzusprechen, ein weiteres Drittel ist unentschieden und wiederum ein Drittel wagt es nicht.
Es überrascht daher nicht, dass 40 Prozent der befragten Schweizer denken, dass Technologien wie Videokameras und Audioanwendungen bei der Einhaltung von COVID-Massnahmen helfen könnten. In Österreich sind 36 Prozent davon überzeugt, in Deutschland sogar 49 Prozent. Die Studie hat darüber hinaus gezeigt, dass 33 Prozent der befragten Schweizer durch die Pandemie inzwischen bereit sind, persönliche Daten weiterzugeben, um die Sicherheit in Gemeinden und Städten zu gewährleisten. In Deutschland sind es im Vergleich 44 Prozent, in Österreich 36 Prozent, in Belgien 33 Prozent, in den Niederlanden nur 27 Prozent. Ein verantwortungsvoller, sicherer Umgang mit Bilddaten und damit ein verlässlicher Datenschutz von durch Videokameras im öffentlichen Raum erstellten, personenbezogenen Informationen sind demnach für ein anhaltendes Vertrauen der Bürger in diese Technologien zentral.
„Die Pandemie trifft viele öffentliche Bereiche unseres Lebens, so auch das Zusammenleben in der Stadt und vor allem das Sicherheitsgefühl ihrer Bewohner“, so Edwin Beerentemfel, Manager Global Partners & End Customers Middle Europe bei Axis Communications. „Als Technologieführer für IP-Lösungen finden wir es natürlich spannend, welche Aufgaben Netzwerklösungen übernehmen können. Dazu zählen unter anderem Audiosysteme, die an die Abstands- und Maskenregelungen erinnern, Crowd- und Occupancy-Management zur Kontrolle und Steuerung des Personenflusses in Geschäften und auf Strassen sowie das Live-Streaming von normalerweise belebten Plätzen.“
Sicherheitsgefühl wird durch Videokameras erhöht
Auch in Zukunft, wenn Grossveranstaltungen samt Sicherheitspersonal wieder möglich sind, bleibt die Akzeptanz von Kamera- und Audiolösungen in der breiten Bevölkerung laut Umfrage in allen fünf Ländern bestehen. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Einhaltung von Hygieneregelungen, sondern bei der Sicherheit insgesamt: In der Schweiz wünscht sich die Hälfte (50 Prozent) der Befragten künftig zusätzliche Kameraüberwachung auf Veranstaltungen, um sich in den grossen Menschenmengen sicherer zu fühlen – nur 23 Prozent sind dagegen. Überzeugter sind die Schweizer vom allgemeinen Nutzen und der Effektivität von sogenannten Bodycams – laut Umfrage glauben mehr als zwei Drittel (68 Prozent), dass am Körper getragene Kameras das Leben von Polizeibeamten und Sicherheitspersonal, unter anderem bei Grossveranstaltungen, erleichtern. Nur zehn Prozent glauben nicht daran.
Darüber hinaus ist die Mehrheit (59 Prozent) der Umfrageteilnehmer in der Schweiz der Meinung, dass Kameras ihr Sicherheitsgefühl auf den Strassen erhöhen. Nur 14 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Das Sicherheitsgefühl in der Öffentlichkeit scheint vor allem nachts nicht immer vorhanden zu sein: 39 Prozent haben laut Umfrage nachts Angst auf Schweizer Strassen unterwegs zu sein und halten deswegen das Smartphone stets griffbereit. In Deutschland (48 Prozent) und Österreich (43 Prozent) sind die Zahlen vergleichbar. Bei den befragten Frauen in der Schweiz liegt der Anteil sogar bei über 54 Prozent.
Kein Eingriff in die Privatsphäre
Gleichzeitig empfindet nur knapp über ein Drittel (37 Prozent) der befragten Schweizer Videokameras als Eingriff in die Privatsphäre. In Deutschland (32 Prozent) und Österreich (33 Prozent) fallen die Zahlen im Vergleich etwas niedriger aus. Die Schweizer stehen den Kameras damit von den fünf befragten Ländern am skeptischsten gegenüber. In den Niederlanden empfinden nur 18 Prozent der Bevölkerung Videokameras als Eingriff in ihre Privatsphäre. In Belgien liegt der Wert bei 22 Prozent.