Frühlingszeit ist Pollenzeit: Medikamente können die Allergiesymptome lindern, sich aber negativ auf die Fahrfähigkeit auswirken. Jährlich enden im Strassenverkehr 140 Unfälle tödlich oder haben Schwerverletzte zur Folge, weil Medikamente oder Drogen im Spiel waren. Die BFU erinnert zur Heuschnupfenzeit daran, sich über die eigenen Medikamente zu informieren.
Mit den wärmeren Tagen beginnt für viele Pollenallergikerinnen und Pollenallergiker die Heuschnupfenzeit. Medikamente können die Symptome lindern. Sie können aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen – zum Beispiel müde machen, die Reaktionszeit verlängern oder Sehstörungen verursachen – und sich damit negativ auf die Fahrfähigkeit auswirken. In Kombination mit Alkohol oder durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kann sich der negative Effekt noch verstärken.
Vielen Menschen ist dies jedoch nicht bewusst. In der Schweiz werden jedes Jahr 140 Menschen bei Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Medikamente oder Drogen im Spiel waren, schwer oder tödlich verletzt. Weil Medikamente und Drogen bei Unfällen nicht systematisch erfasst werden, dürfte die Dunkelziffer hoch sein.
Über 3500 Medikamente mit potenziell negativem Effekt
Vorsicht ist nicht nur bei Anti-Allergika geboten; auch einige Grippe- und Schmerzmittel sowie zahlreiche weitere Medikamente können sich negativ auf die Fahrfähigkeit auswirken. In der Schweiz sind rund 3500 solche Medikamente erhältlich, viele rezeptfrei. Besondere Vorsicht ist bei Beruhigungs- und Schlafmitteln geboten, da sie am Folgetag noch wirken können.
Wer sich unter dem Einfluss von Medikamenten ans Steuer setzt, sollte sich zuvor in der Apotheke, Drogerie oder in der Arztpraxis über unerwünschte Wirkungen aufs Fahren informieren lassen. Darauf macht die BFU auf Screens in Wartezimmern von Hausarztpraxen, auf Social Media sowie auf ihrer Website auf bfu.ch/medikamente aufmerksam.
Die wichtigsten Tipps
- Sich bei einer Fachperson nach Auswirkungen der Medikamente auf die Fahrfähigkeit erkundigen
- Vor der Einnahme die Packungsbeilage lesen oder ch konsultieren
- Zu Beginn einer Therapie und bei Dosisänderung besondere Vorsicht walten lassen
- Bei Schlaf- und starken Schmerzmitteln besonders vorsichtig sein
- Alkohol zusätzlich zu Medikamenten vermeiden