Im letzten Herbst testeten wir «Mobile Access @home» von dormakaba: Eine elektronische Lösung für das Türschloss zu Hause. Nun haben wir aber noch ein paar Fragen an Steven Pfiffner, Produktmanager Elektronik bei dormakaba, rund um die Sicherheit des Systems.
Fast unbemerkt hielt die Zutrittstechnologie moderner Geschäftsgebäude auch in den Heimmarkt Einzug. Mit Badge, Schlüsselchip oder sogar mit dem Handy ein Schloss zu öffnen, das geht nun auch in einem Kleinunternehmen oder sogar zu Hause – und kostet nicht mehr allzu viel. Wir testeten «Mobile Access @home» von dormakaba während mehreren Wochen. Unsere Erfahrungen sammelten wir in diesem Artikel, aber auch auf unseren sozialen Medien, beispielsweise in verschiedenen Filmen auf Instagram.
Das Fazit war klar: Die neue Art, die Tür zu meinem Zuhause zu öffnen, überzeugte mich vor allem aus Aspekten des Komforts. Von Steven Pfiffner, Produktmanager Elektronik bei dormakaba, wollten wir deshalb auch noch einige Details rund um die Sicherheitsaspekte dieses Systems wissen:
Worauf wurde in Sachen Sicherheit bei der Entwicklung von Mobile Access @home besonders geachtet?
Auf die evolo smart App: Daten können wahlweise in der Cloud aber auch lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Zudem können die versendeten digitalen Schlüssel nur einmal versendet und nicht gesichert werden. Die grösste Sicherheit bietet der benötigte physische Master B, welcher zwingend zur Berechtigungsänderung oder Um-Programmierung der digitalen Türkomponente benötigt wird.
Weshalb wurde zur Übertragung zwischen Schliesszylinder und Zutrittsmedium Bluetooth gewählt und keine andere Übertragungsart?
Weil es sich dabei – egal ob Android oder Apple – um eine von den Smartphone-Herstellern meistens standardisierte Schnittstelle handelt.
War von Beginn weg klar, dass das System offline laufen muss? Hat man sich das auch anders überlegt?
Im Gegensatz zu B2B bevorzugt der private Haushalt keine monatlichen Kosten für die Sicherheit seiner Haustür. Um auf dieses Kundenbedürfnis einzugehen, war für uns von Anfang an klar, dass wir hier eine offline Lösung anbieten möchten.
Wie wichtig war es, dass die Daten nicht auf einer Cloud gespeichert werden müssen?
Dies war von dem Moment an klar, als wir vom Gerät-Verlust, also dem Verlust eines Smartphones, ausgegangen sind. Wegen den genannten Bedenken bietet evolo Smart die Möglichkeit einer rein lokalen Speicherung.
Nun können aber doch Backups auf der dormakaba-Cloud gemacht werden. Wie sicher ist das?
Das Ausmass von «sicher» liegt immer im Auge des Betrachters. Die Daten werden in der gleichen Sicherheitszone wie bei anderen klassischen Speicherdiensten auf App-Basis gelagert. Hier stellt sich vielmehr die Grundsatzfrage: Speichert der Kunde sowieso immer alles lokal oder nicht? Daher kann er das auch bei evolo Smart tun – oder eben nicht. In letzterem Fall wird er sich diese Frage auch weniger stellen und den Cloud-Speicher nutzen.
Kann das Schloss mechanisch denn tatsächlich nicht geöffnet werden?
Nein, das ist beim Digitalzylinder nicht möglich, das ist eine rein mechatronische Komponente.
Wie würde eine Notöffnung erfolgen, falls das System einen Totalausfall hat – oder sämtliche Zutrittsmedien und Mastercards verloren gehen?
In diesem Fall wäre eine Notöffnung durch einen unserer zertifizierten dormakaba Partner möglich.
Wie ist der Fluchtweg sichergestellt?
Der Mitnehmer des Digitalzylinder ist fix mit dem Innenknauf verbunden. Somit ist es immer möglich, von innen rasch nach aussen zu gelangen.
Gibt es bei solchen Entwicklungen eigentlich eine Art Hacker-Team oder eine Abteilung für Penetration Testing, um die Sicherheit sicherzustellen?
Jedes unserer dormakaba Produkte wird während der Entwicklungsphase immer diversen internen Test unterzogen, darunter beispielsweise auch der erwähnte Sicherheitstests. Dadurch erreichen wir ein Höchstmass an Sicherheit und Qualität.
Bei unserem Test ist vor allem der Komfort von Mobile Access @home positiv aufgefallen – aber ist ein solches Schloss auch sicherer als ein herkömmliches Schloss mit physischem Schlüssel?
Auf jeden Fall. Denn einen verlorenen Schlüssel können Sie ganz einfach an der entsprechenden Komponente sperren. Dadurch kann die Tür oder Anlage durch Sie als Nutzer sofort wieder sicher gemacht werden.