Auch Arbeitskleidung verursacht Textilabfälle. Viele Gewerke haben einen hohen Verschleiss und benötigen eine Vielzahl an Neuteilen im Jahr. CWS Workwear schickt jährlich 2,5 Tonnen ausrangierte Arbeitskleidung an den Berliner Designer Daniel Kroh, der damit seine Mode kreiert – bereits seit über 15 Jahren.
Hat ein Kleidungsstück ausgedient und eignet sich nicht mehr für den Arbeitseinsatz, gibt es Möglichkeiten für ein zweites Leben von Berufskleidung. Bei CWS Workwear liegt die Wiederverwertungsquote aktuell bei 55 Prozent, Tendenz steigend. Ein Projekt, das dazu beiträgt, ist die Kooperation mit dem Berliner Modemacher Daniel Kroh. Ein Praktikum bei CWS 2004 inspirierte ihn dazu, sich als Designer für Mode aus abgelegter Arbeitskleidung selbstständig zu machen. Mittlerweile erhält Kroh jährlich 2,5 Tonnen Textilien von CWS, um daraus seine Designs zu fertigen.
Sichere Mode aus Arbeits- und Schutzkleidung
Ausrangierte Latzhosen für den Strassenbau, für Maler, Garten- und Landschaftsbauer, aber auch Schutzkleidung gehören zu den Ausgangsmaterialien von CWS, die der Designer weiterverarbeitet. „Zunächst trenne ich die Kleidung auf, dann wird der Stoff mit Schnittmustern zugeschnitten. Dabei werden teilweise Beschädigungen repariert und dann einzelne Teile als Patchwork zusammengesetzt und genäht“, erklärt Kroh den Prozess. Der Designer benötigt fünf Arbeitshosen, um daraus eine Jacke zu schneidern. Den Charme der Kleidung macht aus, dass sie gleichzeitig elegant ist, aber an manchen Stellen einen „Used-Look“ aufweist, wie zum Beispiel bei einem Maler-Blazer mit interessanten Farbcollagen.
Ein spannender Nebeneffekt ist, dass Mode aus Schutzkleidung besonders sicher sein kann, wie das Beispiel eines Kroh-Kunden zeigt, der auf einer Messe einen Ofen vorstellte, als eine Stichflamme austrat. „Er trug eine Jacke aus einer Schweisserschutzkleidung von CWS. Daher verbrannte er sich zwar an den Händen und am Kopf, aber der Körper blieb unversehrt“, schildert Kroh den Zwischenfall.
Wiederverwertung durch Kreislaufwirtschaft
Dass es überhaupt möglich ist, die Arbeitskleidung wiederzuverwerten, machen das Geschäftsmodell „Service für Arbeitskleidung“ und die Kreislaufwirtschaft von CWS möglich. Denn neue Kleidung wird Unternehmen in einwandfreiem Zustand zur Verfügung gestellt und gewaschen, gepflegt und dauerhaft instandgehalten. Nach Vertragsbeendigung geht sie wieder an CWS Workwear zurück. „Das ist der grosse Vorteil im Vergleich zu einem linearen Geschäftsmodell, bei dem Kleidung dann vom Endverbraucher oder Nutzer entsorgt werden muss“, so Leonie Biesen, Sustainability Manager bei CWS.
Entscheidung für Langlebigkeit der Arbeitskleidung
Jedes Jahr repariert CWS etwa fünf Millionen Kleidungsstücke, die so weiterhin als Arbeitskleidung einsetzbar sind. Die Bekleidung wird bei Eingang in den CWS-Wäschereien auf Fehler oder Beschädigungen geprüft und bei Bedarf mit Original-Materialien fachgerecht repariert. Dabei kann jedes Unternehmen eine bewusste Entscheidung für langlebige Arbeitskleidung und gegen das Konzept von Wegwerf-Textilien treffen. Denn je nach Anzahl der Mitarbeitenden und Abnutzungsgrad kann eine Vielzahl an ausgesonderten Teilen pro Unternehmen zusammen kommen. Bei CWS Workwear gehen aktuell jährlich 800 Tonnen an alter Workwear nicht zurück in den textilen Kreislauf. Diese Bekleidung hat jedoch den längst möglichen Arbeitseinsatz hinter sich und wird im Idealfall weiterverwertet.
„Der Grossteil der CO2-Emissionen im Lebenszyklus eines Kleidungsstücks entsteht bei der Produktion. Daher lohnt es sich, in hochwertige Arbeitskleidung und Materialien zu investieren, diese professionell zu pflegen und instand zu halten, um auf Langlebigkeit statt häufige Neuanschaffungen zu setzen. Genau hier setzt unser Service für Arbeitskleidung an. Ein langes Leben für Kleidung und danach im Idealfall ein neues“, erklärt Leonie Biesen.