Die meisten tödlichen Schneesportunfälle passieren abseits der Pisten. Das grösste Risiko geht dabei von Lawinen aus. Deshalb sind sehr gute Kenntnisse in Lawinenkunde unverzichtbar.
Das Risiko, beim Schneesport tödlich zu verunfallen, ist abseits der Pisten weitaus höher als auf den gesicherten Abfahrten der Skigebiete. Im freien Gelände passieren 85 Prozent der tödlichen Schneesportunfälle. Die meisten Todesopfer gibt es auf Skitouren, gefolgt vom Freeriden, also Variantenabfahrten mit Ski oder Snowboard. Doch auch auf Schneeschuhwanderungen abseits der pink markierten Routen sterben immer wieder Menschen.
Lawinen sind die grösste Gefahr im Schneesport
Die Hälfte aller tödlichen Schneesportunfälle ist auf Lawinen zurückzuführen. Die aktuelle Lawinengefahr richtig einzuschätzen, ist äusserst schwierig. Viele Faktoren wie Schneeverhältnisse, Schneedeckenaufbau, Hangneigung, Wind und Temperatur spielen eine Rolle. So kann das Risiko von Hang zu Hang sehr unterschiedlich sein. Die BFU empfiehlt deshalb, sich einer lawinenkundigen Leitung anzuschliessen oder einen Lawinenkurs zu besuchen.
Fachorganisationen wie der Schweizer Alpen-Club SAC oder der Schweizer Bergführerverband SBV bieten regelmässig solche Kurse an. Dort lernt man auch den richtigen Umgang mit der Notfallausrüstung, bestehend aus Lawinenverschütteten-Suchgerät LVS, Sonde und Schaufel. Regelmässiges Üben ist wichtig, denn im Ernstfall entscheidet jede Minute über Leben und Tod. Um das Risiko in einer Lawine zu sterben weiter zu senken, ist ein Lawinenairbag empfehlenswert.
Sorgfältige Planung gehört zu jeder Tour
Zu einer sorgfältigen Planung gehört, sich vor jeder Skitour, Variantenabfahrt oder Schneeschuhwanderung abseits der pink markierten Wege über die aktuelle Lawinengefahr, die Schneeverhältnisse und das Wetter zu informieren. Der von der BFU unterstützte Skitourenguru liefert täglich eine aktualisierte Auswahl an Skitouren mit tiefem Lawinenrisiko. Mit entsprechenden Filtern lassen sich Touren auswählen, die dem eigenen Können entsprechen. Dabei ist es wichtig, seine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.
Die BFU empfiehlt, die Route mit Vorsicht zu wählen und unterwegs immer aufmerksam zu sein. Defensives Verhalten zahlt sich aus, denn laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF lösen neun von zehn Verschütteten die Lawine selbst aus.