Die Vernetzung unterschiedlicher Geräte liegt im Trend. Dies zeigt sich auch im Sicherheitsmarkt. Verbraucher, die ihr Heim gegen Einbruch schützen wollen, stossen auf eine immer grösser werdende Auswahl an Systemen, die professionelle Alarmanlagen mit Smart-Home-Komponenten kombinieren. Aber wie gross ist das Kundeninteresse an solchen Techniken wirklich?
Wie Einbruchmeldeanlagen, Funktechnik, kombinierte Sicherungssysteme und Smart-Home-Lösungen am Markt angenommen werden und welche Entwicklungen die Sicherheitsanbieter in den nächsten Jahren erwarten, zeigt eine Umfrage unter den Errichtern des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. im Jahr 2021. Demnach bewerten die Betriebe die allgemeine Geschäftslage für Einbruchmeldeanlagen (EMA) derzeit durchschnittlich mit der Deutschen Schulnote 2,47 , in der Schweiz wäre das eine 4,53 – und prognostizieren für die nächsten fünf Jahre ein etwa gleichbleibendes Niveau.
Beim Blick auf einzelne Kundengruppen wird der Bedarf an Einbruchmeldeanlagen im gewerblichen Bereich mit der Schweizer Note 4,64 höher eingeschätzt als im Privatsektor mit der Note 4,09. Dieses Bild spiegelt sich auch bei Betrachtung der Umsatzverteilung wider: über 62 Prozent der Umsätze mit Einbruchmeldeanlagen werden mit Gewerbekunden erzielt, im privaten Bereich sind es lediglich knapp 32 Prozent.
Etwas mehr als 36 Prozent der installierten Alarmanlagen basieren derzeit auf Funktechnik. Die aktuelle Geschäftslage für Funk-Alarmanlagen wird durchschnittlich mit der Note 4,33 angegeben, wobei die Errichter in den nächsten fünf Jahren keine signifikanten Veränderungen erwarten. 32 Prozent der Alarmanlagen sind mit anderen „kombinierten Sicherungssystemen“ (z.B. Videosicherheit, Zutrittssteuerung o.Ä.) verbunden. Der Fünf-Jahres-Ausblick zeigt, dass hier auch weiterhin eine gute Nachfrage (Note: 4,21) erwartet wird.
Smart-Home-Lösungen noch immer zurückhaltend eingebaut
Das Interesse der Kunden an Smart-Home-Lösungen in Verbindung mit Einbruchmeldeanlagen fällt nach Einschätzung der Befragten aktuell aber eher zurückhaltend aus. Demnach werden die Errichter zwar durchschnittlich in 27 Prozent der Beratungsgespräche zum Einbruchschutz auf das Thema Smart-Home angesprochen, aber nur elf Prozent der Kunden lässt die Einbruchmeldeanlage beim Einbau tatsächlich mit Smart-Home-Systemen verbinden.
Für die Zukunft erwarten rund 55 Prozent der Betriebe eine zunehmende Nachfrage nach Smart-Home-Lösungen in Verbindung mit Einbruchmeldeanlagen. Rund 18 Prozent halten allerdings einen Rückgang in diesem Bereich für wahrscheinlich.
Die nachfolgende Grafik zeigt, welche Entwicklung die Errichter in den kommenden Jahren erwarten. So geht fast die Hälfte der Betriebe von einer steigenden Nachfrage nach Alarmanlagen im Privatbereich aus, knapp ein Viertel der Fachfirmen befürchtet jedoch ein sinkendes Kaufinteresse. Bei den kabellosen und funkbasierten Anlagen sowie bei der Integration von Alarmanlagen in kombinierte Sicherungssysteme rechnet über die Hälfte der Befragten mit steigendem Bedarf.