Im Rahmen seines Präventionsprogramms Prophylax führt der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) seit 2013 das Programm Technopol, das sich speziell an Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute richtet. Nun hat der NDB eine Broschüre veröffentlicht, welche die Instrumente von Technopol zur Bekämpfung von Spionage und Proliferation im akademischen Umfeld beschreibt.
Seit 2004 führt der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) das Sensibilisierungsprogramm Prophylax, welches Unternehmen, Wirtschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen auf die Bedrohungen durch Proliferation und Spionage aufmerksam macht. Prophylax erfüllt den gesetzlichen Auftrag des NDB, Programme zur Information und Sensibilisierung über Bedrohungen der inneren und äusseren Sicherheit zu führen (Art. 6 Abs. 6 des Bundesgesetzes über den Nachrichtendienst). Als Bestandteil von Prophylax dient Technopol der Sensibilisierung von Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten in der Schweiz und in Liechtenstein.
Technopol richtet sich an Angehörige von Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten und zeigt auf, weshalb sie für ausländische Nachrichtendienste ein interessantes Ausforschungsziel darstellen können. Gleichzeitig soll das Bewusstsein für die Spionagebedrohung und für das Missbrauchspotenzial des vermittelten Wissens und Know-hows in Lehre, Forschung und Administration der genannten Institutionen geschärft werden. Nebst der Sensibilisierung bietet Technopol dem Zielpublikum konkrete Sicherheitsmassnahmen zum besseren Schutz vor illegalem Wissens- und Technologietransfer sowie ungewolltem Informations- und Datenabfluss.
Spionage und Proliferation: Katalog konkreter Sicherheitsmassnahmen
Hochschulen und Forschungsinstitute leben vom internationalen Austausch wissenschaftlicher Informationen und Forschungsergebnisse. Dieser Austausch wird von der Europäischen Union (EU) stark gefördert. Auch die Schweiz beteiligt sich als Drittland an der Förderung der Freizügigkeit der Forschenden sowie des freien Zugangs zu Forschungsergebnissen und Technologien im Rahmen des Europäischen Forschungsraums (EFR).
Die europäischen Universitäten beziehungsweise Projektpartner sind verpflichtet, sich aktiv am Wissenstransfer zu beteiligen, indem sie ihre eigenen Forschungsdaten teilen, um wiederum vom EFR-Netzwerk profitieren und an den Rahmenprogrammen teilnehmen zu können. Dabei ist es wichtig, dass sich Hochschulen und Forschungsinstitute der Spionage- und Proliferationsbedrohung bewusst sind und einen vorsichtigen Umgang mit kritischem Know-how pflegen.
Die Schweiz und die hier ansässigen Hochschulen und Forschungsinstitute tragen eine Verantwortung, dass das hierzulande von Studentinnen und Studenten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geschaffene oder angeeignete Wissen nicht zu illegalen Zwecken missbraucht wird.
Die Broschüre beinhaltet Spionage-Beispiele sowie einen Katalog konkreter Sicherheitsmassnahmen. Sie ist in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erhältlich. Das PDF der Broschüre sowie weitere Informationen über das Prophylax-Programm finden Sie auf der Webseite des NDB (www.ndb.admin.ch) im Dossier Wirtschaftsspionage.