Im Jahr 2021 wurden von der Polizei 30’351 Straftaten mit einer digitalen Komponente registriert; das sind 24 Prozent mehr als 2020. Im gleichen Jahr wurden 15 Frauen und ein Mann innerhalb einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft getötet. Von den 3455 wegen Gewaltdelikten polizeilich registrierten Minderjährigen wurden 261 wegen schwerer Gewalt verzeigt, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme entspricht. Soweit einige Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die polizeilich registrierten Straftaten im Bereich der digitalen Kriminalität sind im Vergleich zur ersten Publikation der Zahlen im Vorjahr wie erwartet gestiegen. Sie erhöhten sich von 24’398 auf 30’351, was einem Durchschnitt von 83 digitalen Straftaten pro Tag entspricht. Nahezu 88 Prozent betrafen die «Cyber-Wirtschaftskriminalität».
Am stärksten zugenommen hat der «Cyberbetrug», ein Teilbereich der «Cyber-Wirtschaftskriminalität». 2021 wurde beim Cyberbetrug erstmals zwischen verschiedenen Tatvorgehen unterschieden. Dabei hat sich herausgestellt, dass zwei Arten von Betrug besonders stark vertreten sind. Am häufigsten wurde bereits bezahlte Ware auf Kleinanzeigenplattformen nicht geliefert (6884 Straftaten), am zweithäufigsten wurden Online-Zahlungssysteme oder eine fremde Identität bzw. sämtliche Personenidentifizierungsdaten missbraucht, um einen Betrug zu begehen (6670 Straftaten).
42 vollendete Tötungsdelikte
2021 wurden 42 vollendete Tötungsdelikte polizeilich registriert. Dabei handelt es sich um einen der tiefsten Werte seit Beginn der Erhebung im Jahr 1982. Von allen vollendeten Tötungsdelikten geschahen 23 (54,8%) im häuslichen Bereich (2020: 28). 15 Frauen und ein Mann wurden innerhalb einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft getötet. Drei der Todesopfer waren Kinder, die von einem Elternteil getötet wurden.
Die Zahl der im Jahr 2021 verzeigten schweren Gewaltdelikte hat sich mit 1665 Straftaten gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Während bei den vollendeten und versuchten Tötungsdelikten sowie bei den schweren Körperverletzungen ein Rückgang festzustellen ist, nahmen die Vergewaltigungen um 44 auf insgesamt 757 zu. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert der letzten zehn Jahre.
Weniger Erwachsene, dafür mehr Minderjährige unter den beschuldigten Personen
2021 wurden insgesamt 82 284 Personen wegen Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch (StGB) polizeilich registriert. Davon waren 13,3% Minderjährige, 15,9% junge Erwachsene (zwischen 18 und 24 Jahren) und 70,9% Erwachsene. Bei den jungen Erwachsenen und den Erwachsenen ist die Zahl der beschuldigten Personen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen (–5,8% bzw. –1,0%), bei den Minderjährigen hingegen angestiegen (+3,5%).
Wie schon 2020 wurden Minderjährige mehrheitlich für minderschwere Straftaten wie Sachbeschädigung ohne Diebstahl (2260 beschuldigte Minderjährige), Ladendiebstahl (1890) oder Tätlichkeiten (1057) polizeilich registriert. Im Vergleich zum Vorjahr wurden bei den Gewaltdelikten 3455 beschuldigte Minderjährige verzeigt, dies entspricht einem Anstieg um 2,7%. Bei den von Minderjährigen begangenen schweren Gewaltdelikten beträgt der Anstieg 14,5% (+33 beschuldigte Minderjährige). Somit wurde bei den Gewaltdelikten im Allgemeinen als auch bei der schweren Gewalt das sechste Jahr in Folge ein leichter Anstieg bei den minderjährigen Beschuldigten verzeichnet.
85 Einbrüche pro Tag und mehr E-Bike-Diebstähle
2021 wurden schweizweit 31 186 Einbruch- und Einschleichdiebstähle polizeilich registriert, 5% weniger als 2020. Seit 2012 nimmt ihre Zahl konstant ab. Am häufigsten werden Einbruch- und Einschleichdiebstähle noch immer in Wohnungen und Häusern verübt (17’074 Straftaten).
Während die meisten Arten von Diebstahl wie Diebstahl ohne nähere Spezifikation (–1912 Straftaten) und Taschendiebstahl (–1723) zurückgegangen sind, hat der Diebstahl ab/aus Fahrzeug zugenommen (+995).
2021 wurden 8919 E-Bikes gestohlen, dies entspricht einem sprunghaften Anstieg von +47%. Herkömmliche Velos wurden hingegen im Vergleich zum Vorjahr weniger häufig entwendet (–11%), sind aber mit 27 246 noch immer deutlich in der Mehrheit.
Insgesamt weniger Straftaten
In der PKS sind die polizeilich registrierten Widerhandlungen gegen das StGB, das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) und das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) erfasst. Zwischen 2020 und 2021 ist die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten bei allen drei Gesetzen gesunken.
Bei den Gewaltstraftaten bleibt Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamten mit 3557 Straftaten ähnlich hoch wie im Vorjahr.
Zusätzliche Informationen zu dieser Medienmitteilung sind im nationalen Bericht zu finden. Er behandelt sämtliche Themen in Zusammenhang mit den Jahresergebnissen der PKS wie die polizeilich registrierten Straftaten nach den drei genannten Gesetzen, die beschuldigten und geschädigten Personen und die Staatsangehörigkeit. Die Informationen sind auch auf der Internetseite des BFS verfügbar.