Mittlerweile sind Zecken bis in Höhenlagen von 2000 Metern über Meer anzutreffen. Besonders in Gebieten zwischen 500 und 1000 Metern über Meer hat ihre Zahl stark zugenommen. Ob Zecken-Unfälle Rekordwerte erreichen, hängt vor allem von den Temperaturen ab.
Mit den steigenden Temperaturen beginnt in der Schweiz die Zeckensaison. Die warme Witterung sorgt dafür, dass Zecken früher aktiv werden und gleichzeitig mehr Menschen draussen unterwegs sind. Seit 2003 nehmen die Zeckenstiche kontinuierlich zu. Zwischen 2015 und 2019 lag die Zahl der jährlichen Fälle bei rund 13 000, zwischen 2020 und 2024 stieg sie auf etwa 15 000 – eine Zunahme von 15 Prozent.
Zecken – Ein wachsendes Risiko in der Schweiz
Zecken haben sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet und sind bis in Höhenlagen von 2000 Metern über Meer anzutreffen. Besonders in Gebieten zwischen 500 und 1000 Metern über Meer kommen sie heute häufiger vor. Dass die Zeckenpopulation in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, hängt unter anderem mit den veränderten klimatischen Bedingungen zusammen. Aufgrund milder Winter und längerer Wärmeperioden bleiben Zecken heute länger aktiv und können sich in neue Gebiete ausbreiten. Daher gilt mehr denn je, sich bereits im Frühling vor Zecken zu schützen.
Welche Gefahren gehen von Zecken aus?
Zecken sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Krankheitserreger übertragen. Jährlich kommt es zu 8 Invalidenrenten und jedes zweite Jahr zu einem Todesfall aufgrund von Zeckenstichen. Zu den Krankheitserregern gehören insbesondere:
- Borreliose: Eine bakterielle Infektion, die Hautrötungen, Nervenschäden und in seltenen Fällen Lähmungen verursachen kann. Eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich, eine Impfung gibt es nicht.
- FSME: Eine Virusinfektion, die eine Entzündung von Gehirn und Hirnhaut verursacht. Sie kann zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann nicht medikamentös behandelt werden, aber eine Impfung bietet Schutz.
Für Menschen, die sich regelmässig im Freien aufhalten, ist eine Impfung eine sinnvolle Schutzmassnahme. Wer sich noch in dieser Saison schützen möchte, sollte jetzt eine Impfung in Erwägung ziehen:
- Grundimmunisierung: Die erste und zweite Impfung erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten. Nach der zweiten Impfung besteht ein 98-prozentiger Schutz für die kommenden Monate.
- Dritte Impfung: Diese erfolgt nach 5 bis 12 Monaten und bietet für mindestens 3 Jahre Schutz.
- Schnelle Grundimmunisierung: Es ist auch eine verkürzte Impfung mit angepassten Impfabständen möglich, wenn es unerwartet schnell gehen muss.
Tipps, um Zeckenstiche zu vermeiden
Neben der Impfung gibt es weitere Massnahmen zur Zeckenvermeidung:
- Schutzkleidung: Helle, geschlossene Kleidung erschwert Zecken den Zugang zur Haut und macht sie besser sichtbar.
- Zeckenschutzmittel: Spezielle Sprays reduzieren das Risiko eines Zeckenstichs.
- Zeckenkontrolle: Nach Aufenthalten in der Natur sollte der Körper sorgfältig abgesucht werden, besonders Kniekehlen, Achseln und Haaransatz.
- Zeckenentfernung: Zecken mit einer Pinzette oder Zeckenzange nahe der Haut fassen, langsam herausziehen und die Einstichstelle nach der Zeckenentfernung desinfizieren.
Wer bezahlt bei einem Zeckenstich?
Der Stich einer Zecke gilt als Unfall. Denn das Gesetz beschreibt einen Unfall wie folgt: «Plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper». Auch ein Zeckenstich erfüllt diese Kriterien. Die Kosten werden somit von der Unfallversicherung übernommen.
Quelle: Suva