Donnerstag, 26. Dezember 2024
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Es wurde zur Belastungsprobe auch für Helfende: Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 erreichten eine Reihe von Tsunamis die Küsten in Südostasien. Die ETI-Zentrale des TCS war gefordert. Neben diesem sehr emotionalen Einsatz gehören der Vulkanausbruch in Island 2010 sowie die Covid-Pandemie 2020 zu den grössten Hilfeleistungen des TCS in den letzten 20 Jahren.

Am frühen Morgen des 26. Dezember 2004 registrierte die ETI-Zentrale des Touring Club Schweiz eine stetig steigende Anzahl Anrufe aus Sri Lanka, Malaysien, Thailand und Indonesien. Stunde um Stunde zeichnete sich ab, dass eine unglaubliche Katastrophe passiert war. Ein Erdbeben der Stärke 9,3 hatte einen verheerenden Tsunami im Indischen Ozean ausgelöst, gefolgt von weiteren Beben und Tsunamis. 13 Länder waren von der Flutwelle betroffen, die über 225‘000 Menschen das Leben kostete, grosse Zerstörung zur Folge hatte und zu Millionen von Obdachlosen führte. 113 Schweizerinnen und Schweizer kamen dabei ums Leben.

600 Anrufe gingen in den ersten 24 Stunden in der ETI-Zentrale ein. Zum einen aus den vom Beben betroffenen Ländern, zum anderen suchten Mitglieder Familienangehörige, zu denen sie keinen Kontakt herstellen konnten. Die Kommunikation war zur damaligen Zeit noch um einiges schwieriger, war die digitale Welt doch noch nicht so weit entwickelt. Umgehend wurden Mitarbeitende, die frei hatten, zu Hause angerufen und zur Unterstützung der Einsatzzentrale in Genf gebeten.

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Tsunami-Katastrophe: Emotionale Hilfeleistung

Die Tsunami-Katastrophe gehört den emotionalsten Einsätzen für die Mitarbeitenden der ETI-Zentrale. Das Team war einer unglaublichen Belastungsprobe ausgesetzt, wurden sie doch mit einer hohen Zahl von unfassbar tragischen Schicksalen konfrontiert, die den TCS-Mitarbeitenden in Telefongesprächen mit Betroffenen mitgeteilt wurden. Über die nachfolgenden Tage und Wochen galt es, die Heimreise von Überlebenden zu organisieren, aber leider auch den Transport von Verstorbenen zu veranlassen. 300 Dossiers wurden im Zusammenhang mit der Tsunami-Katarstrophe bearbeitet.

Eyjafjallajökull und Covid

Unter den zahlreichen Grossereignissen in den letzten 20 Jahren gab es zwei weitere markante Ereignisse, von der die ETI-Zentrale betroffen war. 2010 brach der Vulkan Eyjafjallajökull in Island aus. Eine riesige Aschewolke legte sich über ganz Europa und blockierte für mehrere Tage den Luftraum. Dies führte bei der ETI-Zentrale zur Betreuung von 5600 Dossiers. An die 200 Reisebusse wurden gechartert und Sammelplätze in den verschiedenen europäischen Hauptstädten definiert, um «Gestrandete» nach Hause zu bringen. Der Aufwand für die Koordinierung dieser Massnahmen war beachtlich. Weiter galt es, die Annullationen von Reisen, die erst gar nicht angetreten werden konnten zu bearbeiten.

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Als die Covid-Pandemie im Januar 2020 ihren Anfang nahm, gingen in der ETI-Zentrale innerhalb weniger Wochen rund 20’000 Anrufe ein. Es formierte sich der ETI-Krisenstab, um eine hohe Anzahl an Repatriierungsmassnahmen zu organisieren. Unter Quarantäne gestellte Länder erschwerten die Situation. Von März bis Juni 2020 wurden Hunderte von Mitgliedern aus der ganzen Welt dank des ETI-Schutzbriefes und teilweise in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durch eigens eingerichtete Flüge repatriiert. Covid-19-Patienten wurden unter aufwendigen Sicherheits- und Hygienemassnahmen zurück in die Heimat gebracht. Schliesslich wurden 30’000 Dossiers bearbeitet.

Nutzung von Geolokalisierung

Heute erleichtern Digitalisierung und Technologie den Zugang zu benötigten Daten und den Kontakt mit Mitgliedern und Partnern erheblich. Dank des in der TCS-App enthaltenen Moduls «Travel Safety» werden Mitglieder im Ausland proaktiv über Ereignisse in ihrem Aufenthaltsgebiet informiert, etwa Tsunamigefahr, Anschläge oder Streiks im Luftverkehr. Dank der Geolokalisierung kann das ETI-Team die Mitglieder vor Ort schnell identifizieren und mit ihnen Kontakt aufnehmen, um entsprechende Hilfe zu organisieren. Das Modul wurde auch eingesetzt, um mit den Mitgliedern während der Flugunterbrechungen zu Beginn der Covid-19-Pandemie in Kontakt zu bleiben.

Reiseschutz auch in der Schweiz

Viele Reisende denken nur an einen Reiseschutz bei grösseren Auslandsreisen. Dabei gilt der ETI-Reiseschutz für alle Ferien, auch diejenigen in der Schweiz. So können nicht nur bei Skiunfällen Ausfallleistungen übernommen werden, sondern auch bei heftigen Schneefällen und sozusagen eine «Zwangsverlängerung» von Ferien im Hotel. Dies war auch 2018 der Fall als aufgrund der Starkschneefälle einige Ferienorte in den Bergen von der Umwelt abgeschnitten waren.

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