Donnerstag, 19. September 2024
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Am 14. September 2019 begehen wir den internationalen Tag der Ersten Hilfe. Wir möchten den Tag nutzen, um allen Betriebssanitätern Danke zu sagen – für all das, was sie täglich leisten, ob bei kleinen Schnittwunden oder bei lebensbedrohlichen Unfällen und Notfällen.

Ersthelfer, Rettungssanitäter und Betriebssanitäter kleben zwar manchmal bloss ein Pflaster aus der Betriebsapotheke auf, aber nicht selten sind sie Lebensretter, echte Helden und Heldinnen, die nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren ganzes Umfeld einen entscheidenden Einfluss auf deren Leben hatten.

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Reich werden solche Heldinnen und Helden selten im Portemonnaie. Manchmal erhalten Sie aber ein schönes Dankeschön und Lohn ins Herz. Wir möchten den 14. September 2019 nutzen, um allen Betriebssanitätern und Ersthelfern Danke zu sagen. Dafür, dass sie sich engagieren, dass sie sich aus- und weiterbilden, dass ihnen ihre Mitmenschen am Herzen liegen, dass sie manchmal ein Pflaster aufkleben, und dass sie bereit sind, wenn sie ein Leben retten können. Danke, dass es Euch gibt!

Fünf Beispiele, was Betriebssanitäter schon bewirkt haben:

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  • Isabelle Fleig ist Betriebssanitäterin und arbeitet in ihrer Freizeit in einem Fitness-Center als Group-Fitness Instruktorin. Ein Kreislaufkollaps kommt hier immer wieder einmal vor. Die Trainierenden schätzen es, dass Isabelle Fleig solche Situationen richtig einschätzen kann und nicht immer gleich der Rettungsdienst auf der Matte steht. Doch auch diesen braucht es manchmal. Vor einiger Zeit erlitt ein noch nicht so alter Herr einen Schlaganfall während dem Training. Isabelle Fleig wurde auf das ‘merkwürdige Bewegungsverhalten’ des Trainierenden aufmerksam gemacht und machte darauf den «FAST-Check» (Face, Arms, Speech und Time), der bei den ersten beiden Punkten Gesicht und Arme positiv ausfiel. Sie alarmierte unverzüglich die 144 und schilderte, dass sie Betriebssanitäterin ist und der Fast-Check positiv ist. Im Spital liess man sofort die Stroke-Unit laufen und konnte alles für den Patienten vorbereiten, da man wusste, dass man sich auf die Einschätzung von Isabelle Fleig als Betriebssanitäterin verlassen konnte. Der Patient hatte einen schweren arteriellen Verschluss. Aber heute trainiert er wieder, arbeitet im gleichen Unternehmen wie davor und ist in der Lage, ein normales Leben ohne grössere Einschränkungen zu führen.  

Dank der schnellen Reaktion von Isabelle Fleig und der Stroke-Unit konnte wertvolle Zeit gewonnen werden, um dem Patienten gezielt zu helfen. Dass sich das Spital auf die Einschätzung von Isabelle Fleig verlassen konnte, hat auch mit dem guten Ruf zu tun, den Betriebssanitäter dort offenbar geniessen. Danke, dass es Sie gibt, Isabelle Fleig!

  • Auf dem Areal der Schindler Aufzüge AG in Ebikon kam es zu einem Unfall mit zwei Mitarbeitenden, einem Fussgänger und einem Velofahrer, die miteinander zusammenstiessen. Die Betriebssanität rund um den Leiter Bruno Ducceschi erhielt eine Alarmmeldung, dass eine Person blutend am Boden liegt. Als die Betriebssanitäter dort eintrafen, hiess es, es gäbe noch eine zweite verletzte Person, die aber ins Büro ging. Das vereinfachte die Sache nicht und riss das Team an zwei Einsatzorte auseinander. Man musste die zweite Person suchen und als man sie endlich fand, dort betreuen. Diese Person war der Fussgänger und hatte einen Schädelbasisbruch. Gleichzeitig musste man sich um den Velofahrer kümmern, der mit einem schweren Hirntrauma schwer verletzt am Boden lag. Die Betriebssanitäter forderten einen zweiten Rettungswagen an und betreuten den Velofahrer zusammen mit der Rettungssanität und dem Notarzt und machten ihn transportfähig, damit er ins Spital gebracht werden konnte.

Der Leiter des Rettungsdienstes Luzern war dabei und gab später das Feedback, dass der Patient nur dank der schnellen Reaktion und dem Einleiten der richtigen Massnahmen durch die Betriebssanitäter überlebte, trotz der Erschwernis mit zwei verschiedenen Einsatzorten mit zwei Patienten. Glücklicherweise waren Bruno Ducceschi und seine Betriebssanitäter da. Danke, dass es Euch gibt!

  • Eine Mitarbeiterin der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) in Emmen fühlte an einem Tag Ende Februar einen Druck auf der Brust und ihr war schwindlig. Sie wurde in die Notaufnahme des nahegelegenen Spitals gebracht, wo sie sich erholte. Unsere Geschichte beginnt aber eigentlich erst jetzt. Ueli Bärtschi, Leiter der Betriebssanität, war bei diesem Einsatz nicht dabei. Aber er kümmerte sich um das Debriefing, während dem deutlich wurde, dass die Alarmierung nicht optimal ablief. Gemeinsam mit seinen Betriebssanitätern versuchte er, den Ablauf für die Zukunft zu verbessern. Drei Monate später, im Mai, kam ein Alarm rein, der auf einen Herzinfarkt hindeutete. Die Alarmierung funktionierte jetzt reibungslos und rasch waren die Betriebssanitäter mitsamt Defibrillator am Einsatzort. Die Patientin war die gleiche wie im Februar. Wieder war der Blutdruck hoch und er stieg immer weiter. Der Rettungsdienst wurde alarmiert und Ueli Bärtschi telefonierte mit dem Hausarzt, weil er wusste, dass die Patientin mit mehreren Nebenerkrankungen dort in Behandlung ist und Medikamente erhielt. Der Hausarzt konnte übernehmen, einen Herzinfarkt ausschliessen und die Medikamente so einstellen, dass es der Patientin bald besser ging.

Das Protokollieren und der regelmässige Austausch ist für Betriebssanitäter sehr wichtig. So wusste Ueli Bärtschi um die Vorgeschichte dieser Patientin. Und dank dem konsequenten Debriefing konnte die Alarmierung verbessert werden, was auch bei allen künftigen Einsätzen helfen kann. Ueli Bärtschi und seine Betriebssanitäter: Danke, dass es Euch gibt!

  • An einem Sommertag kam ein Patient mit massiver Atemnot zur Betriebssanität der Reasco AG in Neuhausen am Rheinfall. Seine Begleitperson erklärte, dass der Patient eine Nussallergie hat. Trotz dieses Wissens liess er es beim Mittagessen darauf ankommen und wollte ausprobieren, ob die Allergie immer noch besteht. Die Betriebssanitäterinnen Lucia Wirthlin und Sabine Baumann alarmierten sofort den Notruf 144 und verabreichten dem Patienten das Medikament Prednison. Dieses Medikament und Teile des Mittagessens erbrach er aber wieder, gleichzeitig fiel sein Blutdruck ab. Sabine Baumann und Lucia Wirthlin versuchten es mit Symbicort und gaben ihm Sauerstoff durch eine Maske. Der Patient erbrach wieder. Nach 15 Minuten traf der Rettungsdienst ein und half bei der Versorgung des Patienten, mit einer Infusion, Antihistaminika und Sauerstoff. So konnte der Kreislauf stabilisiert werden und der Patient war in einem Zustand, der den Transport ins Spital ermöglichte.

Eine allergische Reaktion auf Nüsse kann tödlich enden. Rund 70 Prozent der Todesfälle nach einem allergischen Schock sind auf Erdnüsse zurückzuführen. Zum Glück waren Sabine Baumann und Lucia Wirthlin von der Reasco AG da und konnten helfen. Danke, dass es Euch gibt!

  • Als Urs Berni, Betriebssanitäter der Valser Mineralquellen AG, im Sanitätszimmer eintraf, fand er einen litauischen Monteur einer externen Firma und seinen Arbeitskollegen vor. Der Monteur wälzte sich, wurde kaltschweissig und schrie vor Schmerzen. Der Chefmonteur übersetzte sein Litauisch in gebrochenes Deutsch. Der Patient hatte sehr starke Bauchschmerzen. Urs Berni dachte an eine Nierenkolik. Wenige Sekunden später war der Monteur kaum noch ansprechbar. Nun wurde Urs Berni klar, dass er Herzprobleme hatte. Der griffbereite Defibrillator kam zum Einsatz und Berni alarmierte den Dorfarzt. Als der erste Schock abgegeben wurde – es waren inzwischen keine zwei Minuten vergangen – wählte Berni die gespeicherte Notfallnummer eines weiteren Betriebssanitäters, Richard Hubert. Auch setzte er bei der Notfallrufnummer 144 einen Notruf ab und forderte eine Ambulanz sowie die Rega auf. Der zweite Schock wurde abgegeben und nun traf Richard Hubert ein. Er übernahm die Beatmung, kontrollierte den Blutdruck und verabreichte dem Patienten Sauerstoff, während Urs Berni weiter die Herzdruckmassage durchführte. Der dritte Schock wurde abgegeben und nun traf der Dorfarzt ein, der sein AED mit EKG installierte, verschiedene Medikamente verabreichte und mit seinem AED zwei weitere Schocks abgab. Die Rega lud den Notfallarzt ab und flog zum offiziellen Landeplatz. Die Ambulanz aus Ilanz kam zirka zehn Minuten später und transportierte den Patienten zur Rega, die ihn ins Kantonsspital St. Gallen flog.

Nach knapp zwei Wochen Spitalaufenthalt wurde der Patient entlassen. Sein Sohn holte ihn im Kantonsspital St. Gallen ab und fuhr nach Vals, um sich bei Urs Berni und Richard Hubert zu bedanken. Er ging anschliessend bei ihm zu Hause zur Reha. Die beiden Betriebssanitäter erhielten für ihren Einsatz den SVBS AWARD 2018. Auch wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei den beiden bedanken. Urs Berni und Richard Hubert: Danke, dass Euch gibt!

Das sind nur einige wenige Geschichten von vielen. Auch allen Betriebssanitätern und Ersthelfern, die hier nicht erwähnt sind, möchten wir heute Danke sagen! Und übrigens: falls Sie auch eine solche Geschichte haben und ausserdem SVBS-Mitglied sind – bewerben Sie sich für den SVBS AWARD! Jedes Jahr kürt die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) mit diesem Award die Betriebssanitäter des Jahres. Zu gewinnen gibt es einen Hauptpreis von CHF 2500, der von betriebsapotheke.ch gesponsert wird.

In Zusammenarbeit mit betriebsapotheke.ch

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