Freitag, 20. September 2024
Anzeige
[lwptoc min=»2″]

Jedes Jahr sterben in der Schweiz 34 Menschen an den Folgen alkoholbedingter Verkehrsunfälle. Schon kleine Mengen Alkohol können sich auf die Fahrfähigkeit auswirken. Die neueste BFU-Bevölkerungsbefragung zeigt aber: Jede vierte befragte Person fährt zumindest ab und zu nach zwei oder mehr Gläsern konsumierten Alkohols.

Alkohol ist im Strassenverkehr ein unpassender Begleiter. Jährlich sterben in der Schweiz 34 Menschen nach alkoholbedingten Unfällen – weitere 430 verletzen sich dabei schwer. Schon in kleinen Mengen konsumiert, verdoppelt Alkohol das Risiko eines tödlichen Unfalls. Dennoch gibt jede vierte Person in der aktuellen BFU-Bevölkerungsbefragung an, sich zumindest ab und zu auch noch dann ans Steuer zu setzen, nachdem sie zwei oder mehr Gläser Alkohol konsumiert hat.

Deutlich mehr Männer als Frauen geben ein solches Verhalten an. Wie die Befragung weiter zeigt, antworten die Männer auch häufiger, sie seien noch nach drei Gläsern oder mehr in der Lage, sicher zu fahren. Insgesamt ist dieser Anteil gegenüber der Befragung von 2018 zurückgegangen. 25 Prozent der Befragten fühlen sich bereits nach einem Glas nicht mehr in der Lage, sicher zu fahren; 2018 waren es 20 Prozent. Fakt ist: Bereits ein Glas Alkohol wirkt sich auf die Fahrfähigkeit aus. Die Reaktion wird langsamer, der Anhalteweg somit länger. Sehvermögen und Konzentration nehmen ab, gleichzeitig nehmen Müdigkeit und Risikobereitschaft zu.

Anzeige

Auch für Feiern im kleinen Rahmen gilt: Wer Alkohol trinkt, fährt nicht.

In diesem Jahr werden aufgrund der Corona-Pandemie keine grossen Weihnachts- und Silvesterfeiern stattfinden. Der Grundsatz der BFU-Kampagne und der Polizei gilt jedoch auch für die kleine Runde im Freundeskreis und für die Familienfeier: Wer trinkt, fährt nicht.

  • Für Neulenkende gilt beim Alkohol die gesetzliche Nulltoleranz. Auch mit mehr Fahrerfahrung bewährt sich der Grundsatz: Wer trinkt, fährt nicht.
  • Als Alternative zum eigenen Auto öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis nutzen.
  • Keinen Alkohol trinken, wenn man Medikamente einnimmt.
  • An die Gastgeberinnen und Gastgeber: Immer alkoholfreie Getränke bereithalten. Alkoholisierte Personen bei sich übernachten lassen oder ein Taxi organisieren.

Alkohol verursacht mehr schwere Unfälle in der Westschweiz als in der Deutschschweiz

Prozentual gesehen haben die Genfer im Jahr 2019 den Rekord für die meisten alkoholbedingten Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden aufgestellt, teilt der TCS mit. Es folgen die Kantone Nidwalden, Wallis, Jura und Tessin. Die Anzahl der alkoholbedingten Unfälle mit schweren Personenschäden – über alle Verkehrsteilnehmer verteilt – ist in der gesamten Schweiz von 0.40 Unfällen je 10’000 Einwohner im Jahr 2018 auf 0.44 im Jahr 2019 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von zehn Prozent. Die dem Bundesportal Geo.Admin.ch entnommenen Angaben weisen zudem deutliche regionale Unterschiede auf.

Anzeige

5 Deutschschweizer Kantone über dem Schweizer Durchschnitt

Bei der Anzahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Todesopfern liegt Genf mit 1.00 Unfällen pro 10’000 Einwohner weiterhin an der Spitze der Rangliste, gefolgt von Nidwalden (0.93) und dem Kanton Wallis (0.76). In den drei genannten Kantonen erhöhte sich dieser Anteil seit 2018, wo er bei 0.81, 0.47 bzw. 0.67 lag.

Die Kantone Jura, mit 0.68 Unfällen mit schweren Personenschäden pro 10’000 Einwohner (im Vergleich zu 0.41 im Jahr 2018), Tessin 0.68 (0.57), Basel-Stadt 0.56 (0.41), Waadt 0.55 (0.48) und Schaffhausen 0.49 (0.49) liegen weiterhin über dem Landesdurchschnitt von 0.44. Die Kantone Freiburg 0.44 (0.38), Thurgau 0.47 (0.37) und Glarus 0.50 (0.25) liegen im Gegensatz zu 2018 nicht mehr unter dem Schweizer Durchschnitt. Im Kanton Luzern 0.24 (0.15), im Kanton Zürich 0.36 (0.32) und im Kanton Bern 0.38 (0.36) wurden Zunahmen verzeichnet.

Obwalden und Appenzell Innerrhoden zeichnen sich aus

Die einzigen beiden Kantone, in denen sich 2019 keine Unfälle mit Schwerstverletzten oder Todesfällen durch Alkohol am Steuer ereignet haben, sind Obwalden und Appenzell Innerrhoden. Uri und Appenzell Ausserrhoden, die sich im Vorjahr damit auszeichneten, wiesen 2019 0.27 bzw. 0.36 Fälle pro 10’000 Einwohner auf. Damit liegen sie weiterhin unter dem Landesdurchschnitt.

In sechs Kantonen sank 2019 die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten pro 10‘000 Einwohner. Dies sind Basel-Landschaft mit 0.17 (gegenüber 0.21 im Jahr 2018), Solothurn 0.26 (0.33), Aargau 0.29 (0.37), St. Gallen 0.32 (0.40), Neuenburg 0.40 (0.45) und Zug 0.39 (0.48). Die Anzahl der Unfälle mit schweren Personenschäden in Graubünden und Schwyz blieb mit 0.25 Fällen pro 10’000 Einwohner stabil.

Genf, Waadt und Wallis beklagen die meisten Todesopfer

Die meisten Todesopfer forderte der Alkoholkonsum auf den Strassen der Kantone Genf, Waadt und Wallis, wo 2019 in jedem Kanton 4 Unfälle mit Todesfolge zu verzeichnen waren. Der Kanton Bern folgt mit 3 tödlichen Unfällen, vor Freiburg (2), Graubünden, Tessin und Zürich (1). Trotz einer hohen Unfallrate mit schweren Personenschäden sind auf den Strassen Nidwaldens keine Unfälle mit Todesfolge zu beklagen. Insgesamt verursachte der Alkohol im Jahr 2019 den Tod von 20 Personen auf Schweizer Strassen.

Kanton Unfälle mit Personenschaden je 10‘000 Einwohner Einwohner Unfälle mit Todesopfern Unfälle mit Schwerverletzten
Genf 1.00 499’480 4 46
Nidwalden 0.93 43’223 0 4
Wallis 0.76 343’955 4 22
Jura 0.68 73’419 0 5
Tessin 0.68 353’343 1 23
Basel-Stadt 0.56 194’766 0 11
Waadt 0.55 799’145 4 40
Glarus 0.50 40’403 0 2
Schaffhausen 0.49 81’991 0 4
Thurgau 0.47 276’472 0 13
Freiburg 0.44 318’714 2 12
Neuenburg 0.40 176’850 0 7
Zug 0.39 126’837 0 5
Bern 0.38 1’034’977 3 36
Appenzell A.Rh. 0.36 55’234 0 2
Zürich 0.36 1’520’968 1 53
St.Gallen 0.32 507’697 0 16
Aargau 0.29 678’207 0 20
Uri 0.27 36’433 0 1
Solothurn 0.26 273’194 0 7
Graubünden 0.25 198’379 1 4
Schwyz 0.25 159’165 0 4
Luzern 0.24 409’557 0 10
Basel-Land 0.17 288’132 0 5
Obwalden 0.00 37’841 0 0
Appenzell I.Rh. 0.00 16’145 0 0
Schweiz 0.44 8’544’527 20 352

 Quelle: Geo Admin (https://tinyurl.com/y5su3kgz)

 

Teilen:
Antwort schreiben

Anzeige
Exit mobile version