Freitag, 20. September 2024
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Noch läuft der Winter 2016/2017. Trotzdem lohnt es sich, sich jetzt schon mit dem nächsten Winter zu beschäftigen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Sicherheit auf Strassen und Fusswegen sicherzustellen.

«Alles spricht immer von der Strasse», sagt Raphael Ammann, Kampagnenleiter Stolper- und Sturzunfälle der Suva. «Dabei geschehen die meisten Unfälle im Winter und auf rutschigem Untergrund mit Fussgängern. Es liegt in unserem Interesse, dass auch Fussgänger sicher von A nach B kommen. Denn wenn es jemanden richtig schwer erwischt hat, ist der Rückkehrprozess an den Arbeitsplatz oft langwierig und bestimmt nicht lustig.» Wie die Statistiken der Suva zeigen, geschehen in den Wintermonaten ganz besonders viele Sturz- und Stolperunfälle, was zu einem grossen Teil mit dem rutschigen Untergrund zu hat. Hier sind nicht nur die Winterdienste und Werkhöfe, sondern auch die Hauseigentümer und die Unternehmen mit ihren Facility Managern in der Pflicht. Sie sind nämlich für die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden, Besucher und Kunden verantwortlich. Dementsprechend müssen sie sicherstellen, dass Fusswege auf ihrem Grund so sicher wie möglich gestaltet werden. Das heisst im Winter, dass diese geräumt und wenn nötig gesalzen werden.

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Auswirkungen auf die Wirtschaft
«Ein guter Winterdienst stellt nicht nur die Gesundheit und Sicherheit, sondern auch die Mobilität sicher und hat damit einen gros sen Einfluss auf eine funktionierende Wirtschaft», betont Carl A. C.
Habich, Leiter Business Unit Primärsalze der Schweizer Salinen AG. Das Unternehmen verwaltet die kantonalen Salzregale und ist verpflichtet, die Versorgung der ganzen Schweiz zu einheitlichen
Lieferpreisen sicherzustellen, und dies über mehrere Jahre hinweg auf konstantem Niveau. Sie fördert an ihren drei Stand orten in Riburg, Schweizerhalle und Bex mit rund 200 Mitarbeitenden
jährlich zwischen 400’000 und 600’000 Tonnen Salz. Die Vorräte im Untergrund sollen noch für mehrere hundert Jahre reichen. Bis zu 7000 Tonnen können pro Tag in die ganze Schweiz transportiert werden, im Schnitt werden 30 bis 40 Prozent mit der Bahn befördert. Rund 250’000 Tonnen Lagerkapazität bieten die drei Standorte. Die Tendenz: es braucht immer mehr Salz. «Wie viel Auftausalz in einem Winter gebraucht wird, lässt sich allerdings nicht voraussehen», sagt Habich. «Deshalb ist es wichtig, dass wir Anfang Winter rund 400’000 Tonnen davon in der ganzen Schweiz an Lager haben. Darin inbegriffen sind geschätzte 150’000 Tonnen, die bei Kunden bereits an Lager sind. Diese Auffüllung der Lager im Sommer ist sehr wichtig. So sollte auch ein strenger Winter bewältigt werden können.»

Salz mit bester Bilanz
Taumittel gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen, als reine Salze, aber auch in Kombinationen, beispielsweise mit Kalziumchlorid, das auf Eis und Schnee sehr aggressiv wirkt. «Besonders für Feuerwehr einsätze oder ähnliche Anforderungen sollte man ein paar Säcke davon auf Lager haben», sagt Lukas Buser, Produktmanager Auftausalz der Schweizer Salinen AG. Das Unternehmen bietet rund um das eigent liche Produkt auch eine Menge an nützlichen weiteren Angeboten und Dienstleistungen: eine kostenlose App, die genaue Wetterprognosen für rund 35 Regionen und die nächsten sechs Stunden bietet, Online-Lösungen für schnelle Salz-Bestellungen und Erfassungen, Silos mit einer automatischen Füllstandserfassung und direkten Aufrüstung der Vorräte, mobile Mietsilos, Streugutboxen in verschiedenen Grössen und neuerdings auch Sole-Anlagen.
Auftausalze eignen sich übrigens aus verschiedenen Blickwinkeln am besten für den Winterdienst: Kosteneffizienz, Reduktion von Korrosionsschäden, Temperaturspektrum der Wirksamkeit – und auch die Ökobilanz. Zwar gibt es in der Schweiz kein Gesetz, das den Salzgehalt in Grundwasser und Gewässern regelt, aber es gibt Empfehlungen. Gemäss diesen Zahlen liegen die Salzgehalte im klar unkritischen Bereich, auch wenn die Verwendung von Auftausalzen in ihnen ersichtlich und nachweisbar ist. «Wenn man von Salzen wegkommen will, bedeutet das vor allem, dass man viel mehr Geld braucht», sagt Dr. Franz Götzfried, Salt Research & Consulting. «In der Schweiz sind andere Lösungen aber oft gar nicht erlaubt. Und ob sie tatsächlich besser sind, das ist auch fraglich. Auftausalze eignen sich defi nitiv am besten, besonders Feuchtsalze, die weniger verweht werden. Letztlich entscheidet die Temperatur über das beste Taumittel, auch hier bieten Salze ein grosses
Spektrum.» Er empfiehlt eine vorbeugende Anwendung, das Salz aber dennoch moderat zu streuen.

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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