Donnerstag, 19. September 2024
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Blended Learning steht für eine Kombination aus E-Learning, Webinar und physischem Falltraining. Daniel Bollier ist operativer Leiter des Bereichs Notfallschulung und Training bei der Lifetec AG und berichtet über seine Erfahrungen aus der Konzeption und Durchführung der ersten Kurse.

Das «Blended Learning» Konzept der Lifetec AG basiert auf einem dreistufigen Modell: Individuelles Absolvieren der E-Learning-Module (ca. 90 Minuten), Fachgespräch mit einem Dozenten via Webinar für Fragen und Ergänzungen (ca. 60 Minuten) und Präsenzunterricht vor Ort zum Festigen der Theorie anhand von praktischen Fallbeispielen (ca. 90 Minuten).

Wie läuft das genau ab?

Daniel Bollier: Für die Stufe 1 machen wir mit dem Kunden ein Zeitfenster ab, in dem die Teilnehmer auf unser E-Learning-System zugreifen können, um die Module zu absolvieren. Die Teilnehmer erhalten ein individuelles Login und arbeiten die ihnen zugewiesenen Module durch. Sie können jederzeit unterbrechen und später wieder einsteigen. Die Lerninhalte haben wir sehr interaktiv gestaltet und mit Videosequenzen ergänzt. Kurze Tests stellen sicher, dass alles verstanden wurde, bevor es zum nächsten Modul geht. Üblicherweise werden für die Absolvierung vier bis sechs Wochen reserviert. Während dieser Zeit kann man den Lernfortschritt jederzeit einsehen.

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Nach Abschluss des E-Learnings führen wir ein Webinar durch, in dem alle Teilnehmenden ihre gesammelten Fragen stellen können. Der Dozent vermittelt wertvolle Zusatzinformationen aus seiner Erfahrung im Rettungsdienst. Schliesslich wird das «Blended Learning» mit dem Praxisteil abgeschlossen, in dem wir beim Kunden in der gewohnten Arbeitsumgebung praktische Fallbeispiele durchgehen und das Gelernte so festigen.

Welche Vorteile bietet Blended Learning gegenüber der traditionellen Präsenzschulung?

Ein Hauptvorteil ist sicher die zeitliche und räumliche Flexibilität. Der gesamte Theorieteil kann zu einer beliebigen Zeit im individuellen Lerntempo durchgearbeitet werden, im Büro, von unterwegs oder auch von zu Hause aus. Somit sparen wir wertvolle Arbeitszeit und nutzen den Präsenzunterricht sehr effizient, da alle Teilnehmenden die Theorie bereits kennen. Durch die eingebaute Erfolgskontrolle im E-Learning stellen wir sicher, dass alle die Lernziele erreicht haben. Die Staffelung über eine etwas längere Zeit hat zudem den Vorteil, dass das Gelernte mehrfach repetiert wird und somit besser hängen bleibt. Was gleich bleibt wie bei der traditionellen Schulung ist die Unterstützung durch erfahrene Dozenten aus der medizinischen Praxis. Ihre Fallbeispiele ergänzen den Lernstoff optimal.

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Wie ist das erste Feedback von Kundenseite?

Bisher ist das Feedback durchwegs positiv. Geschätzt wird vor allem die Flexibilität bei der Durchführung, die Abwechslung durch vielfältig eingesetzte Medien und das Sofortfeedback durch die Lernerfolgskontrolle.

Daniel Bollier.
Wie steht es mit der Anerkennung des Blended Learning von Seiten der Zertifizierungsstellen?

Beim BLS-AED-SRC Kurs erhalten die Teilnehmer nach Absolvierung aller drei Stufen dasselbe offizielle Zertifikat wie beim traditionellen Präsenzkurs. Beim Ersthelfer Stufe 1 – 3 IVR ist es analog. Der Theorieteil kann als E-Learning absolviert werden und die praktischen Übungen werden vor Ort durchgeführt.

Gibt es auch nach dem Ende der Pandemie Potential für Erste Hilfe-Ausbildungen als Blended Learning?

Auf jeden Fall. Die Pandemie war für uns der Auslöser für die Entwicklung der E-Learning Module. Wie bereits erklärt hat unser Konzept des «Blended Learning» aber so viele Vorteile, dass ich unabhängig von der Pandemie ein enormes Potenzial in dieser Lernform sehe.

In welche Richtung werden Sie das Blended Learning weiterentwickeln?

Aktuell haben wir den BLS-AED-SRC Komplett-Kurs sowie fünf weitere medizinische Themen umgesetzt. Unser Ziel ist es, das Angebot an E-Learning-Modulen laufend zu erweitern und bei Bedarf ganze Kursblöcke zu digitalisieren, sowohl kundenspezifische Inhalte als auch Standardkurse, wie zum Beispiel den CZV-Kurs für Chauffeure.

Lesen Sie auch: «Woran scheitert Erste Hilfe?»

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