Donnerstag, 28. November 2024
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Vielleicht fallen Sie gleich aus allen Wolken oder es trifft Sie der Schlag. Wenn Sie aber denken, es geht rund um Berufsunfälle nur ums Fallen oder ums getroffen werden, haben Sie sich geschnitten.

Wenn wir über die häufigsten medizinischen Notfälle und über die häufigsten Berufsunfälle sprechen, müssen wir die beiden Kategorien erst einmal unterscheiden. Ein medizinischer Notfall ist nämlich nicht zwingend ein Unfall. Die bestmögliche Erste Hilfe ist aber in beiden Kategorien ein entscheidender erster Faktor in der Rettungskette, also sollten sich Sicherheitsbeauftragte und Betriebssanitäter auf die Erstversorgung dieser Fälle einstellen und vorbereiten – durch Ausbildung und mit Material für die Erstversorgung.

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Die Top Ten der Notfälle

Die Seco-Wegleitung zum Artikel 36 der Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz nennt die häufigsten und zeitkritischsten medizinischen Notfälle, gemessen an der Gesamtbevölkerung und unabhängig davon, ob sie während der Arbeitszeit eintreten oder nicht. Die Top Ten: Herz-/Kreislaufstillstand, Herzinfarkt, Schlaganfall, Verletzung der Wirbelsäule, starke innere oder äussere Blutung, Krampfanfall, Verlegung der Atemwege und Atemnot, gravierende Kreislauf- und Bewusstseinsstörung, schwerwiegende Verletzung der Haut oder Schleimhäute (Verätzung, Verbrennung) sowie psychische Notfallsituationen.

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Die drei häufigsten Arbeitsunfälle

Geht es um die Arbeitsunfälle, hilft die Unfallstatistik der Unfallversicherer weiter. Im Jahr 2016 haben die UVG-Versicherer in der Schweiz 266’000 Berufsunfälle registriert. Die drei häufigsten:

  • Ausrutschen und Stürzen: Mehr als ein Viertel der Verunfallten im Beruf, also rund 69’000 Menschen, gleitet aus oder ab beim Unfall, 20 Prozent davon auf Treppen. Bei elf Prozent ist eine Last, die der oder die Verunfallte trägt, direkt beteiligt. Bei sieben Prozent hat die Witterung einen entscheidenden Einfluss. Die Verunfallten verletzen sich dabei vor allem die Unterschenkel, Knöchel und Füsse, aber auch die Knie, den Rumpf, die Hände oder die Schultern.
  • Gegenstände und Flüssigkeiten: Ebenfalls mehr als 25 Prozent der Verunfallten werden durch einen Gegenstand getroffen – rund 40 Prozent davon durch Fremdkörper wie Staub, Splitter, Späne oder Flüssigkeiten. Diese Fremdkörper werden in den meisten Fällen von Maschinen wie Hobel, Sägen, Fräsen, Bohr- oder Schleifmaschinen losgelöst und verletzen fast immer die Augen.
  • Schnitte, Stiche und Kratzer: Der dritthäufigste Arbeitsunfall ist die Schnitt-, Stich- oder Kratzverletzung, mit 20 Prozent Anteil. Die Verunfallten schneiden oder stechen sich vor allem mit Handwerkzeugen. In den meisten Fällen werden die Hände verletzt. Jeder fünfte so Verunfallte schneidet sich mit einem Messer, aber auch Verletzungen durch Operationswerkzeuge, vor allem Spritzen, sind hier sehr häufig und oft schneiden oder stechen sich die Verunfallten an Werkstücken, Baumaterialien oder Maschinen.

Kosten sind unterschiedlich hoch

Diese drei Hergänge von Berufsunfällen machen also mehr als 70 Prozent aller Arbeitsunfälle aus – und diese Zahlen sind in den letzten zehn Jahren sehr konstant. Nicht zwingend sind die häufigsten Unfallkategorien aber auch diejenigen, die am meisten kosten. In dieser Rechnung spielt nämlich auch die Schwere der Fälle eine wichtige Rolle: Unfälle durch Aus- und Abgleiten verursachen rund 40 Prozent der Kosten. Obwohl nur fünf Prozent der Verunfallten abstürzten, verursachten Absturzunfälle 22 Prozent aller Kosten und sind damit die zweitteuerste Kategorie. 18 Prozent der Kosten verursachen Unfälle, bei denen ein Gegenstand umfiel und 16 Prozent der Kosten gehen auf Unfälle, bei denen der Verunfallte durch einen Gegenstand getroffen wurde.

In Zusammenarbeit mit betriebsapotheke.ch

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