Donnerstag, 19. September 2024
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Seit über 22 Jahren regelt die EKAS-Richtlinie 6508 den Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit (ASA-Lösungen). Heute sieht die Welt etwas anders aus als damals. Vor allem ist sie digitaler. Und eine digitale ASA-Lösung bietet deutlich mehr Chancen als eine in Papierform.

Die EKAS-Richtlinie 6508 konkretisiert die Pflicht der Arbeitgeber zum Beizug von Spezialisten der Arbeitssicherheit und die Massnahmen zur Förderung der systemorientierten Prävention von Berufsunfällen und Berufskrankheiten (Arbeitssicherheit) sowie des Gesundheitsschutzes. Arbeitgebende müssen demnach ASA-Spezialisten beiziehen, wenn in ihrem Betrieb besondere Gefährdungen auftreten und/oder wenn im Betrieb das erforderliche Fachwissen zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes fehlt.

Branchenlösungen, Betriebsgruppenlösungen oder Modelllösungen

Anstelle einer individuellen Umsetzung der Beizugspflicht haben Arbeitgebende die Möglichkeit, eine durch die EKAS genehmigte Branchen-, Betriebsgruppen- oder Modelllösung zu wählen. Das heisst: Trägerschaften oder Anbieter weisen die überbetrieblichen Aktivitäten unter Einbezug der Spezialisten der Arbeitssicherheit in überbetrieblichen Lösungen nach. Das hilft den angeschlossenen Betrieben, insbesondere den Klein- und Kleinstbetrieben.

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  • Branchenlösungen stellen den Unternehmen ein branchenspezifisches Sicherheitssystem (Handbuch) und Checklisten zur Verfügung und bieten Schulungen und andere Dienstleistungen an.
  • Betriebsgruppenlösungen sind vor allem für Grossunternehmen mit Zweigstellen an verschiedenen Standorten geeignet oder für Unternehmen, die gemeinsam eine lokale Stelle für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz betreiben wollen.
  • Modelllösungen: Hier übernimmt das Unternehmen von einer Beraterfirma ein Sicherheits- oder Qualitätssicherungssystem, in dem die Arbeitssicherheits- und Gesundheitsaspekte integriert sind.

Digitale ASA-Lösung macht agiler

In den letzten 22 Jahren lief das ungefähr so ab: Nach der Zertifizierung einer Betriebsgruppen- oder Branchenlösung durch die EKAS verschickte die Trägerschaft Dokumente an ihre Mitglieder – per Post, CD oder E-Mail-Link. Wurde ein Dokument neu überarbeitet, versendete man es wieder neu. Und dann war es das auch schon. «Das war eine Einwegkommunikation, eher umständlich und ohne die nachfolgenden Chancen zu packen», sagt Marco Lobsiger, Geschäftsführer der Lobsiger & Partner GmbH. «Mit einer digitalen ASA-Lösung kann man sehr viel mehr erreichen.»

Sein Unternehmen entwickelte mit safely eine cloudbasierte Anwendung, um alle Aspekte der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes digital zu betreuen. Auch Branchen- oder Betriebsgruppenlösungen können so organisiert werden. safely ist EKAS-6508-konform und dadurch eine digitale ASA-Lösung, die den Trägerschaften bei der Erfüllung ihrer Pflichten hilft und eine Menge zusätzlicher Chancen bietet. Auch bestehende ASA-Lösungen gemäss EKAS 6508 können problemlos in safely integriert werden. «Mit safely erhält eine Trägerschaft ein modernes Tool und kann sich modern positionieren», sagt Marco Lobsiger. «Alle Dokumente sind digital und tagesaktuell aufbereitet. Ein neues oder verändertes Dokument ist sofort für alle Mitglieder verfügbar und die Trägerschaft weiss, dass es ankommt. Bis zu diesem Punkt wäre alles eigentlich auch in Papierform möglich – nun greifen aber die weiteren digitalen Möglichkeiten.»

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Marco Lobsiger spricht damit die verschiedenen Module in safely an – beispielsweise den Ausbildungsmanager, wo sämtliche Ausbildungen dokumentiert, Ausbildungsnachweise hinterlegt und an nötige Auffrischungskurse erinnert werden kann. Oder das Modul Instandhaltung, mit dem sich die Wartung sämtlicher Geräte und Maschinen organisieren lässt. Oder das Modul Quick Reports, damit die Mitarbeitenden Punkt 8 des EKAS-Konzepts – nämlich die Mitwirkung – möglichst effizient wahrnehmen können und womit die Sicherheitskultur im Unternehmen gestärkt wird.

Alle Branchen haben die gleiche Pflicht

Die Anwendung ist branchenunabhängig. Von der Landwirtschaft über den Detailhandel bis zur Gastronomie oder einer Stadt haben alle Branchen die gleichen Pflichten und Anforderungen, wenn es um eine ASA-Lösung geht. «Mit einer digitalen ASA-Lösung kann man Arbeitssicherheit jedoch aktiver leben», sagt Marco Lobsiger.

«Mit einer digitalen Lösung kann man Arbeitssicherheit aktiver leben.»

Das System führt durch den gesamten Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutz-Prozess und nimmt die Anwender an die Hand. Sie können Checklisten digital abarbeiten und das Dokumentenmodul ist wie ein Leitfaden aufgebaut. Es zeigt, wie man etwas anwendet oder was genau zu tun ist. Über safely lassen sich Erinnerungsmails verschicken und an Aufgaben oder Massnahmen erinnern und man kann seine Aktivitäten dokumentieren und auswerten. Bei einer Kontrolle oder nach einem Unfall kann man übersichtlich präsentieren, was man machte und erhält so eine hohe Rechtssicherheit.

Marco Lobsiger.

«Das sind einerseits Vorteile für die User, aber auch für die Trägerschaften, die ihre Mitglieder und deren Anforderungen und Bedürfnisse dadurch besser kennenlernen», sagt Marco Lobsiger. «Wird eine Checkliste augenfällig häufig bearbeitet, erkennt die Trägerschaft das Gewicht dieses Themas in der Branche. Sie kann sich überlegen, ob sie in diesem Bereich schon genug bietet oder ob sie den Mitgliedern zusätzliche Tools, Factsheets oder Ausbildungen zur Verfügung stellen möchte. Kurz: sie erkennt, wie ihre Branche tickt und kann darauf reagieren.»

Besser als jede individuelle Lösung

Während man bei manchen Betrieben hinsichtlich der Beizugspflicht von ASA-Spezialisten noch Aufklärungsarbeit betreiben muss, ist den Trägerschaften klar, dass es diese Pflicht gibt. Dennoch seien manche Trägerschaften in Bezug auf eine digitale ASA-Lösung noch etwas statisch und stur eingestellt, sagt Marco Lobsiger. Manche seien im Digitalisierungsprozess noch nicht weit genug und wollten das ihrer Branche nicht antun. Anderen seien die Kosten zu hoch und sie könnten diese nicht auf die Mitglieder abwälzen – obwohl schon einige Trägerschaften erstaunt waren, wie verhältnismässig tief diese pro Betrieb ausfallen. Dritte wiederum würden lieber eine individuelle digitale Lösung aufbauen. Doch das wird erfahrungsgemäss häufig noch teurer.

«Die Trägerschaft erkennt, wie ihre Branche tickt und kann darauf reagieren.»

«Wir konnten schon viele Kunden gewinnen, die eine individuelle Lösung aufbauten und gescheitert sind», sagt Marco Lobsiger. «Es steckt viel hinter solch einer Anwendung. Vor allem die Weiterentwicklung und den Unterhalt darf man nicht unterschätzen. Ein Kostenvergleich zeigt, dass man mit unserer Lizenz immer günstiger fährt als mit einer eigenen Lösung, die man dauernd weiterentwickelt. Und überhaupt: weshalb soll man etwas neu erfinden, dass es schon gibt und gut funktioniert?»

Elf digitale ASA-Lösungen konnten bereits erfolgreich digitalisiert werden

Verschiedene Trägerschaften arbeiten heute mit safely als Branchenlösung:

  • Allpura (Reinigung),
  • Aqua Suisse (Wasser- und Schwimmbadtechnik),
  • Wine Spirit Drinks (Spirituosen),
  • Agritop (Landwirtschaft),
  • und nächstens auch Swissstaffing (Personaldienstleister)
  • und der Verband Werbetechnik + Print.

Als Betriebsgruppenlösung nutzen

  • Valora (Kioske),
  • McDonalds (Gastronomie),
  • die Wirtschaftskammern beider Basel
  • sowie die Stadt Zürich mit all ihren unterschiedlichen Schulen, Heimen, Verkehrsbetrieben und mehr die Applikation.

Und auch als eigene Modelllösung von Lobsiger & Partner wird safely vertrieben.

«Weshalb soll man etwas neu erfinden, dass es schon gibt und gut funktioniert?»

Aus der Schweiz, für die Schweiz

Auch wenn die Ausgangslage für alle Trägerschaften gleich ist und die EKAS keine unterschiedlichen Anforderungen an Branchen macht: individuelle Wünsche haben die Trägerschaften durchaus. «E-Learning oder ein Gefahrstoff-Kataster sind Themen, die an uns herangetragen werden und die wir künftig implementieren möchten», sagt Marco Lobsiger. «Das System wächst, trotzdem soll es selbsterklärend und bedienerfreundlich bleiben. Hier müssen wir passende Lösungen finden, damit man sich nicht in zu vielen Funktionen verliert.»

safely ist ein Schweizer Produkt. Die Daten werden in der Schweiz gespeichert, es gilt das Schweizer Datenrecht und die Anwendung wird von A bis Z in der Schweiz programmiert. Das ist eine wichtige Anforderung für Schweizer Kunden. Dahinter steht ein agiles Team: «Wir sind übersichtlich und schlagkräftig», sagt Marco Lobsiger, «agil in der Entwicklung, in den Entscheidungswegen und im Support. Und dank der Branchen- und Betriebsgruppenlösungen können wir auch Kleinstbetrieben das Leben leichter machen, die wir sonst nicht erreichen würden. Unsere digitale ASA-Lösung fördert die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz in manch zusätzlichem Unternehmen.»

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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