Donnerstag, 19. September 2024
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Auf einer Baustelle ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben. Sie verändert sich nämlich laufend. Nur wer das berücksichtigt, kann sicher arbeiten – und sollte dennoch etwas passieren, müssen die Mitarbeitenden Erste Hilfe leisten können.

Die STRABAG AG ist einer der grössten Baukonzerne in Europa. In der Schweiz arbeiten rund 700 Mitarbeitende an 20 Standorten für das Unternehmen. Sie sind im Hochbau, Tiefbau, Ingenieurbau, Spezialtiefbau, Verkehrswegebau, Holzbau, Tunnelbau oder in Belags-, Kies- oder Betonwerken tätig.

«Eine Baustelle verändert sich immer und damit verändern sich auch die Gefährdungen», sagt Fikri Kosumi. Er ist bei der STRABAG AG Sicherheitsbeauftragter und zuständig für BGM und für das Lehrlingswesen in technischen Berufen. «Man kann auf dem Papier an alles denken, aber auf der Baustelle sieht es schnell einmal anders aus.»

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Erste Hilfe: Alle Mitarbeitenden werden regelmässig geschult

Neben sorgsamer Vorbereitung rund um Notfallkonzepte und Notfallmaterial ist auch die regelmässige Schulung von Mitarbeitenden wichtig. Sie müssen entsprechend sensibilisiert werden. Seit dem Jahr 2012 organisiert die STRABAG AG jährliche Sicherheitskurse für alle Mitarbeitenden. Dort werden vormittags Sicherheitsregeln besprochen und nachmittags an verschiedenen Posten unterschiedliche Ernstfälle trainiert. Seit einiger Zeit besucht jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin in jedem Jahr einen solchen Kurs.

«So erreichen wir einerseits auch neue Mitarbeitende und andererseits geht schon in einem Jahr eine Menge vergessen und kann aufgefrischt werden», sagt Fikri Kosumi. «Mit den Inhalten variieren wir. Morgens passen wir die Themen den verschiedenen Berufsfeldern an. Hier kommen auch Fragen aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement auf den Tisch oder wir besprechen das richtige Heben und Tragen von Lasten. Nachmittags trainieren zwar alle an den gleichen Posten, aber wir variieren mit den Themen.»

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Gewisse Arbeitsorte der STRABAG AG sind etwas abgelegener, zum Beispiel jene in Disentis. Dort werden für ausgewählte Mitarbeitende IVR-Kurse organisiert. «Man muss jene schulen, die das wollen und die sich im Ernstfall trauen», sagt Kosumi. «Sie sind dann so gut ausgebildet, dass sie auch etwas länger Erste Hilfe leisten können, falls der Rettungsdienst nicht sofort eintreffen kann.»

Diese IVR-Kurse hat ein ehemaliger Sicherheitsbeauftragter der STRABAG AG aufgegleist, der heute bei der Lifetec AG arbeitet, einem Unternehmen, das im Bereich Erste Hilfe unterschiedliche Unterstützungen anbietet, unter anderem Ausbildungen. Dieses Unternehmen zieht die STRABAG AG auch bei, wenn es besondere Kurse braucht, spezielle Rettungen geübt werden sollen oder vertiefte Kenntnisse nötig sind.

Auf der Baustelle: Sicher arbeiten und im Notfall richtig handeln

Fikri Kosumi

Welches Wissen tatsächlich gebraucht werden, unterscheidet sich unter anderem von Baustelle zu Baustelle oder von Jahreszeit zu Jahreszeit. Im Sommer können Hitze und die richtige Lagerung nach einem Hitzschlag ein Thema sein. Gibt es Mitarbeitende, die in der Höhe arbeiten und mit Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) gesichert sind, müssen diese richtig gerettet werden können. «Solche Elemente lernen sie in ihren speziellen Ausbildungen», sagt Kosumi. «In jedem Block einer Ausbildung ist auch die Erste Hilfe ein Thema.»

Dass die STRABAG AG alle Mitarbeitenden mit den Themen der Ersten Hilfe erreichen will, hängt mit der Natur einer Baustelle zusammen – und mit deren Komplexität. «Wenn es auf einer Baustelle mit erhöhten Gefahren mehr Notfallmaterial oder eine bessere Sensibilisierung braucht, dann machen wir mehr und organisieren das», sagt Fikri Kosumi. «Das geht nicht anders. Ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich nicht wüsste, dass die Mitarbeitenden sicher arbeiten und im Notfall richtig handeln können.»

Lesen Sie auch: Wie die STRABAG AG die Baustelle «Alleinarbeit» löste

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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