Freitag, 20. September 2024
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Es ist Sommer: Zeit, den Grill anzuwerfen oder ein Lagerfeuer zu entfachen. Was tun, falls man sich daran verbrennt?

Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Haushalt. Sie können aber natürlich auch draussen und am Arbeitsplatz geschehen. Schon 52 Grad heisses Wasser kann die Haut schädigen, weit entfernt vom Siedepunkt. Und eine offene Flamme brennt sogar mit bis zu 1200 Grad Celsius!

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Für Ersthelfer gilt als erstes einmal, Ruhe zu bewahren und sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. In schweren Fällen alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst. Dann machen Sie sich an die Erste-Hilfe-Massnahmen. Kleidung entfernen Sie bitte nur dann, wenn sie nicht am Körper festklebt. Ansonsten riskieren Sie weitere Verletzungen. Sollte die Kleidung auf der Haut haften, schneiden sie die Textilien rundherum weg.

Kühlen

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Lange galt, sofort zu kühlen. Davon ist die Wissenschaft inzwischen aber abgekommen und empfiehlt eine Kühlung mit Wasser nicht mehr. Sie lindert zwar den Schmerz, aber viel zu häufig waren Patienten dann unterkühlt. Ganz besonders bei etwas grösseren bis sehr grossen Verbrennungen ist von der Kaltwasseranwendung abzuraten, sie verschlechtert die Prognose sogar. Bei kleineren Verbrennungen bis fünf Prozent der Hautoberfläche kann das trotzdem noch helfen, um den Schmerz in den ersten Minuten zu stillen. Mehr als 15 Minuten sollten Sie das aber auch in diesem Fall nicht tun und schon gar nicht sollten Sie dafür eiskaltes Wasser verwenden, sondern eher Leitungswasser aus dem Wasserhahn. Es hat ungefähr 15 bis 20 Grad Celsius. Bei Kleinkindern, Säuglingen oder bewusstlosen Patienten sollten Sie darauf generell verzichten, bei ihnen kann sehr schnell eine Unterkühlung einsetzen.

Lassen Sie die Verletzten nicht allein und kontrollieren sie ihr Bewusstsein, ihre Atmung und ihren Puls. Sollte jemand aufgrund des Schocks oder der Schmerzen bewusstlos werden, versetzen sie den Patienten in die stabile Seitenlage und lagern Sie seine Beine hoch. Decken Sie die Verletzten zu, beispielsweise mit Aluminiumdecken, damit sie nicht frieren.

Verbrennungsgrade

Die weiteren Erste-Hilfe-Massnahmen unterscheiden sich je nach Grad der Verletzung. Bei einer Verbrennung ersten Grades (gerötete Haut, aber keine Blasenbildung) heilt die Wunde an der Luft. Wundheilgels unterstützen die Heilung, sie kühlen und spenden Feuchtigkeit, die der Körper bei Verbrennungen verliert. Auch sollte genug getrunken werden, am besten eine mineralsalzhaltige Flüssigkeit. Das kann schlicht Wasser mit einer Prise Salz sein.

Verbrennungen ab Grad 2 mit Blasenbildung und Berührungsschmerzen gehören in jedem Fall in ärztliche Behandlung. Eventuell können Sie die verletzte Haut mit einem sterilen Verband oder Tuch bedecken – aber nicht kleben. Vor allem mit Aluminium bedampfte Kompressen oder Salbenkompressen eignen sich, sie verkleben nicht mit der Wunde. Auf keinen Fall sollten Sie jetzt Desinfektionsmittel, Puder, Salben oder ähnliche Dinge auf die offene Wunde geben. Hausmittel wie Zahnpasta, Butter oder Mehl verkleben die Brandwunde ebenfalls, verzichten Sie bitte darauf!

Verbrennungen dritten Grades verursachen schwerste Hautschäden und sind lebensbedrohlich. Hier muss sofort der Notarzt gerufen werden! Unterschätzen sollten Sie Verbrennungen ohnehin nicht. Oft trügt der Schein. Suchen Sie besser einmal zu viel den Arzt auf als einmal zu wenig. Er kann Ihnen auch ein Schmerzmittel geben und hat Salben für die Wundheilung.

In Zusammenarbeit mit Betriebsapotheke.ch

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