Freitag, 20. September 2024
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Einen Erste Hilfe Koffer zu unterhalten ist nicht ganz so simpel wie man denken könnte. Es gilt, mehrere Aspekte zu beachten und regelmässig zu überprüfen. Technologie kann helfen.

So klein er ist, so gross sind die Herausforderungen. Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen wissen es: der Erste Hilfe Koffer im Betrieb kann Kopfzerbrechen bereiten.

Ordnung und Übersicht

Das beginnt bereits bei der Ordnung und Übersicht. Ein Erste Hilfe Koffer ist von seinem Aufbau her wenig anwenderfreundlich: kleine Behälter, viel Material, fehlende Übersicht. Und in einem Notfall geht es schnell. Das passende Erste-Hilfe-Material wird in der Eile gesucht und dabei geht man nicht gerade mit ausgeprägter Ruhe und endlosen Zeitreserven vor. Ersthelfer wissen dabei oft noch gar nicht genau, was sie suchen und brauchen, und lassen sich während der Suche inspirieren. Dabei entsteht Unordnung.

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Es ist wichtig, dass die entstandene Unordnung trotz hohem Adrenalinspiegel wieder aufgeräumt wird, sobald der Patient versorgt ist. Und die Ordnung sollte möglichst so wiederhergestellt werden, dass der nächste Ersthelfer das benötigte Material ebenfalls schnell zur Hand hat. Sonst dauert es von Einsatz zu Einsatz immer länger, das richtige Material zu finden. Eine Checkliste oder Skizze kann beispielsweise helfen, alles wieder korrekt einzuräumen – und auch, es zu finden. Es geht aber noch einfacher. Dazu erzählen wir später mehr.

Fehlendes Material im Erste Hilfe Koffer

Wenn Erste-Hilfe-Material gebraucht wurde, fehlt es folglich im Koffer und muss nachbestellt werden. Das kann in der Eile des Gefechts untergehen, was im nächsten Notfall zu einem grossen Problem werden kann. Ganz besonders wenn mehrere Mitarbeitende Zugriff auf das Material haben, wissen die Verantwortlichen oft nicht, wie es im Koffer momentan eigentlich aussieht.

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Es gibt verschiedene Herangehensweisen für diese Herausforderung. In manchen Unternehmen ist es nur den Betriebssanitätern erlaubt, die Erste Hilfe Koffer überhaupt zu öffnen. Sie wahren so den Überblick und können Material nachbestellen. Das ist jedoch nur bedingt empfehlenswert. Die Betriebssanitäter sind nicht zwingend die schnellsten Ersthelfer am Einsatzort.

Andere Unternehmen haben einen exakten Zeitplan, ich welchen Abständen ein Erste Hilfe Koffer auf Vollständigkeit überprüft wird. Je kürzer die Abstände dieser Überprüfung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass im Notfall das passende Material vorhanden ist. Ausser man nutzt technologische Hilfsmittel. Darauf kommen wir noch.

Verfalldaten: Abgelaufenes Material

Erste-Hilfe-Material hat ein Verfalldatum. Nach diesem Zeitpunkt kann das Material allenfalls beschädigt sein oder nicht mehr die Erste Hilfe gewährleisten, die es sollte. Deshalb achten Auditoren bei ihren Begehungen besonders genau auf das Ablaufdatum.

Auch hier kann eine festgelegte Überprüfung in klar definierten Abständen helfen. Doch das Organisieren dieser regelmässigen Kontrolle kann mühsam sein und leicht einmal untergehen und die Definition der passenden Regelmässigkeit kann Kopfzerbrechen bereiten.

Reporting, Analyse und Einkaufsstrategie

Manche Betriebssanitäter sind viele Stunden damit beschäftigt, ein Reporting über das eingesetzte und angeschaffte Erste-Hilfe-Material zu erstellen und dieses zu analysieren. Welche Produkte gibt es im Überfluss, obwohl sie selten benutzt werden? Welche Produkte werden häufig gebraucht, sind aber nur spärlich vorhanden? Welche Produkte werden nur ersetzt, weil das Verfalldatum erreicht wurde und nicht, weil die Produkte gebraucht wurden?

Die meisten Betriebssanitäten haben dafür eine eigene Strategie entwickelt, von IT-Systemen des Unternehmens bis hin zu Excel- oder Handlisten. Sie kalkulieren darauf basierend die Bestellmenge, um bessere Preise zu erhalten, und lagern das Material bis zum Ablaufdatum.

Technologie und Vernetzung können Kopfzerbrechen minimieren

Die Vernetzung und die Technologie können eine Menge dieser Herausforderungen elegant lösen. Vertieft damit beschäftigt hat sich die Flawa AG, die mit flawa iQ einen vernetzten Erste Hilfe Koffer lancierte.

Der Koffer enthält Verletzungsmodule, die einzeln und individuell zusammengestellt werden können, die aber auch als vorgefertigte Füllungen für Büros, Industriebetriebe, Schulen, Bauunternehmen, Labors und viele weitere Einsatzgebiete angeboten werden. Es gibt Module für die unterschiedlichsten Verletzungsmuster. Im Notfall entnimmt der Ersthelfer das für den jeweiligen Notfall passende Verletzungsmodul, hat alles was er braucht und der Rest des Koffers bleibt ordentlich aufgeräumt.

flawa IQ erkennt dank eines RFID-Chips, dass ein Modul entnommen wurde. Schliesst man den Koffer wieder, geht er aus dem Batterie-schonenden Standby-Modus, scannt den Inhalt und übermittelt die Abweichung. Am nächsten Tag hat der Betriebssanitäter das fehlende Modul in der Post und muss es nur noch ersetzen, was eine Menge Sicherheit und Gelassenheit schafft. Sollte er das neue Modul nicht einsetzen, erkennt das System dies ebenfalls und der Support kann daran erinnern. Weil das System weiss, was sich im Koffer befindet, weiss es auch, wann welches Material abläuft – und bestellt es zum passenden Zeitpunkt nach.

Zum Erste Hilfe Koffer gibt es ausserdem das webbasierte iQ-Portal. Es verschafft den Betriebssanitätern einen Überblick und sie müssen selbst nichts mehr kalkulieren, nachbestellen oder einkaufen. Das Portal zeigt in Echtzeit, ob die Batterie noch geladen ist, ob ein Koffer vollständig ist, welche Module entnommen wurden, welche am Folgetag in der Post zu erwarten sind oder welche besonders häufig gebraucht werden. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Gefährdungen und auf allenfalls nötige Arbeitssicherheits-Massnahmen. Es ist nur noch das Material vorhanden und bezahlt, welches sich im Koffer befindet. Ein grosses Lager wird hinfällig.

Zusätzliche Hilfestellung bei der Alarmierung

Sogar die Alarmierung kann dank der Vernetzung elegant gelöst werden. Diese geht in der Eile und Anspannung in einer Notfallsituation oft vergessen, manchen Ersthelfern fallen durch die Nervosität die Notfallnummern nicht mehr ein. Deshalb ist in flawa IQ eine Taste eingebaut. Wird sie gedrückt, werden die im Koffer hinterlegten Betriebssanitäter oder Stellen alarmiert und darüber informiert, dass am Kofferstandort ein Ereignis eingetreten ist. Sie können dann sofort eingreifen und beispielsweise entscheiden, ob der Rettungsdienst alarmiert werden soll.

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Wie ein Betrieb mit all den genannten Herausforderungen umgeht, ist teilweise sehr unterschiedlich. Klar ist: Zeit und Kosten, die man rund um die Organisation und Überprüfung des richtigen Erste-Hilfe-Materials einsparen kann, lassen sich beispielsweise für ein weiteres Training einsetzen. So können Betriebssanitäter:innen in Zukunft noch bessere Erste Hilfe leisten.

Apropos Zukunft: selbst eine moderne Lösung wie flawa IQ entwickelt sich weiter. «Wir überprüfen die Inhalte der Verletzungsmodule laufend und stimmen sie mit unseren Kunden ab», sagt Pascal Schwarz, CEO der Flawa AG. «Flawa selbst stellt seit Jahren kein Erste-Hilfe-Material mehr her, wir sind deshalb in der Befüllung der Koffer und Module unabhängig. Im Sommer oder Herbst 2022 wird es wieder leichte Anpassungen in der Modulfamilie und deren Inhalte geben.»

Auch technisch wird der Erste Hilfe Koffer stetig weiterentwickelt. Zum Beispiel dadurch, dass die Vernetzung seit neustem auch via WLAN statt dem Mobilnetz eingerichtet werden kann. Oder um dem Umweltaspekt noch mehr Rechnung zu tragen, soll die rund fünf Jahre haltende Batterie künftig retournierbar und wiederaufladbar sein.

Mehr zum vernetzten Erste-Hilfe-Koffer flawa IQ erfahren Sie im Video:

In Zusammenarbeit mit Flawa AG.

Lesen Sie auch: Ersthelfer Symposium: Zusammenarbeit zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen

 

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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