Freitag, 20. September 2024
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Emotionen und Erlebnisse sind sehr zentral, um besser zu lernen. Das gilt auch in Erste-Hilfe-Kursen. Wie das gelingen kann, zeigt ein Beispiel, bei dem Apfelschorle eine Rolle spielt.

Wer Erste-Hilfe-Kurse besucht, lernt eine Menge. Ganz besonders Kurse auf IVR-Stufe 3 sind intensiv. Wer auf dieser Stufe ausgebildet ist, hat nach den Ausbildungen zu den Stufen 1 und 2 einen IVR-3-Kurs von mindestens 35 Lernstunden absolviert und braucht innerhalb der folgenden 24 Monate jeweils einen Refresherkurs, der wieder 14 Lernstunden dauert.

Theorie erlebbar machen

Dazu gehört natürlich eine Menge Theorie. Aber genauso wichtig ist es, nicht bloss Theorie zu büffeln, sondern praktisch zu trainieren und die Lerninhalte greifbar zu erleben. Bei der SanArena Rettungsschule beispielweise gibt es einen Kurs First Aid Stufe 3 IVR Refresher Plus, der einen externen Praxistag rund um die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst umfasst.

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Die Teilnehmenden trainieren und erleben dort zum Beispiel, wie hoch man mit einer Drehleiter kommt oder wie man jemanden aus einem Schacht birgt. Sie können mit Schere, Spreizer, Rettungsbrett, Halskragen und Rettungsgurt arbeiten oder die Fenster eines Fahrzeuges einschlagen. Am Ende des Tages erleben sie, wie man jemanden aus dem Fahrzeug holt und wie es sich anfühlt, wenn man selber drin sitzt und es rundherum knallt und die Reifen platzen.

Ein solches Erlebnis hilft beim bewussten Lernen – denn das Gehirn muss Lerninhalte möglichst gut verknüpfen können, damit sie dort bleiben und im passenden Moment abgerufen werden können. Ein wesentliches Element dieser Verknüpfung ist die Emotion: «Handeln, sehen, fühlen, teilnehmen. Das sind die besten Möglichkeiten zu lernen. Unser Gehirn ist hochspezialisiert für das Lernen in der Realität: Praktische Erfahrungen, Zeit, Ort, Geschehnisse, alles wird multimodal verkoppelt», sagt auch Dr. Lutz Jäncke, ein Neurowissenschaftler und Psychologe, der sich seit Jahrzehnten mit dem menschlichen Gehirn beschäftigt.

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Drück für Dein Glück

Ein anderer Aspekt der Emotion ist das Gesellige. Sich untereinander austauschen zu können, gemeinsam Dinge üben zu können, das hilft genauso, um Lerninhalte zu verknüpfen und zu festigen. Hier hat sich die SanArena Rettungsschule ein weiteres Element ausgedacht – oder, wie Nina Helbling einräumt – kopiert.

Das nennt sich «Drück für Dein Glück» und funktioniert so: Eine Reanimationspuppe ist via Bluetooth mit einem Zapfhahn verbunden. Während exakt 30 Sekunden führen die Teilnehmenden Thoraxkompressionen durch und wenn alles richtig gemacht wird – richtige Tiefe, richtige Frequenz und eine komplette Entlastung – füllt sich der Becher mit Apfelschorle. Oder mit einem anderen Getränk, je nachdem, was im Tank ist. «Der Becher ist bei 80 Prozent der Teilnehmenden ziemlich voll», sagt Nina Helbling, Stv. Leiterin Ausbildung bei der SanArena Rettungsschule. «Manche sind derart angespornt, dass sie zu schnell drücken, dann funktioniert es nicht.»

Einer, der seit vielen Jahren solche Erste-Hilfe-Kurse bei der SanArena Rettungsschule besucht, ist Bruno Meier von der Sensirion AG. «Ich finde diese Idee super und würde das Gerät gerne einmal mieten», sagt er. «Wir haben im Unternehmen jeweils ein Freitagsbier. Das wäre eine spannende Möglichkeit, um die Mitarbeitenden abzuholen. Vielleicht merkt der eine oder die andere, dass es wichtig sein könnte, reanimieren zu können.»

Der Spassfaktor in Erste-Hilfe-Kursen

Bruno Meier schätzt den Austausch an diesen Erste-Hilfe-Kursen und das gesellige Element. «Es ist jedes Mal anders – positiv anders», sagt er. «Es sind andere Kursleiter und andere Teilnehmende mit anderen Hintergründen und anderen Inputs. Man kann sein Wissen hier echt erweitern. Der Austausch untereinander ist sehr wichtig. Miteinander kann man offen diskutieren, das ist sehr wertvoll.»

Genau um diesen Austausch, um Geselligkeit und um den Spassfaktor geht es der SanArena Rettungsschule bei einem Kurselement wie ‘Drück für Dein Glück’. «Man muss sich in einem Erste-Hilfe-Kurs auch wohlfühlen, um gut lernen zu können», sagt Kursleiter Willem Van Waasbergen. «Da ist der Spassfaktor ein wichtiger Punkt. Leben retten soll im Unterricht auch Spass machen. Bei Drück für Dein Glück sieht man nach getaner Arbeit sofort einen Erfolg und erhält dafür, sofern richtig ausgeführt, auch eine Belohnung, mit der man dann anstossen kann.»

In Zusammenarbeit mit SanArena Rettungsschule

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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