Donnerstag, 21. November 2024
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Das Ersthelfer Symposium vom 4. November 2023 im KKL Luzern widmete sich der Wundbeurteilung und -behandlung. Mit 271 Teilnehmenden und 17 Ausstellern war auch das dritte Ersthelfer Symposium bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Die gemeinsame Veranstaltung der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) und von HARTMANN findet seit dem Jahr 2021 jeden Herbst statt. 2021 standen verschiedene Verletzungsmuster im Zentrum der Vorträge, 2022 gingen die Referenten auf die Zusammenarbeit zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen ein. In diesem Jahr stand die Beurteilung und Behandlung von Wunden im Fokus. Die Themenwahl stiess auf viel Interesse und die guten Erinnerungen an die letzten Jahre sorgten bereits mitten im Sommer dafür, dass alle Tickets für das Ersthelfer Symposium 2023 ausverkauft waren.

Wunden im Fokus

Eine Wunde begleitet die Betroffenen Tage oder gar Wochen lang. Und doch sind schon die ersten Minuten nach einer Verletzung wichtig. Minuten, in denen Ersthelfer am Werk sind. Sie müssen in einem ersten Schritt fähig sein, eine Wunde richtig zu beurteilen. Die Einschätzung und der Triage verschiedener Wundtypen kann für Ersthelfer jedoch bereits herausfordernd sein: was können und dürfen sie selbst behandeln, was gehört zum Arzt und was sogar direkt ins Spital? Diesem Thema nahm sich Dr. med. Jeannette Porath an, Ärztliche Leiterin Praxis Mall of Switzerland und Fachärztin für Allgemeinmedizin.

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Wenn sich Ersthelfer entscheiden, eine Wunde selber behandeln zu können, stellt sich die Frage nach der richtigen Methode. Darauf ging im Anschluss Dr. Christina Ruob, Apothekerin (FPH), in ihrem Referat ein.

Und selbst wenn es sich um grosse Wunden handelt und die Ersthelfer die Patienten zum Arzt oder ins Spital schicken, muss eine Erstversorgung durch Laienhelfer sichergestellt werden. Wie also ist mit grossen Wunden umzugehen und was wird auf Level Ersthelfer benötigt? Das war das Thema von Felix Brinkmann, Schichtleiter Rettungsdienst ZG, Dipl. Experte Anästhesie NDS HF und Rettungssanitäter NHF.

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Bild: Jonas Weibel
Christina Ruob (Bilder: Jonas Weibel)

Felix Brinkmann
Der Moderator Steffen Lukesch (Bild: Jonas Weibel)





















Viel Interaktion zwischen Teilnehmenden und Referenten:innen

Wie es sich für das Ersthelfer Symposium gehört, blieb nach den Vorträgen viel Raum für die Fragen der Teilnehmenden. Dieser Raum wird stets rege genutzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer löcherten die Referenten und Referentinnen mit ihren Fragen und teilten ihre eigenen Erfahrungen.

Das war natürlich auch beim vierten und letzten Referat der Fall. Und das war ein besonderer Vortrag. Mit Kevin Krausse konnten die Veranstalter einen NATO Special Operations Medical Technician, 18D; SFMS – Special Forces Medical Sergeant als Referenten gewinnen. Er war mehrere Male in Afghanistan und in Afrika im Einsatz. Krausse erzählte von seinen Erfahrungen bei der Beurteilung und Behandlung von Wunden in einer Umgebung von Gefahr, Eile und herausfordernder Umgebung – und brachte doch die einen oder anderen Teilnehmenden ins Staunen. . Seine sehr persönlichen Erfahrungen in und auch nach Einsätzen berührten das Publikum und zeigten auf, dass man mit viel Training und Abgebrühtheit vieles stemmen kann, aber letztlich doch immer ein Mensch bleibt.

Kevin Krausse (Bild: Jonas Weibel)
Praxisworkshops in den Folgemonaten

In den Monaten nach dem Ersthelfer Symposium werden die Veranstalter halbtägige Praxisworkshops zur Wundbeurteilung und -behandlung durchführen, zu denen nur Teilnehmende des Ersthelfer Symposium 2023 zugelassen sind. In kleineren Gruppen können sie dann einen halben Tag lang die Wundbehandlung sehr konkret und praktisch üben.

Rahmenprogramm und Mehrwerte

Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmer während einer längeren Pause die Möglichkeit, sich auszutauschen, das Gehörte zu besprechen und neue Kontakte zu knüpfen. Die 17 Aussteller zeigten zudem passende Angebote, von Kursen und Ausbildungen über Alarmierungs-Apps bis hin zu Einsatzkleidung und Erste-Hilfe-Material.

Im Rahmen des Ersthelfer Symposiums wurde auch der SVBS AWARD 2022 für die Ersthelfer des Jahres 2021 vergeben. Er ging in diesem Jahr an die Betriebssanität Kraftwerke Oberhasli. Das Unternehmen setzte ein Projekt um, mit dem es jeden einzelnen Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin in Erster Hilfe schulte und damit den besonderen Herausforderungen der Betriebsart, der Betriebsgrösse, der Betriebsgefahren und vor allem auch der örtlichen Lage des Betriebs gerecht wird. Ausserdem sind rund 60 Prozent der Belegschaft in BLS-AED geschult. Dieses Projekt nützt nicht nur den rund 300 Mitarbeitenden im Betrieb, sondern auch im Privatleben der Ersthelfer und in der gesamten Region.

Tickets für das Ersthelfer Symposium 2024 bereits erhältlich

Die Stimmung unter den Teilnehmenden, Ausstellern und Referenten war hervorragend und die Rückmeldungen zum Ersthelfer Symposium war äusserst positiv. Daran möchte natürlich auch das 4. Ersthelfer Symposium anknüpfen. Es wird am 26. Oktober 2024 im KKL Luzern stattfinden und das Thema «Frauen und Männer – medizinische und soziokulturelle Unterschiede in der Ersten Hilfe» besprechen. Die Tickets dafür gehen bereits jetzt wieder rasant schnell über den Tisch. Eine frühe Anmeldung (https://www.ersthelfersymposium.ch/index.php/anmeldung) lohnt sich.

Übrigens: Das Ersthelfer Symposium spricht alle Ersthelfer an, ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis, ob Samariter, Betriebssanitäter, Private oder Blaulichtorganisationen. Dank der Simultanübersetzungen aller Vorträge sind sowohl Ersthelfer aus der Deutschschweiz als auch solche aus der Westschweiz angesprochen.

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