Sonntag, 24. November 2024
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Das zweite Ersthelfer Symposium im KKL Luzern knüpfte an den Erfolg des Vorjahres an. Unter den 271 Teilnehmern waren Betriebssanitäter:innen, Samariter:innen, First Responder sowie Vertreter und Vertreterinnen verschiedenster Blaulichtorganisationen. Sie löcherten die fünf Referenten mit Fragen und hatten in den längeren Pausen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und die insgesamt 17 Aussteller zu besuchen.

Die gemeinsame Veranstaltung der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) und von Betriebsapotheke.ch fand im Jahr 2021 zum ersten Mal statt und war mit 271 Teilnehmenden ausverkauft. Standen im letzten Jahr verschiedene Verletzungsmuster im Zentrum der Vorträge, gingen die Referenten dieses Jahr auf die Zusammenarbeit zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen ein. Die Themenwahl stiess auf viel Interesse und die guten Erinnerungen ans letzte Jahr machten Tickets für das Ersthelfer Symposium 2022 bereits weit vor dem Anlass zur Mangelware.

Verständnis schaffen und Zusammenarbeit verbessern

An der Schnittstelle zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen gibt es Missverständnisse, teilweise schlechte Erfahrungen und falsche Vorstellungen, was voneinander erwartet werden darf und kann. Aber: je besser diese Zusammenarbeit funktioniert, desto mehr haben die Betroffenen davon. Genau dies thematisierte das 2. Ersthelfer Symposium vom 5. November 2022 im KKL Luzern und sprach damit sowohl Ersthelfer als auch Blaulichtorganisationen an.

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Das Ersthelfer Symposium 2022 behandelte den Ablauf eines Unfalls anhand der Rettungskette. Hochkarätige Profis aus verschiedenen Blaulichtorganisationen stellten während jeweils einer Stunde ihre Sicht auf die verschiedenen Phasen der Rettungskette dar und beantworteten die Fragen der Teilnehmenden.

Ein Einsatz beginnt mit der Alarmierung bei der Notrufzentrale. Manuel Wanzenried (Leiter Rettungsdienst und SNZ 144 Zentralschweiz) zeigte den Teilnehmenden exakt auf, wie das abläuft und weshalb gewisse Informationen ganz wesentlich sind – und wo es hapern kann. Er spielte einen echten Anruf bei einem seiner vorbereiteten Disponenten durch, bat zwei Teilnehmende auf die Bühne und blendete auf dem Bildschirm ein, was der Disponent erfasst und was er fragt. Auch das Aufgebot der im Saal anwesenden First Responder wurde eingebunden. Sein Fazit: Ersthelfer spielen eine enorm wichtige Rolle und sind mitentscheidend, ob und wie ein Patient

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Stefan Leu, diplomierter Rettungssanitäter HF und Ausbildungsverantwortlicher RD Spitäler Schaffhausen, ist der nächste in der Rettungskette, der ins Spiel kommt und ausrückt. Er stellte den Teilnehmenden die Organisation und das Einzugsgebiet des Schaffhauser Rettungsdienstes vor. «Aufgrund der zum Teil langen Anfahrtswege von Rettungsdiensten sind Ersthelfer ein wichtiges Kettenglied in der Versorgung von Notfallpatienten», sagte auch er. «Nur wenn Ersthelfer und professionelle Rettungsdienste Hand in Hand zusammenarbeiten, kann das bestmögliche für betroffene Personen herausgeholt werden.»

Jan Bauke (Ausbildungschef Feuerwehr und Zivilschutz, Kommandant Stv Feuerwehr bei Schutz & Rettung Zürich) untermauerte seinen Vortrag mit vielen Fallbeispielen – positiven, aber auch negativen. Bauke sieht in der Rolle der Ersthelfer viele Chancen, allerdings auch gewisse Risiken: «Ersthelfer können Lebensretter sein und helfen beispielsweise bei der Evakuation eines Gebäudes. Für Blaulichtorganisationen sind sie wichtige Auskunftspersonen und sie können durch eine gezielte Einweisung der Einsatzkräfte sowie durch Unterstützung im Einsatz viel ausrichten. Dabei dürfen sie aber ihre eigene Sicherheit nicht gefährden.»

Christian Randegger (Krisenmanager und Mitglied Kernstab Winterthur, Careprofi und Trainer bei SanArena) thematisierte den Faktor der Verarbeitung nach einem Einsatz. Denn er ist sich sicher: «Nur wenn transparente Prozesse etabliert sind und im Nachgang eines Notfalls offen analysiert werden, bleiben Rettungskräfte und Ersthelfer langfristig psychisch und physisch gesund.» Diese erlebte Verarbeitung war auch Thema einer Diskussion mit Markus Furrer, der zum Abschluss der Veranstaltung über seine Erfahrungen als betroffene Privatperson und als First Responder sprach.

Rahmenprogramm und Mehrwerte am Ersthelfer Symposium

Am Ersthelfer Symposium blieb nach jedem Vortrag viel Raum und Zeit, um Fragen an die Referenten zu stellen. Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmer während einer längeren Pause die Möglichkeit, sich auszutauschen, das Gehörte zu besprechen und neue Kontakte zu knüpfen. Die 17 Aussteller zeigten zudem passende Angebote, von Kursen und Ausbildungen über Alarmierungs-Apps bis hin zu Einsatzkleidung und Erste-Hilfe-Material.

Im Rahmen des Ersthelfer Symposiums wurde auch der SVBS AWARD 2021 für die Ersthelfer des Jahres 2021 vergeben. Er ging in diesem Jahr an die Betriebssanität der Scintilla AG in St. Niklaus, die einen Schlaganfall eines Mitarbeitenden richtig und schnell erkannte und optimal alarmierte und Erste Hilfe leistete – und dem Mitarbeitenden so das Leben und die Lebensqualität rettete. Das Besondere daran: beim BE FAST Check, mit dem sechs mögliche Symptome eines Schlaganfalls abgeklärt werden, war nur ein Symptom auffällig. Dennoch reagierte der Betriebssanitäter goldrichtig und machte so den entscheidenden Unterschied für den Betroffenen.

BE FAST – auch für 2023

Die Stimmung unter den Teilnehmenden, Ausstellern und Referenten war hervorragend und die Rückmeldungen zum Ersthelfer Symposium sind durchgehend positiv. Daran möchte das 3. Ersthelfer Symposium wieder anknüpfen. Es wird am 4. November 2023 im KKL Luzern stattfinden und das Thema Wundbehandlung aufgreifen. Die Tickets dafür gehen bereits jetzt wieder rasant schnell über den Tisch. Eine frühe Anmeldung (https://www.ersthelfersymposium.ch/index.php/anmeldung) kann sich lohnen. Oder kurz: BE FAST!

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