Freitag, 20. September 2024
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Zu den neuesten Einsatzmitteln der Zürcher Feuerwehren gehören die Hydranten-Finder-App sowie Drohnen, mit denen sich Brandherde und Glutnester aus der Luft aufspüren lassen. Beide Einsatzmittel waren beim kürzlichen Grossereignis in Hinwil eine grosse Unterstützung.

Die Feuerwehren sind ein wichtiges Element der Sicherheit im Kanton Zürich, und sie leisten hervorragende Arbeit. Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich übt die strategische Aufsicht über die Zürcher Feuerwehren aus und koordiniert das Feuerwehrwesen in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Zusammen mit ihren Partnerorganisationen ist die GVZ täglich bestrebt, die hohe Arbeitsqualität der Berufs-, Stützpunkt- und Milizfeuerwehren zu sichern – durch praxisorientierte Ausbildungen und die Verfügbarkeit moderner Einsatzmittel.

65’000 Hydranten für Feuerwehreinsätze

Bei Feuerwehreinsätzen müssen die am nächsten gelegenen Hydranten schnell lokalisiert werden können. Sind sie durch Gegenstände oder Bepflanzung verdeckt und dadurch schwer auffindbar, geht wertvolle Zeit verloren. Die von der GVZ und dem Digitalisierungsunternehmen ti&m AG aus Zürich entwickelte Hydranten-Finder-App mit integrierter Augmented-Reality-Funktion schafft hier Abhilfe. Seit kurzem sind alle rund 65’000 Hydranten im Kanton Zürich über die App lokalisierbar.

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Über GPS werden den Feuerwehrleuten in der App sämtliche Hydranten in einem Umkreis von 500 Metern angezeigt. Zudem erhalten Einsatzkräfte durch Anklicken eines Hydranten Zusatzinformationen zu Entfernung, benötigter Schlauchlänge, Baujahr und Grösse der Wasseranschlüsse. Über die Kamera des mobilen Geräts (iOS und Android) werden genauer Standort sowie Entfernung zum Hydranten in der realen Welt angezeigt. So können Feuerwehrleute zielgenau und ohne Zeitverzögerung auf den nächstgelegenen Hydranten zusteuern.

«Die Hydranten-Finder-App hat sich beim Einsatz in Hinwil bestens bewährt», sagt René Ehrenmann, Feuerwehrkommandant und Stabsoffizier, Stadt Wetzikon. «In einem uns fremden Gebiet waren wir gefordert, die Hydranten schnell anzupeilen. Die App hat die rasche Lokalisierung sehr gut unterstützt.»

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Einsatzunterstützung aus der Luft

Bei der Feuerwehrarbeit dreht sich also alles darum, wertvolle Zeit zu gewinnen und dadurch Schäden an Personen, Tieren, Gebäuden und an der Umwelt zu minimieren. Drohnen als Einsatzmittel für risikobehaftete oder komplexe Einsätze gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Für einen Drohneneinsatz sprechen insbesondere der rasche Überblick für die Einsatzleitung sowie die Möglichkeit, direkt weiterführende taktische Entschlüsse zur Ereignisbewältigung fällen zu können.

Enge Zusammenarbeit mit Schutz & Rettung Zürich

Schutz & Rettung Zürich (SRZ), die grösste Rettungsorganisation in der Schweiz, verfügt über zwei voll ausgerüstete Einsatzdrohnen, die primär auf dem Zürcher Stadtgebiet zum Einsatz kommen. Daneben unterhält SRZ ein ‹Drohnenpikett›, das durch eine Leistungsvereinbarung mit der GVZ allen Feuerwehren im Kanton Zürich rund um die Uhr an 365 Tagen zur Verfügung steht. Je nach Einsatzstichwort wird das Pikett in der Stadt Zürich direkt durch die Einsatzleitzentrale ausgelöst. Im restlichen Kantonsgebiet kann es zudem jederzeit durch den Einsatzleiter angefordert werden.

Insgesamt gewährleisten neun SRZ-Drohnenpiloten den operativen Betrieb. Sie verfügen nebst einer flugtechnischen Aus- und Weiterbildung über die notwendigen Kenntnisse hinsichtlich der Rechtslage im Luftraum (Anmeldungs- und Bewilligungsverfahren). Die mit einer optischen sowie mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Drohnen liefern der Einsatzleitung in Echtzeit wertvolle Bilder und Informationen. Mithilfe der Wärmebildkamera können beispielsweise Brandherde oder Glutnester lokalisiert und Temperaturen gemessen werden.

Gezielter Löschmitteleinsatz verhinderte Flammenübergriff auf weitere Gebäude

Beim Brandereignis in Hinwil verhinderte die grosse Einsturzgefahr das Eindringen der Einsatzkräfte ins Gebäude. Durch den Drohneneinsatz konnten Brandherde rasch ausgemacht und in der Folge die Wasserwerfer auf den Autodrehleitern gezielt von oben eingesetzt werden. Dadurch wurde ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Industriegebäude wirkungsvoll verhindert. Kurt Steiner, Leiter Feuerwehr bei der GVZ, misst Drohneneinsätzen grosses Potenzial bei: «Bisherige Erfahrungen haben die Perspektiven in den Bereichen Ereignisbeurteilung und taktische Entscheidungen klar aufgezeigt. Im Kanton Zürich werden wir den Einsatz von Drohnen konsequent weiterverfolgen.»

Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich versichert die Gebäude im Kanton Zürich gegen Feuer- und Elementarschäden und engagiert sich zum Schutz von Personen und Sachwerten in der Prävention. Im gesetzlichen Auftrag erfüllt sie in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden den Brandschutz und das Feuerwehrwesen. Die GVZ ist ein selbstständiges öffentliches Unternehmen und beschäftigt rund 120 hauptberufliche und 250 nebenberufliche Mitarbeitende.

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