Freitag, 20. September 2024
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Einer der hartnäckigsten Verkehrssicherheitsmythen betrifft die Begabung von Frauen am Steuer. Ein gängiges Klischee besagt, dass Frauen schlechter fahren als Männer und mehr Unfälle im Strassenverkehr verursachen. Doch das stimmt nicht.

Zu schnelles Fahren, Unaufmerksamkeit oder Trunkenheit am Steuer sind einige der gefährlichsten Verhaltensweisen im Strassenverkehr und führen in der Schweiz nicht selten zu Verkehrsunfällen. In schweren Fällen werden solche Vergehen unter anderem mit dem Entzug des Führerscheins geahndet. Entgegen üblicher Klischees verursachen Frauen laut Statistiken der ADMAS und Angaben des ASTRA jedoch wesentlich seltener einen Unfall als Männer. Deshalb räumt der TCS mit diesem Verkehrsmythos auf.

Autofahrerinnen auf Schweizer Strassen waren 2019 für ein Viertel aller Verkehrsunfälle verantwortlich, nämlich in 13’915 der 53’528 registrierten Fälle. Männer waren im selben Jahr für 34’665 Verkehrsunfälle verantwortlich. In 4’948 Fällen im Jahr 2019 konnte der Hauptverursacher nicht identifiziert werden.

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Frauen haben in allen Kantonen weniger Unfälle als Männer

Der Trend auf nationaler Ebene spiegelt sich in allen Schweizer Kantonen wider. In absoluten Zahlen:

  • In Appenzell Ausserrhoden 104 Unfälle von Frauen im Vergleich zu 230 von Männern
  • In Appenzell Innerrhoden 37 im Vergleich zu 59
  • im Aargau 705 im Vergleich zu 1‘543
  • in Basel-Landschaft 299 im Vergleich zu 703
  • in Basel-Stadt 201 im Vergleich zu 535
  • 1‘549 gegen 3‘650 im Kanton Bern
  • 293 gegenüber 739 im Kanton Freiburg
  • 606 gegenüber 1‘740 im Kanton Genf
  • 88 im Vergleich zu 212 in Glarus
  • 490 gegenüber 1‘577 in Graubünden
  • 82 gegenüber 196 im Jura
  • 506 gegenüber 1‘282 im Kanton Luzern
  • 225 im Vergleich zu 521 im Kanton Neuenburg
  • 61 gegenüber 146 in Nidwalden
  • 70 gegenüber 173 in Obwalden
  • 698 gegenüber 1‘829 im Kanton St. Gallen
  • 141 gegenüber 275 im Kanton Schaffhausen
  • 248 gegenüber 527 in Schwyz
  • 429 gegenüber 935 im Kanton Solothurn
  • 1‘036 gegenüber 2‘369 im Tessin
  • 358 gegenüber 785 im Thurgau
  • 31 gegenüber 227 in Uri
  • 246 gegenüber 782 im Wallis
  • 1‘240 im Vergleich zu 3‘157 im Kanton Waadt
  • 214 gegenüber 478 im Kanton Zug
  • und 3‘958 gegenüber 9‘995 im Kanton Zürich.

Frauen verzeichnen viermal weniger Ausweisentzüge als Männer

Männer verursachen statistisch gesehen zudem die schwereren Verkehrsunfälle und verzeichneten in den letzten Jahren viermal mehr Ausweisentzüge als Frauen. Im Jahr 2019 wurden 79’921 Führerscheine eingezogen. In 80,63 Prozent der Fälle waren Männer betroffen und in 19,37 Prozent Frauen. Bei den 19,37 Prozent war die Mehrzahl der Frauen zwischen 25 und 29 Jahre alt (1’886), gefolgt von den 20- bis 24-Jährigen (1’737) und den 30- bis 34-Jährigen (1’575). Bei den Männern bilden die 25- bis 29-Jährigen (8’331), die 20- bis 24-Jährigen (8’133) und die 30- bis 34-Jährigen (7’285) ebenfalls die drei Altersgruppen, in denen die meisten Führerscheine eingezogen wurden.

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Am wenigsten von Ausweisentzügen betroffen waren bei den Frauen die unter 20-Jährigen (426), die 65- bis 69-Jährigen (479) und die 70- bis 74-Jährigen (550), wohingegen bei den Männern die 70- bis 74-Jährigen (1’621) die wenigsten Ausweisentzüge zu verzeichnen hatten, gefolgt von den 65- bis 69-Jährigen (1’784) und den 60- bis 64-Jährigen (2’983).

Führerausweisentzüge im Jahr 2019
Alter Frauen Männer Nicht
kommuniziert
Total
-19 426 3’358 0 3’784
20 – 24 1’737 8’133 0 9’870
25 – 29 1’886 8’331 0 10’217
30 – 34 1’575 7’285 0 8’860
35-39 1’528 6’498 1 8’026
40 – 44 1’423 5’607 0 7’030
45 – 49 1’495 5’381 0 6’876
50 – 54 1’303 5’566 0 6’869
55 – 59 1’004 4’518 0 5’522
60 – 64 654 2’983 0 3’637
65 – 69 479 1’784 0 2’263
70 – 74 550 1’621 0 2’171
75 + 1’421 3’375 0 4’796
Total 15’481 64’440    1 79’922
  19.37% 80,63% 0.00% 100%

 

Kanton Von Frauen verursachte Unfälle Von Männern verursachte Unfälle Unfälle mit unbekannten Unfallursachen
AG 705 1’543 127
AI 37 59 15
AR 104 230 51
BE 1’549 3’650 297
BL 299 703 28
BS 201 535 11
FR 293 739 50
GE 606 1’740 424
GL 88 212 39
GR 490 1’577 99
JU 82 196 16
LU 506 1’282 350
NE 225 521 16
NW 61 146 33
OW 70 173 6
SG 698 1’829 124
SH 141 275 114
SO 429 935 86
SZ 248 527 57
TG 358 785 40
TI 1’036 2’369 309
UR 31 227 17
VD 1’240 3’157 209
VS 246 782 17
ZG 214 478 118
ZH 3’958 9’995 2’295
CH 13’915 34’665 4’948
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