Freitag, 20. September 2024
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Der Bund verlangt von Gastronomen immer noch eine lückenlose Aufzeichnung der Gästekontaktdaten. Doch längst halten sich nicht mehr alle Gäste an die Vorgaben und den Gastronomiebetrieben wird es zu aufwändig stets die Gäste zu ermahnen. Doch das kann für die Gastrobetriebe teuer werden.

Nachgefragt bei der Firma Pogastro.com, die eines der beliebtesten Gästeerfassungssysteme bietet, gibt man zu, dass die Daten klar zeigen, dass jüngst überdurchschnittlich wenig Daten von den Betrieben erfasst werden. Kürzlich hat der Kanton Bern ermahnt, dass sich das Verhalten bessern muss und die Gäste sich an die Registrierungspflicht halten sollen. Grosse Bussen könnten bei Nichtbeachten der Verordnung folgen. Ein absichtliches Nichtregistrieren sei kein Kavaliersdelikt gibt der Kanton Bern in einer Mitteilung an die Gastrobetriebe zu verstehen.

Auf Nachfrage bei Pogastro.com, warum der Kanton Bern einmal mehr der Polizist der Nation spielt, heisst die Antwort: weil sie durch die Schaffung einer zentralen Datenbank dazu in der Lage sind. Bern ist der einzige Kanton, der Live-Einblick in die Datenmenge hat. Jeder andere Kanton ist darauf angewiesen, dass die Betriebe die Daten korrekt erfassen und bei einem Covid-19 Fall den Behörden übergeben. Anbieter einer Contacttracing-Lösung haben keinen Einfluss darauf, was in den Betrieben passiert. Es deutet aber viel darauf hin, dass es nicht mehr konsequent gemacht wird.

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Wer schadet wem, wenn die Erfassung der Gästekontaktdaten ignoriert oder mit Falschangaben ausgefüllt werden?

Der Bundesrat hat die Registrierung der Gästekontaktdaten nicht aufgehoben. Dies wird wohl in diesem Jahr noch so bleiben. Vermehrt fällt Kantonen und Gästeregistrierungsbetreiber auf, dass sehr wenige Gästekontaktdaten zuverlässig erfasst werden. Diese können nur an die Bevölkerung appellieren, dies weiterhin zu tun, auch wenn es mühsam ist, denn am Ende leidet der Gastronomiebetrieb darunter und womöglich trägt es dazu bei, im Herbst erneut weitere Massnahmen aufgebrummt zu bekommen. Gastronomen müssen mit hohen Bussen rechnen, da vermehrt wieder Kontrollen eingeführt werden. Corona ist allgegenwärtig und präsent. Die Schweiz ist nicht über dem Berg. Also benötigt die Branche die Unterstützung aller Gäste, dass zuverlässig Daten erfasst werden, damit die Betriebe keine Bussen erhalten oder dieses Verhalten gar zur Schliessung führt.

Die Gastronomiebetriebe sollen offenbleiben

In diesem Jahr wurde unter anderem die Gastronomiebranche immer wieder auf eine Wiedereröffnung vertröstet. Dann kam endlich das langersehnte «Go» – jedoch mit Auflagen. Die Bevölkerung und die Betreiber freuten sich gleichermassen, im Sommer wieder bedient zu werden und dass Betreiber ihrer Leidenschaft wieder nachgehen konnten. Alle haben dies über Monate hinweg vermisst. Doch wenn das schwammige Datenerfassen kein Ende nimmt, drohen Konsequenzen, welche alle nicht beabsichtigen oder wollen.

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Dafür hat Pogastro.com mit vielen Gastroverbänden und Partnern aus der Zulieferbranche die Kampagne sichergeniessen.com lanciert. Die Kampagne will Gästen einerseits die Angst vor dem Besuch eins Restaurants nehmen, weil die Betriebe gute Schutzkonzepte haben, gleichzeitig appelliert die Kampagne auch an Gäste und Gastrobetriebe, die Schutzmassnahmen hochzuhalten und konsequent umzusetzen.

Lesen Sie auch: «Gastronomie nach Corona: Massnahmen, um gefahrlos wieder Gäste empfangen zu können»

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