Freitag, 20. September 2024
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2017 fühlten sich 85 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren gesund. 27 Prozent sind Raucherinnen oder Raucher. Dies sind zwar weniger als 1992, aber gleich viel wie 2007. Vier von fünf Personen trinken Alkohol, jede Zehnte täglich. Die Zahlen der Übergewichtigen und Adipösen haben sich bei 42 Prozent stabilisiert. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der sechsten «Schweizerischen Gesundheitsbefragung» des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2017. Sie zeigt auf, wie sich das Gesundheitsverhalten und der Gesundheitszustand der Bevölkerung in den letzten 25 Jahren verändert haben.

Die Schweizer Bevölkerung ist nach eigener Einschätzung bei überwiegend guter Gesundheit. 85 Prozent bezeichneten 2017 ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Dabei besteht ein klarer Alterstrend: Über 93  Prozent der jüngeren Menschen im Alter von 15 bis 44 Jahren fühlen sich gesund, bei den Personen ab 75 Jahren sind es noch 67 Prozent. Jeder Vierte war in seinen Alltagsaktivitäten durch ein gesundheitliches Problem während mindestens sechs Monaten leicht oder stark eingeschränkt. In der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren sind Bluthochdruck (47 Prozent), erhöhter Cholesterinspiegel (32 Prozent) sowie Diabetes (11 Prozent) verbreitete gesundheitliche Beschwerden.

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Raucheranteil bleibt gleich hoch

Nachdem der Anteil der Raucherinnen und Raucher von 1997 bis 2007 zurückgegangen ist, blieb er in den letzten 10 Jahren bei rund 27 Prozent. Der Anteil der Rauchenden ist bei den 15- bis 44-jährigen Männern mit 35 Prozent am höchsten. Stark reduziert hat sich jedoch die Menge des konsumierten Tabaks. So hat sich im Zeitraum von 1992 bis 2017 der Anteil der Rauchenden, die 20 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen, halbiert (1992: 41%; 2017: 21%).

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Weniger täglicher Alkoholkonsum…

2017 tranken 82 Prozent der Bevölkerung Alkohol. Der Anteil der Abstinentinnen und Abstinenten ist etwa gleich geblieben wie 1992, jener der täglich Konsumierenden hat sich in den letzten 25 Jahren von 20 Prozent auf 11 Prozent halbiert. Dies ist jedoch nicht in allen Altersgruppen der Fall. Bei den Personen ab 65 Jahren ist der Anteil der täglichen Konsumenten am höchsten und bleibt seit 1992 auf diesem Niveau (1992: 29 Prozent; 2017: 26 Prozent).

… dafür mehr Alkohol bei einzelnen Gelegenheiten

Das Konsumverhalten beim Alkohol hat sich über die Zeit hinweg verändert: Die Bevölkerung trinkt tendenziell weniger häufig Alkohol, dafür bei den sich bietenden Gelegenheiten insgesamt mehr. Insbesondere bei den Jugendlichen und Erwachsenen bis 34 Jahren ist der punktuell risikoreiche Konsum, das sogenannte Rauschtrinken, weit verbreitet: Der Anteil der Personen, die zumindest einmal im Monat innerhalb von wenigen Stunden 5 (Männer) resp. 4 (Frauen) Gläser Alkoholisches trinken, stieg von 19 Prozent im Jahr 2007 auf 24 Prozent im Jahr 2017. Insbesondere bei den jungen Frauen von 15 bis 24 Jahren hat sich die Rate in diesem Zeitraum verdoppelt (von 12 Prozent in 2007 auf 24 Prozent in 2017).

Lifestyle Gesundheit: Körperliche Aktivitäten

Gesundes Verhalten als Lebensstil ist in Mode. Bei den Männern stieg der Anteil der Personen, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben, zwischen 1997 und 2017 von 38 Prozent auf 45 Prozent. Ebenso nimmt seit 2002 der Anteil der Personen zu, die körperlich aktiv sind (von 62 Prozent auf 76 Prozent), und der Anteil der Inaktiven nimmt ab (von 18 Prozent auf 8 Prozent). Insbesondere Frauen sind vermehrt körperlich aktiv, so dass die Geschlechterdifferenzen hinsichtlich Bewegung zunehmend verschwinden. Allerdings manifestieren sich auch soziale Unterschiede: Personen mit Tertiärabschluss zeigen häufiger ein gesundes Verhalten als Personen ohne nachobligatorische Schulbildung.

Ausgewogene Ernährung

Zwei Drittel der Bevölkerung achten auf ihre Ernährung und 21 Prozent erfüllen die Ernährungsempfehlungen beim Früchte- und Gemüsekonsum – Frauen mehr als Männer (28 Prozent gegenüber 15 Prozent). Rund zwei Drittel der Bevölkerung konsumiert maximal vier Tage die Woche Fleisch. Dieser Anteil hat gegenüber 1992 um 8 Prozentpunkte zugenommen. Vor allem bei den Frauen zwischen 25 und 64 Jahren geht die Häufigkeit des Fleischkonsums zurück. In den letzten 25 Jahren hat sich bei den Frauen in dieser Altersgruppe der Anteil der täglich Fleischessenden von 20 Prozent auf 10 Prozent halbiert. Gleichzeitig hat sich der Anteil derjenigen, die kein Fleisch essen, verdreifacht (von 2 Prozent auf 6 Prozent).

Stabilisierung beim Übergewicht

Nach Wachstumsphasen bleibt 2017 der Anteil der Personen mit Übergewicht (BMI 25 bis <30) oder Adipositas (BMI ab 30) mit 42 Prozent auf dem gleichen Niveau wie 2012. Der Anteil der Personen mit Adipositas hat sich gegenüber 1992 von 5 Prozent auf 11 Prozent verdoppelt. Männer und Frauen sind zu beinahe gleichen Teilen adipös (12 Prozent resp. 10 Prozent); Männer sind hingegen häufiger übergewichtig als Frauen (39 Prozent gegenüber 23 Prozent). Bei der Adipositas bestehen deutliche soziale Unterschiede: Personen, die nur die obligatorische Schule abgeschlossen haben, weisen häufiger Adipositas auf als Personen mit einer höheren Ausbildung (21 Prozent gegenüber 8 Prozent).

Sechste Durchführung der Befragung

2017 wurden in der Schweiz 22 134 Personen zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten befragt. Die Schweizerische Gesundheitsbefragung findet seit 1992 alle fünf Jahre statt. Die kontinuierliche Durchführung erlaubt es, dass Verhaltensmuster über 25 Jahre hinweg beobachtet werden können. Die Gesundheit der Bevölkerung ändert sich kontinuierlich im Austausch mit dem gesellschaftlichen Wandel. Dabei interessiert besonders, bei welchen Bevölkerungsgruppen Änderungen festzustellen sind und bei welchen nicht.

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