Freitag, 20. September 2024
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Im Jahr 2018 verunfallten deutlich mehr Versicherte der Suva beim Biken und Velofahren sowie beim Wandern und Spazieren. Grund dafür waren die weit überdurchschnittlichen Temperaturen, die dazu führten, dass mehr Zeit im Freien verbracht wurde. Insgesamt kam es zu über 474 000 Unfällen und Berufskrankheiten.

2018 registrierte die Suva über 474 000 Unfälle bei ihren Versicherten. Das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Berufsunfälle stieg um 1,9 Prozent, was sich mit der Zunahme der Anzahl Beschäftigten gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) deckt. Die Zahl der Nichtberufsunfälle hingegen verzeichnete einen Anstieg um 2,7 Prozent und ist höher als die Zunahme der Anzahl Beschäftigten. Grund dafür dürfte der ausserordentlich schöne und warme Sommer 2018 sein. Die Unfälle bei den als arbeitslos gemeldeten Personen hat um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Dies kann auf die gute Wirtschaftslage und den Rückgang der Arbeitslosenquote zurückgeführt werden.

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Mehr Unfälle durch aussergewöhnlich schönes Wetter

Schneereich im Winter und extrem trocken, warm und sonnig im Sommer, so präsentierte sich das Jahr 2018 in der Schweiz. Gemäss MeteoSchweiz war es das vierte Jahr in kurzer Folge mit weit überdurchschnittlicher Temperatur.

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Im Gegensatz zu den Berufsunfällen hat die Zahl der Freizeitunfälle in den letzten Jahren zugenommen. Heute ereignen sich rund 60 Prozent der Unfälle in der Freizeit und 40 Prozent bei der Arbeit. Mit 276 317 Nichtberufsunfällen ihrer Versicherten verzeichnete die Suva einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+ 2,7 Prozent). «Aufgrund des schönen Wetters verbrachten die Menschen mehr Zeit draussen – sei es auf Wanderwegen, Biketrails oder auf der Skipiste», sagt Peter Andermatt, Statistiker der Suva. «Dementsprechend passierten auch mehr Unfälle».

Insbesondere von April bis September 2018 sind die Freizeitunfälle deutlich gestiegen. Dabei haben in dieser Periode vor allem die Unfälle beim Fahrradfahren und Biken (+ 17 Prozent) sowie beim Wandern und Spazieren (+ 17 Prozent) gegenüber dem Vorjahr stark zugenommen. Über das ganze Jahr registrierte die Suva rund 23 000 Unfälle beim Wandern und Spazieren, über 18 000 Unfälle beim Fahrradfahren und Biken, knapp 14 000 Unfälle beim Skifahren und über 2 400 Unfälle beim Snowboarden.

Weniger Freizeitunfälle bei den unter 20-Jährigen

Weniger Freizeitunfälle als im Vorjahr passierten 2018 nur bei den unter 20-Jährigen (- 1,9 Prozent). Die stärkste Zunahme hingegen verzeichneten mit rund sechs Prozent die über 50-Jährigen. «Offenbar zieht es die Menschen in diesem Alter bei schönem Wetter besonders häufig nach draussen», so Statistiker Peter Andermatt. Die starke Zunahme an Unfällen könne nicht nur damit erklärt werden, dass es in dieser Altersgruppe wegen den geburtenstarken Jahrgängen zunehmend mehr Versicherte gebe. Bei den 30- bis 39-Jährigen und den 40- bis 49-Jährigen stiegen die Unfallzahlen moderat (+ 4,6 Prozent; + 2,0 Prozent) und bei den 20- bis 29-Jährigen haben sie sich kaum verändert (+ 0,6 Prozent).

Die Suva versichert rund die Hälfte aller Berufstätigen in der Schweiz und gut einen Fünftel aller Betriebe (rund zwei Millionen Versicherte und 129 290 Unternehmen) gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten.

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