Eine risikobasierte Planung bei Naturgefahren wie Wassergefahren oder Hitze ist die Grundlage für angemessene Sicherheit und nachhaltige Schutzmassnahmen – regional oder am einzelnen Objekt.
Die Konzepte dafür gibt es schon länger. Die folgenden Fragen halten uns jedoch oft davon ab, dies konsequent umzusetzen:
- Wie bestimme ich das akzeptierte Risiko und die angemessene Sicherheit?
- Wie führe ich den Risikodialog mit den Akteursgruppen dazu?
Die Herangehensweise «Reise zum akzeptierten Risiko RaR» wurde aus der Praxis entwickelt. Sie zeigt auf, wie ein Risikodialog und die Erarbeitung optimaler, nachhaltiger Massnahmenkombinationen unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen wie zum Beispiel gesetzlichen Anforderungen oder SIA-Normen gelingen kann. Oft fehlt das Bewusstsein für die Risiken aus den verschiedenen Naturgefahren wie Hitze, Hagel, Überschwemmungen oder Trockenheit. Die immer dichtere Bauweise und intensivere Nutzung sowie der Klimawandel verschärfen die Situation spürbar – nicht nur im Berggebiet.
Reise zum akzeptierten Risiko: Programm des Intensiv-Workshops
Der 1½-tägige Kurs «Reise zum akzeptierten Risiko RaR» ist aufgeteilt in zwei Kursteile. Tag 1 ist geprägt vom Erleben, Üben und Reflektieren an einem Übungsbeispiel – Wassergefahren und Hitze für eine typische Gemeinde und einzelne Objekte:
- Einführung in die Herangehensweise RaR und in das Übungsbeispiel
- Schutzgüter und Risiken gemeinsam mit Anspruchsgruppen umfassend charakterisieren.
- Akzeptierbares Risiko gemeinsam erarbeiten
- Sammlung und Wirkung der optimalen Massnahmen(-kombinationen) gemeinsam erarbeiten
- Diskussion & Abschluss
Tag 2 findet online per Zoom statt und ermöglicht es, unter den Teilnehmenden erste eigene Umsetzungserfahrungen zu teilen und offene Fragen zu klären.
Kompetenzen
Die Teilnehmenden erleben die Herangehensweise RaR und trauen sich zu, sie selbst einzusetzen. Sie lernen, worauf es beim gemeinsamen, integralen Erarbeiten des akzeptierten Risikos ankommt und wie Unsicherheiten und zukünftige Änderungen wie Klimawandel berücksichtigt werden können. Sie lernen, worauf es ankommt, um risikobasiert optimale Massnahmenkombinationen mit den Anspruchsgruppen zusammen zu erarbeiten. Sie können Prozesse, die auf der Herangehensweise RaR beruhen, initiieren, begleiten und gegebenenfalls auch führen. Und: Sie entwickeln eine Idee, wie der RaR-Ansatz direkt in Ihrer Arbeit Mehrwert schaffen kann.
Zielgruppen
Dieser Kurs richtet sich an Auftraggeber:innen und Planer:innen aus den Bereichen Raumplanung, Bauingenieurwesen, Wasserbau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Notfallplanung, Versicherung, etc., welche einen konsequent risikobasierten, breit abgestützten und nachhaltigen Umgang mit Naturgefahren in ihrer täglichen Praxis anwenden und besser kennenlernen wollen.
Weitere Informationen und Anmeldungen gibt es unter diesem Link.
Was Sie auch noch interessieren könnte:
- Infos zur Herangehensweise «Reise zum akzeptierten Risiko“ www.slf.ch/rar
- Strategie Umgang mit Risiken aus Naturgefahren: www.planat.ch
- Artikel «Wetterextreme vor unserer Haustür» https://www.sia.ch/de/cms/node/21809
- Dokumentation SIA D 0260:2016 Entwerfen & Planen mit Naturgefahren im Hochbau
- Dokumentation SIA D 0246:2015 Nachhaltige Raumentwicklung – Kommunale und regionale Planungen – Erläuterungen zum Merkblatt SIA 2050.
- Norm SIA 261/1:2020 Einwirkungen auf Tragwerke – Ergänzende Festlegungen
- Wegleitung SIA 4002:2020 Hochwasser – Wegleitung zur Norm SIA 261/1
- Info Plattform Schwammstadt https://sponge-city.info/