Der Bundesrat hat die Verlängerung des «Aktionsplans Radium 2015–2022» bis Ende 2023 genehmigt. Diese Verlängerung ist notwendig, da sich die Arbeiten aufgrund der Covid-19-Pandemie verzögert haben. So können bis Ende 2023 alle Gebäude und Gärten, die als potenziell radiumkontaminiert identifiziert wurden, untersucht und gegebenenfalls saniert werden. Radium wurde bis in die 1960-er Jahre von der Uhrenindustrie verwendet.
Aufgrund der Pandemie musste das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seine Einsätze vor Ort zwischen 2020 und 2021 mehrmals einstellen, insbesondere im privaten Bereich, der 80 Prozent der zu untersuchenden Gebäude ausmacht. Diese Zugangsbeschränkungen führten zu einer Verzögerung von einem Jahr bei den Diagnosen und Sanierungen.
Der Bundesrat wird für das Jahr 2023 1,5 Millionen Franken bereitstellen. Dieser Betrag entspricht den für den Aktionsplan gesprochenen Mitteln, die aber aufgrund der Covid-19-bedingten Einschränkungen zwischen 2020 und 2021 nicht eingesetzt werden konnten. Das BAG wird die verbleibenden Diagnosen im Jahr 2022 umsetzen. Die notwendigen Sanierungen werden parallel dazu durchgeführt und dauern bis Ende 2023, so dass die Ziele des Aktionsplans erreicht werden können.
Über 1000 identifizierte Gebäude im Rahmen des Aktionsplans Radium
Bei den historischen Recherchen im Rahmen des Aktionsplans wurden über 1000 Gebäude identifiziert, in denen bis in die 1960-er Jahre mit radiumhaltiger Leuchtfarbe gearbeitet wurde. Bisher wurde in rund 880 Gebäuden eine radiumbezogene Diagnose durchgeführt, wobei 137 Gebäude sanierungsbedürftig sind. Bei 116 Liegenschaften sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen.