Freitag, 20. September 2024
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In der Schweiz stirbt rund ein Drittel der Bevölkerung an Herzerkrankungen. Zwar nehmen diese im Alter zu. Doch es betrifft auch immer wieder Familienväter oder Sportler, die mitten aus dem Leben gerissen werden. Dabei wäre es so einfach im Falle eines Kreislaufstillstandes zu helfen und Leben zu retten.

Die Gemeinde Pfäffikon im Zürcher Oberland hat sich 2016 dazu entschieden flächendeckend Defibrillatoren zu installieren. Den Stein ins Rollen brachte die Firma JDMT, welche in Pfäffikon ansässig ist und bei Peter Hauser (Leiter Sicherheitsamt) vorstellig wurde. Gemeinsam erreichten sie, dass in Pfäffikon heute 26 Defibrillatoren zur Verfügung stehen. Mit dieser Dichte leistet die Gemeinde Pionierarbeit auf diesem Gebiet. Bei einer Fläche von 19 Quadratkilometern gibt es nun mehr als einen Defibrillator pro Quadratkilometer.

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Im letzten Jahr hat es sich die Gemeinde zur Aufgabe gemacht die Defibrillatoren vermehrt im Aussenbereich anzubringen, sodass diese rund um die Uhr für jedermann zugänglich sind. Inzwischen sind das rund 15 der total 26 Defis – ein wichtiger Trumpf im Kampf für mehr Überlebende, denn der Kreislaufstillstand kennt keine Bürozeiten. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 1’890 und 3’450 Franken pro Gerät, wobei die Lebensdauer von Defibrillatoren heute bei mindestens zehn Jahren liegt und sie als wartungsarm gelten.

Doch auch das beste Netz nützt nichts, wenn wir nicht wissen, wo die Geräte zu finden oder wie sie anzuwenden sind. Deshalb liegt es Peter Hauser besonders am Herzen, an die Eigeninitiative von uns allen zu appellieren. Wir müssen Verantwortung übernehmen, für unser Leben, aber auch für das anderer: den Freund, den Arbeitskollegen, den Sportsfreund, den Passanten. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Mitarbeitenden wissen, wo der nächste Defibrillator ist, dass Vereinspräsidenten ihre Kameraden informieren und dass man sich in der eigenen Nachbarschaft organisiert. So hilft man aktiv mit, die Menschen im Umfeld zu schützen und so Leben zu retten.

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Übrigens: Moderne Defibrillatoren erkennen sogar, ob ein Schock ausgelöst werden soll oder nicht. Sie sind auf die Anwendung durch Laien ausgerichtet. Sie illustrieren die Vorgehensweise, geben sprachliche Anweisungen, zeigen mit Nummern den Ablauf und prüfen den Zustand des Patienten vor Abgabe eines Schocks. Benötigt der Betroffene keine Schock-Abgabe, verhindert das Gerät dies automatisch. Das Einzige was wir heute noch falsch machen können ist: Nichts zu tun. Wir alle können Helden sein, indem wir uns für andere einsetzen und gemeinsam mehr Leben retten.

 

Wie erkenne ich einen Kreislaufstillstand?

  1. Realisieren: Kein Lebenszeichen? Ein Kreislaufstillstand liegt vor!
  2. Alarmieren: Sofort Helfer und Notruf 144 alarmieren
  3. Pumpen: Sofort mit Thoraxkompressionen beginnen
  4. Schocken: Sofort Defibrillator einsetzen und Schock auslösen

 

Defibrillatoren-Verzeichnis Pfäffikon ZH:

Während 24 Stunden zugänglich:

 

Während Betriebszeiten verfügbar:

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Freie Redaktorin

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