Donnerstag, 19. September 2024
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Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Arbeitswelt und hält zunehmend Einzug in den Arbeitsalltag. Von automatisierten Kundenservices (z.B. durch Chat Bots) bis hin zu komplexen Datenanalysen: KI-Tools bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die Effizienz und Produktivität zu steigern. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn der Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz birgt auch Risiken und Herausforderungen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.

Der vorliegende Artikel soll lediglich einen Denkanstoss für den Umgang mit KI-Tools geben. Der Artikel stellt keine Rechtsberatung dar und für den Inhalt wird jede Gewähr ausgeschlossen. Der Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz muss stets an die konkreten Verhältnisse im Einzelfall angepasst werden. Hierzu empfiehlt es sich für das Unternehmen eine «KI-Richtlinie» zu erlassen und beispielsweise folgende Themenbereiche zu regeln:

Datenschutz und Sicherheit

Ein zentrales Thema beim Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz ist der Datenschutz. In der Schweiz regelt das Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) den Umgang mit personenbezogenen Daten. Unternehmen, die KI-Tools verwenden, müssen sicherstellen, dass die Daten ihrer Mitarbeitenden und Kunden sicher gespeichert und verarbeitet werden, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit Personendaten.

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KI-Systeme sammeln und analysieren oft grosse Mengen an Daten, was sie zu attraktiven Zielen für Cyberangriffe macht. Ein Sicherheitsleck könnte schwerwiegende Folgen haben, sowohl rechtlich als auch für das Vertrauen der Kunden und Mitarbeitenden. Hier empfiehlt es sich mit anonymisierten Daten zu arbeiten, welche keine Rückschlüsse auf konkrete Personen und Unternehmen erlauben.

KI-Tools am Arbeitsplatz: Arbeitsrechtliche Aspekte

Der Einsatz von KI am Arbeitsplatz wirft auch arbeitsrechtliche Fragen auf. In der Schweiz sind Arbeitgeber verpflichtet, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Dies schliesst auch den Schutz vor übermässiger Überwachung ein. KI-Tools können dazu verwendet werden, Mitarbeiteraktivitäten zu überwachen und zu bewerten, was zu einem Gefühl der Überwachung und einem Verlust des Vertrauens führen kann. Es ist wichtig, klare Richtlinien und Grenzen für den Einsatz solcher Technologien zu setzen und die Mitarbeitenden über deren Einsatz und Zweck umfassend zu informieren und zu schulen.

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Schulung und Weiterbildung der Arbeitnehmenden

Die Einführung von KI-Tools am Arbeitsplatz erfordert auf jeden Fall eine Schulung und Weiterbildung der Arbeitnehmenden. Die Arbeitnehmenden müssen in der Lage sein, mit den neuen Technologien umzugehen und ihre Fähigkeiten entsprechend weiterentwickeln.

Unternehmen sind demnach gut beraten, in entsprechende Schulungen und Weiterbildungsmassnahmen durch spezialisierte Fachpersonen (vgl. z.B. www.digitale-zukunft.org) zu investieren, um ihre Mitarbeitenden auf den Einsatz von KI vorzubereiten. Dies trägt nicht nur zur Akzeptanz der Technologie bei, sondern stellt auch sicher, dass die Belegschaft die Vorteile der KI optimal nutzen kann.

Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Transparenz. KI-Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein. Dies bedeutet, dass die Gründe für bestimmte Entscheidungen, die von einer KI getroffen wurden, klar und verständlich kommuniziert werden müssen. In vielen Fällen handelt es sich bei KI um sogenannte „Black Box“-Modelle, deren inneres Funktionieren selbst für Experten schwer nachvollziehbar ist. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie Systeme verwenden, die ausreichend transparent sind, um Vertrauen und Akzeptanz bei den Nutzern zu gewährleisten.

Immerhin legen gewisse KI-Tools mittlerweile auch ihre Quellen offen. Dennoch ist bei den Antworten der KI-Tools nach wie vor Vorsicht geboten und zwar einerseits im Hinblick auf die «Korrektheit» der Antwort und andererseits hinsichtlich dem «Urheberrecht» der Antwort.

Voreingenommenheit und Diskriminierung

KI-Algorithmen sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurden. Wenn diese Daten verzerrt oder unvollständig sind, kann dies zu einer Voreingenommenheit führen. Solche Verzerrungen können unbewusst Diskriminierungen verstärken, etwa bei Einstellungsverfahren oder Leistungsbewertungen. In der Schweiz, wo Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung gesetzlich verankert sind, müssen Unternehmen besonders darauf achten, dass ihre KI-Systeme fair und objektiv arbeiten bzw. die von KI genierten Antworten diskriminierungsfrei sind.

Quelle: Treuhand Suisse

Fazit

Der Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz bietet viele Chancen, birgt aber auch Risiken. Unternehmen in der Schweiz müssen diese sorgfältig abwägen und Massnahmen ergreifen, um Datenschutz, Sicherheit, Fairness und Transparenz zu gewährleisten. Darüber hinaus sind arbeitsrechtliche Aspekte und die Weiterbildung der Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. Nur so kann der Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz erfolgreich und verantwortungsvoll gestaltet werden.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung ChatGPT 4o erstellt.

Lesen Sie auch: Künstliche Intelligenz: Der Ruf nach Normen und Regulierungen

 

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Der Autor lic. iur. Michel Rohrer ist ein ausgewiesener Spezialist für Arbeits- und Ge-sundheitsrecht und verfügt u.a. über eine Zusatzausbildung als Sicherheitskoordinator nach EKAS, Mail: michel.rohrer@aequitas-ag.ch, www.aequitas-kontrollen.ch, 061 281 75 15.

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