Freitag, 20. September 2024
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Der Risikoausblick 2022 zeigt: Investitionen in die Mitarbeitergesundheit werden angesichts komplexer Prognosen steigen und mehr als die Hälfte der Unternehmen beabsichtigt, die Ausgaben für die psychische und physische Gesundheit zu erhöhen.

Unternehmen weltweit werden verstärkt in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren. Das ist das Ergebnis des Risikoausblicks für 2022. Der jährlich erscheinende globale Bericht Risk Outlook 2022 von International SOS, in Zusammenarbeit mit dem weltweit führenden Marktforschungsunternehmen Ipsos Mori, und die Risikokarte 2022 zeigen zudem, dass Unternehmen mit einer zunehmend komplexen Risikolandschaft konfrontiert sind.

Die Befragung von fast 1000 Fachkräften für Mitarbeitergesundheit und sicherheit in 75 Ländern als auch Experteninterviews zeigen, dass verstärkt sowohl in die psychische als auch in die physische Gesundheit investiert werden wird. 56 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, die Ausgaben für beide Bereiche zu erhöhen.

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Die Unternehmen stehen vor einer doppelten Herausforderung beim Thema Gesundheit. Neben den physischen Aspekten zum Schutz gegen COVID19 hat die Pandemie erheblich zu einer Krise der psychischen Gesundheit beigetragen. Mehr als ein Drittel der Befragten (36%) geht davon aus, dass die psychische Gesundheit 2022 einen erheblichen Produktivitätsrückgang verursachen wird.

Die Notwendigkeit erhöhter Investitionen ergibt sich aus der Tatsache, dass die Unternehmen im Jahr 2022 mit erhöhten Risiken rechnen. Mehr als zwei Drittel (68%) der Unternehmen gehen davon aus, dass die Risiken im nächsten Jahr steigen oder gleich hoch bleiben werden. Insbesondere Entscheidungsträger, die für Geschäftsreisen (69%) und internationale Entsandte bzw. Expats (67%) verantwortlich sind, erwarten, dass das Risikoniveau im Jahr 2022 steigen oder gleichbleiben wird.

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Die fünf wichtigsten Ursachen für den Rückgang der Mitarbeiterproduktivität im Jahr 2022:

  • COVID19
  • Psychische Gesundheitsprobleme
  • Naturkatastrophen einschliesslich extremer Wetterbedingungen
  • Verkehrsprobleme
  • Sicherheitsbedrohungen und zivile Unruhen

Dr. Stefan Esser, Ärztlicher Leiter Zentraleuropa bei International SOS, kommentiert: „Im Jahr 2022 sind wir mit einer vielschichtigen Bedrohungslage konfrontiert. Wir gehen in das dritte Jahr der Pandemie, und obwohl COVID19 und die Auswirkungen der Lockdowns weiterhin grosse Störungen verursachen, werden auch andere Risiken durch die Rückkehr zum Reisen wieder präsenter. Viele Experten sagen voraus, dass 2022 das Jahr der grossen Kündigungswelle sein wird. Daher sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie ihren Mitarbeitern die notwendige Unterstützung bieten.»

Esser sagt ausserdem: «Investitionen in die psychische Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden sind für die Mitarbeiterbindung unerlässlich. Diese Massnahmen werden dazu beitragen, Produktivitätsprobleme zu vermeiden. Die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter am besten dabei unterstützen, sich in einem sich wandelnden Arbeitsumfeld zurechtzufinden, werden mit einer höheren Widerstandsfähigkeit, Loyalität und Produktivität ihrer Mitarbeiter belohnt werden.»

Festlegung von COVID19Test und Impfstoffrichtlinien grosse Herausforderung für westeuropäische Firmen

Für viele Unternehmen bleibt COVID19 weiterhin eine grosse operative Herausforderung. Ein Drittel (33%) der Befragten gab an, dass die Bereitstellung angemessener Ressourcen für den Umgang mit dem Virus eine der grössten Herausforderungen im Jahr 2022 darstellt.

Die Befragten aus Westeuropa sowie Nord und Südamerika sahen sich durch die COVID19Richtlinien herausgefordert, insbesondere durch die Notwendigkeit, Test und Impfstoffrichtlinien für COVID19 zu definieren. 36 Prozent der Befragten in Westeuropa und Nord, Mittel und Südamerika nannten dies als Problem, gegenüber einem weltweiten Durchschnitt von 25 Prozent.

Risikoausblick 2022 zeigt: Pandemie grösste Sorge, dicht gefolgt von Klimawandelrisiken und Verkehrsproblemen

Während die Pandemie die Sorgenliste anführt, wird erwartet, dass andere immerwährende Sicherheitsrisiken im Jahr 2022 Störungen verursachen werden. Angesichts der wachsenden Besorgnis über den Klimawandel rechnen 21 Prozent der Befragten, dass Naturkatastrophen, einschliesslich extremer Wetterverhältnisse, im Jahr 2022 zu Störungen führen werden, dicht gefolgt von Verkehrsproblemen sowohl für den lokalen, nationalen als auch internationalen Reiseverkehr (19%) und Sicherheitsbedrohungen und innere Unruhen (16%).

„Im Jahr 2022 müssen sich die Unternehmen bewusst sein, dass die immerwährenden Sicherheitsbedenken wie Kriminalität, Unruhen, Terrorismus oder andere geopolitische Probleme durch die Pandemie nicht verschwunden sind. In vielen Fällen sind die Risiken sogar gestiegen. Spannungen im Zusammenhang mit Lockdowns, der Einführung von Impfstoffen und vermeintlichen Eingriffen in die bürgerlichen Freiheiten haben an einigen Orten zu Unruhen und Gewalt geführt. Mit zunehmenden Impfvorschriften oder Beschränkungen für nicht geimpfte Personen weltweit ist zu erwarten, dass die Spannungen im Jahr 2022 zunehmen werden», sagt Gautier Porot, Security Director für die Schweiz und Italien bei International SOS.

Ausserdem sagt Porot: «Neben den COVID19bedingten Auslösern werden Naturkatastrophen, geopolitische Ereignisse, innerstaatliche Konflikte und Kriminalität weiterhin Auswirkungen auf Unternehmen in der ganzen Welt haben. Diese Auswirkungen werden sich 2022 noch verstärken, da die Reisetätigkeit wieder zunimmt und die Fürsorgepflicht der Mitarbeiter im Heimatland stärker in den Mittelpunkt rückt.»

Gautier Porot fügt hinzu: „Als Reaktion darauf müssen die Unternehmen die Schwachstellen ihres Krisenmanagements erkennen und schnell handeln, um effektive Entscheidungen zu treffen und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dazu gehört, ihre reisenden Mitarbeiter ebenso wie die einheimische Belegschaft mit zuverlässigen und standortspezifischen Gesundheits und Sicherheitsinformationen auf dem Laufenden zu halten. Entscheidend ist auch, dass sie mit den Änderungen der Rechtsvorschriften Schritt halten und sicherstellen, dass sie ihre Fürsorgepflichten erfüllen.“

Risikoausblick 2022: Fünf Prognosen von International SOS für 2022

Die fünf wichtigsten aufgelisteten Prognosen von International SOS für das nächste Jahr basieren auf  den Ergebnissen der RiskOutlookUmfrage, Experteninterviews und den eigenen Daten des Unternehmens:

  1. COVID19, Long COVID und die psychische Gesundheit werden im Jahr 2022 die wichtigsten Störfaktoren für die Mitarbeiterproduktivität sein und für zunehmende Fehlzeiten und Kontinuitätsprobleme sorgen.
  2. Die Infodemie wird die Komplexität beim Mitarbeiterschutz weiter verschärfen. Gleichzeitig werden Fürsorgepflichten durch neue Gesundheits und Sicherheitsmassnahmen, Erwartungen der Mitarbeiter und die Einhaltung von Vorschriften neugestaltet.
  3. Die durch die Pandemie unterbrochenen Aktivitäten werden bis 2023 stabiler, da Unternehmen das Gesundheits und Sicherheitsrisikomanagement als Wettbewerbsvorteil nutzen. Mit einem verbesserten Risikomanagement unterstützen Unternehmen die Mitarbeiterbindung und die Bereitschaft, zu Aktivitäten wie z. B. Geschäftsreisen zurückzukehren.
  4. Unternehmen laufen Gefahr, von sich schnell verändernden Sicherheitsumgebungen überrascht zu werden, da zivile Unruhen und geopolitische Volatilität das VorPandemieNiveau übersteigen wird.
  5. Der Klimawandel wird die Häufigkeit und die Auswirkungen von klimasensiblen Gefahren wie Infektionskrankheiten, extremen Wetterereignissen und sozioökonomischen Spannungen erhöhen.
WebMeeting zum Risikoausblick 2022 am 9. und 15. Dezember

Einen ersten Einblick in die Prognosen für 2022 erhalten Unternehmen im kostenlosen LiveWebMeeting in Englisch am 9. Dezember von 1112 Uhr und in Deutsch am 15. Dezember von 1011 Uhr. Die Experten werden ihre Prognosen und die wichtigsten Tipps für das kommende Jahr vorstellen. Sie können Sich hier anmelden: https://www.internationalsos.com/riskoutlook

Die detaillierten Risikokarten sind hier abrufbar

Lesen Sie auch: «Sechs Trends, die den Sicherheitssektor 2021 beeinflussen werden»

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