Freitag, 20. September 2024
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Gefahren, die von Chemikalien ausgehen, sind durch Gefahrzettel und Symbole (GHS-Piktogramme) auf den Verpackungen ausgewiesen und in den entsprechenden Sicherheitsdatenblättern detailliert beschrieben. Im Idealfall sind den Mitarbeitenden, die damit hantieren, diese direkten Gefahren und die entsprechenden Schutzmassnahmen bekannt. Was jedoch genau passiert und welche Gefahren entstehen, wenn verschiedene Chemikalien miteinander reagieren, ist für Laien oft schwer vorhersehbar.

Es gibt allerdings einige einfache Beispiele, welche wir auf unseren Begehungen in Betrieben häufig antreffen und welche auch die Grundlage für die Zusammenlagerungsverbote von Chemikalien im „Leitfaden zur Lagerung gefährlicher Stoffe“ bilden. Ein einfaches Beispiel sind Säuren und Basen. Sie wirken – in genügend konzentrierter Form – stark ätzend. Was passiert aber, wenn zum Beispiel konzentrierte Salzsäure (HCl) oder Schwefelsäure mit Natronlauge (NaOH) zusammenkommt? Die entstehende Reaktion nennt man Neutralisation. Aus zwei stark ätzenden Stoffen erhält man am Ende also völlig harmlose Produkte. Die Neutralisationsreaktion ist allerdings exotherm, das heisst, konzentrierte Säuren und Basen reagieren so heftig miteinander, dass viel Wärme entsteht. Das Gemisch kann sich so stark erhitzen, dass es zum Überkochen oder Herausschleudern von ätzender Flüssigkeit kommt. Dies kann nicht nur Menschen in unmittelbarer Nähe gefährden, sondern auch Schäden an umliegenden Gefässen hervorrufen und weitere Chemikalien freisetzen. Um solche Unfälle zu verhindern ist es wichtig, Säuren und Basen getrennt zu lagern. Der „Leitfaden zur Lagerung gefährlicher Stoffe“ schreibt aus diesem Grunde vor, dass Gebinde mit Säuren und Basen räumlich getrennt und in verschiedenen säure- bzw. basenbeständigen Kunststoff-Auffangwannen gelagert werden müssen.

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In jedem Betrieb der mit Gefahrstoffen zu tun hat, ist es entscheidend, dass Gefahrenquellen erkannt, das Gefahrenpotenzial identifiziert, einfache Massnahmen ergriffen und das Personal im Umgang mit Chemikalien und Gefahrgut geschult werden.

Autorin: Christine Wenk, Neosys AG.

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