Freitag, 20. September 2024
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Auf dem SanArena Parcours in Zürich trainieren die Teilnehmenden Erste Hilfe Szenarien realitätsnah und erlebnisreich. Der Parcours entwickelt und verändert sich stetig, auch in diesem Sommer kam ein neuer Raum hinzu: ein Badezimmer. Wir wagten uns in diese Nasszelle und schauten uns an, was dort alles passieren und geübt werden kann.

«Heute ist Edutainment gefragt», sagt Heidi Burch, Geschäftsführerin der SanArena Rettungsschule. «Die Menschen sind verschiedensten Reizen ausgesetzt und zunehmend verwöhnt mit Theater, Film, Lichtspektakel und vielem mehr. Deshalb ist auch bei der Wissensvermittlung ein guter Mix wichtig. Die Ernsthaftigkeit dürfen wir nicht verlieren. Die Hauptinhalte müssen rüberkommen und man muss möglichst schnell und nachhaltig lernen und das Gelernte anwenden und umsetzen können – aber mit Überraschungseffekten.»

SanArena Parcours für praxisnahes Üben

Genau deshalb ist der SanArena Parcours so beliebt. In den verschiedenen Räumen des Parcours lassen sich fast alle denkbaren Unfälle und Notfallsituationen üben. «Was die Teilnehmer immer wieder sagen: sie stellen viel einfacher und schneller einen Realitätsbezug her, wenn sie verschiedene Situationen in den Räumen des Parcours üben», sagt Heidi Burch. «Man kann über Szenarien reden oder Umstände erklären und der Fantasie der Teilnehmenden überlassen, aber in einem konkreten Raum ist das ganz anders. Und wenn die Teilnehmer:innen den Raum dann wechseln, sind sie sofort wieder in der Szene drin und können agieren. Wir wiederum können so sehr praxisnah unterrichten.»

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Seit er im Oktober 2010 eröffnet wurde, haben rund 80’000 Menschen den SanArena Parcours absolviert. Da versteht es sich, dass er sich auch laufend weiterentwickeln und teilweise neu erfinden muss. «Schaut man sich Bilder von früher an, erkennt man die Entwicklung auf einen Blick», sagt Heidi Burch. «Der Parcours von 2010 ist kaum mehr vergleichbar mit dem Parcours von heute. Schon im Jahr 2015 wurde er stark überarbeitet. Wir integrierten verschiedene audiovisuelle Details, um Tonaufnahmen und Geräusche einzuspielen und um Szenerien aufzuzeichnen und dann in den Besprechungen anschauen zu können. Und seither hat sich der Parcours stetig weiterentwickelt.»

Das neuste Update

Auch im Sommer 2023 kamen neue Elemente hinzu. Unspektakulär aber spürbar sind die neuen Klimageräte. In der Vergangenheit war die Lüftung oft zu wenig leistungsfähig, um die Luftqualität hoch zu halten, wenn zwei oder drei Gruppen durch den Parcours gingen. Über die Sommerwochen wurden deshalb neue Lüftungen und Klimageräte installiert. «Das braucht es beim Üben, da kommt man ohnehin zwischendurch ins Schwitzen», sagt Heidi Burch.

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Spektakulärer sind aber andere Updates. Zum Beispiel der neue Look des Kinderstudios. Und vor allem die neue Nasszelle. «Ein Badezimmer hatten wir bislang noch nicht, hier lassen sich allerlei Unfallszenarien trainieren, von Ausrutschen über einen Hexenschuss in der Badewanne oder auf dem WC kollabierte Menschen bis hin zum Föhn im Wasser», sagt Heidi Burch. «Dieses Update war schon lange notwendig. Wir fragen uns natürlich immer, was wir bringen können, vor allem auch Szenarien, die in Refresher-Kursen besprochen werden. Ausserdem kann man in einem Raum ganz unterschiedliche Szenarien üben. Aber Szenarien in einem Badezimmer trainiert man am besten auch in einem Badezimmer.»

Die Welt dreht sich weiter

Solche Updates nimmt die SanArena Rettungsschule vor allem während den Betriebsferien im Sommer vor. «Ein grosser Umbau benötigt Monate», sagt Heidi Burch, «aber wir möchten den Parcours gar nicht so lange schliessen. Er ist unser Alleinstellungsmerkmal. Deshalb machen wir, was wir innert drei bis vier Wochen umsetzen können.»

Vor der Umsetzung gibt es eine lange Planungs- und Vorbereitungsphase. Rund ein Jahr vorher werden Ideen gesammelt und zusammengefasst, Offerten von Handwerkern eingeholt und die Kosten budgetiert. Die SanArena Rettungsschule ist eine Stiftung der Zürcher Kantonalbank, der Stiftungsrat muss diese budgetierten Kosten gutheissen. Dann geht es um die Feinplanung und um das Timing, damit Updates während der Sommerpause ausgeführt werden können.

Mit der neusten Version ist Heidi Burch sehr zufrieden. «Wichtig sind aber die Rückmeldungen der Kunden, das erleben wir jetzt erst», sagt sie. Und natürlich denkt sie auch schon weiter. «Der Parcours wird nie so bleiben, wie er ist. In spätestens zwei Jahren werden wir wieder neue Elemente haben.»

In Zusammenarbeit mit SanArena Rettungsschule

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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