Donnerstag, 12. September 2024
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Sicherheitstage in Schweizer Unternehmen bringen die Mitarbeitenden zu verschiedenen Themen auf den neuesten Stand. Im Mittelpunkt stehen vor allem sicherheitsrelevante Zusammenhänge, um das Präventionsbewusstsein der Beschäftigten zu stärken. Doch wie effektiv ist ein solcher Sicherheitstag am Ende eigentlich und was bleibt auch nach längerer Zeit in den Köpfen der Beschäftigten?

Anhand eines Praxisbeispiels ging die domeba Schweiz GmbH dieser Frage nach und suchte nach Möglichkeiten, um die Nachhaltigkeit der Wissensvermittlung zu erhöhen. Gemeinsam mit der Stadt Zofingen nutzte domeba dabei die Software-Lösung iManSys, um das Verständnis zu verschiedenen Arbeitsschutzthemen zu testen. Diese waren bei einem vorangegangenen Sicherheitstag vermittelt worden.

Sicherheitstage in Unternehmen: Mitarbeitende nachhaltig sensibilisieren

Der Sicherheitstag: Ein Tag, der ganz unter dem Motto der Arbeitssicherheit steht. Einige Unternehmen in der Schweiz organisieren solche Sicherheitstage, um die Unfallfreiheit und Gesundheit am Arbeitsplatz fördern. Die Sicherheitstage verfolgen damit das Ziel, das Bewusstsein für sicheres Arbeiten in der Belegschaft zu erhöhen und dadurch Vorfällen und Berufskrankheiten vorzubeugen.

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Unternehmen können dabei frei entscheiden, welche Veranstaltungen und Maßnahmen sie einsetzen wollen, um alle Beschäftigten für sicherheitsrelevante Themen zu sensibilisieren. Gängige Praxis sind hierbei unter anderem Informationsveranstaltungen, Schulungen oder Workshops für die Beschäftigten. Nachfolgend geben wir einen Überblick über einige Möglichkeiten:

  • Sensibilisierungskampagnen: Sinnvoll sind beispielsweise unternehmensinterne Kampagnen, um Mitarbeitende zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu informieren. Dies kann gezielt durch Plakate, Aushänge, Rundmails oder Informationsmaterialien erfolgen.
  • Spezifische Schulungen und Workshops: Ein besonders wirksames Instrument stellen Mitarbeiterschulungen dar, die alltägliche Gefahrenquellen thematisieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Auffrischung der korrekten Verwendung von Schutzausrüstungen? Mögliche Themen umfassen auch die Ergonomie am Arbeitsplatz oder Massnahmen zur Stressbewältigung. Dabei können Begehungen der Gefahrenplätze oder praktische Übungen integriert werden. Auch Vorträge durch externe Experten oder interne Fachkräfte kommen dafür in Frage.
  • Sicherheitsaudits und Inspektionen: Ein Sicherheitstag eignet sich auch, um die betriebliche Sicherheit auf den Prüfstand zu stellen und gezielt Audits und Inspektionen durchzuführen. Hierbei werden potenzielle Gefahren identifiziert, Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt und Massnahmen zur Risikominimierung ergriffen.
  • Beteiligung der Belegschaft: Der Sicherheitstag ist oft ein guter Ansatzpunkt, um Beschäftigte aktiver in den Arbeitsschutz einzubeziehen. Dafür bietet es sich beispielsweise an, Verbesserungsvorschläge der Angestellten einzuholen oder gemeinsame Diskussionsrunden durchzuführen. Gleichzeitig können Unternehmen ihre Angestellten auch in die Gestaltung des Sicherheitstages involvieren.
  • Erfahrungsaustausch: Eine weitere Möglichkeit ist der gemeinsame Austausch mit anderen Unternehmen der Branche. Dazu lassen sich Erfahrungen, Best-Practice-Beispiele und bewährte Massnahmen der Arbeitssicherheit diskutieren. Dies kann in Form von gemeinsamen Veranstaltungen oder Foren erfolgen.

Natürlich sind Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht nur am Sicherheitstag bedeutsame Themen. Unternehmen sollten daher klar kommunizieren, dass Arbeitssicherheit von der gesamten Belegschaft das ganze Jahr über zu priorisieren ist. Die Sicherheitstage bieten jedoch eine gute Gelegenheit, das Bewusstsein zu schärfen und zusätzliche Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit umzusetzen.

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Blick in die Praxis: Sicherheitstag der Stadt Zofingen

Alle vier Jahre macht die Stadt Zofingen mit ihren Mitarbeitenden einen Sicherheitstag. In insgesamt vier Blöcken schulte die Stadt letztmals im Juni 2022 alle Beschäftigten mit Hilfe interner und externer Fachexperten. Im Vordergrund stand dabei das Verhalten in Grenzsituationen am Arbeitsplatz. Zu den vermittelten Themen gehörten unter anderem der Bürgerkontakt am Schalter, medizinische Notfälle, Evakuationen sowie Massnahmen zum Brandschutz. Neben der theoretischen Wissensvermittlung kamen auch Praxisübungen zum Einsatz, um die Kenntnisse und Fähigkeiten der Beschäftigten zu erweitern und zu festigen.

Im Nachgang stellte sich vor allem die Frage: Was ist nach dem Sicherheitstag eigentlich konkret bei den Mitarbeitenden hängen geblieben? Ziel der domeba Schweiz GmbH war es, genau hier anzusetzen und gemeinsam mit der Stadt Zofingen herauszufinden, wie der Lernerfolg ausfiel. Gleichzeitig sollte so festgestellt werden, welche Schwerpunkte und Fragestellungen in zukünftigen Schulungen weiter zu vertiefen sind.

Digitale Erfolgskontrolle: Was bleibt hängen?

Um den Wissensstand der Beschäftigten nach rund einem halben Jahr abzufragen, nutzten die Beteiligten die Software-Lösung iManSys. In Vorbereitung auf die Erfolgskontrolle wurde hier zunächst ein Auszug aus den wichtigsten Schulungsfolien erstellt, die beim Sicherheitstag präsentiert worden waren. Mit Hilfe dieses komprimierten Foliensatzes sollten die Mitarbeitenden thematisch erneut abgeholt werden. Die kurze Präsentation wurde dabei direkt in iManSys eingepflegt.

Im Anschluss erstellte die domeba in Abstimmung mit den Verantwortlichen der Stadt Zofingen einen Fragenkatalog, um das Wissen der Beschäftigten auf den Prüfstand zu stellen. Dieser umfasste rund zwölf Fragen, die sowohl im Multiple-Choice als auch im Single-Choice-Antwortformat gestaltet waren. Die Antwortmöglichkeiten hingen dabei vom Frageninhalt ab.

Nachdem im Vorfeld die Abteilungsleiter über das Vorgehen des Tests informiert wurden, ging es zum Jahresbeginn 2023 an die Umsetzung. Hierfür erhielten die Beschäftigten eine Einladung mit dem Zugangslink zur Software sowie einer Kurzanleitung. Nach der Anmeldung bei iManSys wurde der Foliensatz zur Auffrischung angezeigt, den die Beschäftigten in ihrem eigenen Tempo durchgehen konnten. Danach startete der Verständnistest, an dem 40 Mitarbeitende teilnahmen und die Fragen beantworteten. Insgesamt stand iManSys dafür einen Monat lang zur Verfügung. Doch mit welchem Ergebnis?

Der Lerntest ergab, dass rund ein halbes Jahr nach dem durchgeführten Sicherheitstag zirka 27 Prozent der Fragen falsch beantwortet wurden. Zwar war die Mehrheit der Antworten korrekt, jedoch hat die Relevanz der Fragen hierbei einen entscheidenden Einfluss. Wenn sich beispielsweise beim Thema Brandschutz ein falsches Verhaltensschema etabliert, kann das im Ernstfall verheerende Folgen haben. Ein Nachschärfen ist bei Verständnislücken daher in jedem Fall wichtig. Oftmals werden diese aber nur sichtbar, wenn das erworbene Wissen auf den Prüfstand gestellt wird.

Zum Abschluss der Erfolgskontrolle erhielt die Stadt Zofingen eine detaillierte Auswertung aller Fragen und Antworten aus der Software-Lösung mit zugehöriger Einschätzung durch domeba.

Lernerfolg erhöhen – mit Software-Lösungen

Auf Grundlage der Ergebnisse ist es nun Aufgabe der jeweiligen Organisation, die identifizierten Problemthemen nachzufassen und die eingesetzten Schulungsmethoden zu überprüfen. Natürlich lassen sich dabei Vorgehen und Vermittlung der Inhalte beim Sicherheitstag überdenken. Aber auch in Hinblick auf die alltägliche Sicherheitskultur ist es sinnvoll, Konsequenzen für die eigenen Instruktionen abzuleiten.

Um den Lernerfolg zukünftig zu steigern, empfiehlt domeba den Einsatz digitaler Schulungstools sowie E-Learning-Formate. Diese lassen sich einfach in den Arbeitsalltag einbinden und mit den für den Tätigkeitsbereich erforderlichen Inhalten füllen. Mitarbeitende können dann die für sie relevanten Themen ortsunabhängig zu einem passenden Zeitpunkt absolvieren.

Um beim Beispiel der Stadt Zofingen zu bleiben: Hier bietet es sich an, einen erneuten Themenblock zu häufig falsch beantworteten Fragen zuzuweisen. Das vermittelte Wissen am Sicherheitstag wird so aufgefrischt und gefestigt.

Ein grosser Vorteil liegt vor allem in der Nachverfolgbarkeit der Schulungen. Verantwortliche und Abteilungsleiter haben die Beteiligung der Beschäftigten sowie die Erfolgsquote dank Dokumentation sowie Verständnistests immer im Blick. Dadurch wissen sie zu jedem Zeitpunkt, welche Schulungen nicht termingerecht bearbeitet wurden und wo noch Klärungsbedarf besteht.

Die regelmässige Durchführung von kurzen Instruktionssequenzen mit Hilfe einer Schulungssoftware hilft so bei den Grund- und Auffrischungstrainings. Diese tragen schliesslich dazu bei, den Wissenserhalt der Beschäftigten zu fördern sowie eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen. Verglichen mit Präsenzveranstaltungen sparen digitale Lösungen zudem jede Menge Aufwand, Zeit sowie Personal und bedeuten so einen massiven Kostenvorteil.

Quelle: domeba

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