Freitag, 18. Oktober 2024
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13 kann auch eine Glückszahl sein – zum Beispiel dann, wenn man in Sils im Engadin einen Kreislaufnotfall erleidet und dank der 13 neuen AED in der Gemeinde gerettet wird.

In Sils im Engadin leben 798 Menschen – zumindest in den Zwischensaisons im Mai und Juni sowie im Oktober und November. Während der Saison sind es 4500 Menschen. Den Unterschied machen Zweitwohnungsbesitzer aus. Nach Sils reist man vor allem, um zu wandern, aber die Gemeinde bietet auch viele verschiedene kulturelle Anlässe an. Zudem ist Sils für Aktivitäten wie Kitesurfen, Gleitschirmfliegen oder Wintersport eine malerische Kulisse.

Natürlich kann es bei so vielen Menschen zu medizinischen Notfällen kommen. Ein Beispiel war die Touristin, die letztes Jahr in unzulänglichem Gelände einen Kreislaufstillstand erlitt, aber dank dem beherzten Eingreifen von Ersthelfern gerettet werden konnte. Und das sogar ohne den Einsatz eines Defibrillators (AED).

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Trotzdem war das ein Aha-Erlebnis für die Gemeinde. «Wir hatten zwar schon AED an gewissen Orten, im Parkhaus und in der Gewerbezone, aber die waren alt und funktionierten nicht mehr richtig», sagt Gemeineschreiber Stefan Brauchli. «Also fällten wir den Grundsatzentscheid, uns um das Thema zu kümmern.»

Kurze Zeit später sind in Sils 13 Defibrillatoren verfügbar, sechs davon sind öffentlich zugänglich. «Wir schauten uns an, wo die neuralgischen Punkte sind, wo die meisten Menschen sind und wo sie sich treffen», sagt Brauchli. «Ausserdem prüften wir, wo man gut hinfahren oder wo ein Heli landen kann. Und wir rüsteten zudem alle Fahrzeuge der Werkgruppe mit einem Rucksack mit AED aus.»

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AED: Standortprüfung und Gerätewahl

Die Firma Lifetec AG half der Gemeinde bei der Evaluation der richtigen Standorte. «Wir beschafften uns ein Full-Service-Package», sagt Stefan Brauchli, «und klärten die passenden Standorte gemeinsam ab. Die Lifetec AG sagte uns, ob ein Standort gut ist oder nicht. Ein Kriterium war auch, dass wir einen Stromanschluss vor Ort haben. Die Geräte sind beheizt, deshalb können wir sie nicht einfach irgendwo aufstellen.»

Die Heizung ist nicht unwesentlich an einem Ort, der mit deutlich tieferen Temperaturen aufwartet als die meisten anderen Orte in der Schweiz. «Dass man die Geräte heizen kann, war ganz entscheidend für die Wahl des Produkts», sagt Brauchli.

Schulung der Mitarbeitenden und Information der Bevölkerung in Sils

Ebenfalls im Paket enthalten ist die Schulung, die nun jährlich wiederholt wird, um das Wissen aufzufrischen und neue Mitarbeitende einzuführen. Alle Angestellten der Gemeinde wurden oder werden nächstens rund um die Anwendung der AED geschult.

Die Bevölkerung wird ebenfalls noch in diesem Jahr vertiefter informiert, allerdings nicht geschult. Brauchli traut seiner Bevölkerung trotzdem zu, die Geräte anzuwenden: «Das System, das wir wählten, ist selbsterklärend», sagt er.

Deshalb fühlt auch er sich bereit dafür, im Notfall einen AED einzusetzen, «weil das System mich unterstützen würde, wenn ich etwas vergesse. Es ist wirklich einfach zu handhaben.» Angewendet wurden die neuen AED bislang aber noch nicht. «Zum Glück nicht», sagt Stefan Brauchli.

In Zusammenarbeit mit Lifetec AG.

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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