Sonntag, 24. November 2024
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In der Schweiz gibt es seit 2016 vermehrt Smart City-Aktivitäten in Städten. Auch die Anzahl Städte, die hierzu eine übergeordnete Strategie verfolgen, steigt – auf einem tieferen Niveau. Mehr als 40 Schweizer Städte beschäftigen sich heutzutage schon aktiv mit dem Konzept «Smart City». Dies zeigt der Swiss Smart City Survey der ZHAW, der zusammen mit einer breiten Partnerschaft erstmals durchgeführt wurde.

Laut dem erstmals durchgeführten Swiss Smart City Survey ist in der Schweiz die organisationale Ausgestaltung von «intelligenten» Städten innerhalb der Stadtverwaltung noch gering. Zwar schätzt über die Hälfte der 84 teilnehmenden Städte das Thema Smart City als «wichtig» oder «sehr wichtig» ein, per Ende 2020 verfügten aber erst 23 Städte über eine ausgearbeitete Smart City-Strategie. Diese Zahl wird jedoch in den nächsten Jahren zunehmen: Bei sieben Städten ist eine Strategie derzeit in Erarbeitung.

Unterschiedliche Ausprägungen einer Smart City

Was zeichnet eine Smart City aus? Dank Digitalisierung, Vernetzung, Partizipation und Effizienz kann sie zu mehr Lebensqualität sowie Nachhaltigkeit beitragen und den Ressourcenverbrauch reduzieren – so lautet der Tenor der befragten Städte. Um die Wichtigkeit unterschiedlicher Aspekte einer Smart City sowie die Entwicklungen über die Zeit besser darstellen zu können, wurde im Survey ein Index mit neun Dimensionen entwickelt. Eine Palette von konkreten Indikatoren hilft den Städten, eine Selbstbeurteilung ihrer Smart City-Entwicklung vorzunehmen – in den sechs Bereichen des Smart City Wheels, zudem zu Daten, Infrastruktur und «Enabler». Insgesamt wurden 329 bestehende Projekte von teilnehmenden Städten in all diesen Dimensionen genannt.

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Smart Governance, Energy und Mobility

Der mit 98 Projekten grösste Bereich des Smart City Wheels ist bei den teilnehmenden Städten «Smart Governance»: Beispielsweise erleichtern Stadt-Apps und Chatbots den Zugang zu verwaltungsrelevanten Informationen. Weiter gibt es Angebote wie Stadtmelder, eBau für digitale Baubewilligungen oder eUmzug, um Umzugsmeldungen schalterfrei durchzuführen. Dem Bereich «Smart Energy and Environment» wurden 76 Projekte zugeordnet. Ein oft genanntes Projekt ist die Zertifizierung als Energiestadt.

Die meisten Projekte, die erneuerbare Energien fördern, sind dem Teilbereich der Photovoltaik zugeordnet, wie etwa eine Solar Community. Weitere Projekte, die Ressourcenschonung als Ziel haben, finden sich in den Teilbereichen Smart Grids, Smart Metering, Smart Lighting und Wärmeverbünde. «Smart Mobility» zählt mit 68 aufgeführten Projekten auch zu den mehrbeachteten Bereichen. Viele Städte arbeiten an einem neuen Konzept für effizientere sowie dekarbonisierte Mobilitätssysteme und setzen dabei oft auf intermodalen Verkehr mit der Erweiterung der existierenden Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs sowie der Elektromobilität, dem Ausbau von Fahrradwegen und der Integration von Mikromobilitätssharing.

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Vorreiter zur Orientierung notwendig

«Smart City-Projekte werden überwiegend innerhalb der Verwaltung, von den Energieversorgern oder der Politik angestossen und orientieren sich vor allem an anderen Städten im In- und Ausland wie Winterthur oder Wien sowie an Zertifizierungen wie dem Energiestadt-Label», sagt Studienleiter Vicente Carabias-Hütter vom ZHAW-Institut für Nachhaltige Entwicklung. Zwei Drittel der Städte bestätigen, sich bei der Definition von Entwicklungs- oder Strategiezielen an anderen Gemeinden zu orientieren. Bei vielen Smart City-Themen arbeiten Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Weitere Unterstützung wünschen sie sich vor allem vom Bund und von den Kantonen. Als Inspirationsquelle legt der interaktive Swiss Smart City Survey die Factsheets derjenigen Städte offen, die dies erlauben.

Swiss Smart City Survey

Der Swiss Smart City Survey wurde von Forschenden der ZHAW School of Engineering entwickelt, um den aktuellen Stand und die wachsenden Aktivitäten sowie Bedürfnisse rund um das Thema Smart City in der Schweiz zu erfassen. An der ersten Erhebung von Januar bis April 2020 beteiligten sich insgesamt 84 von 171 angefragten Städten und Gemeinden. Bei der Erarbeitung und Durchführung des Swiss Smart City Survey 2020 wurde die ZHAW von folgenden Partnern unterstützt: BFE EnergieSchweiz, Swisscom, Akenza, SATW, SBB, Schweizerischer Städteverband, Smart City Hub Switzerland, EKZ und Smart City Alliance. Um die Veränderungen in der Smart City-Landschaft der Schweiz zu beobachten, soll der Survey künftig alle zwei Jahre durchgeführt werden.

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