Freitag, 20. September 2024
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Fünf Sportarten sorgen während den Sommermonaten häufig zu besonders schweren Unfällen, zum Teil mit Todesfolge. Hauptsächlich Männer sind betroffen. Solche Sportunfälle bedeuten eine radikale Änderung im Leben. Neben dem grossen Leid für die Betroffenen, kosten die Unfälle jährlich 47 Millionen Franken. Je nach Risikoverhalten können die Versicherer auch Leistungen kürzen.

Ob beim Gleitschirmfliegen, Rennsport mit Motorfahrzeugen, Radrennsport oder Schwingen – schwere Sportunfälle sind Männersache: Über 80 Prozent der schwer Verunfallten sind männlich. Einzig bei den schweren Reitunfällen verhält es sich umgekehrt. Fast 90 Prozent der schwer Verunfallten beim Reiten sind Frauen. Die Aufteilung zwischen den Geschlechtern ist der Beliebtheit der jeweiligen Sportart unter Männern bzw. Frauen zuzuschreiben.

Oft sind sie sich dabei nicht bewusst, wie verletzungsgefährlich gewisse Sportarten sind. «Wie hoch das Unfallrisiko ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen neben der Sportart an sich, Dinge wie Erfahrung, Können, Einstellung zu Sicherheit aber auch die aktuelle Verfassung. Hinzu kommt, dass Menschen Risiken sehr unterschiedlich wahrnehmen und einschätzen», erklärt Sophie Besson, Gesundheitspsychologin bei der Suva. Auch eine gut gewartete Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen sind zentral.

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Top Five schwere Sportunfälle* in der Freizeit im Juni, Juli und August:

Sportart Anteil schwere
Unfälle*
Anzahl im
Sommer
Anzahl
IV-Renten
Anzahl
Todesfälle
Kosten pro
Unfall (CHF)
Kosten p.a.
in Mio. CHF
Gleitschirmfliegen 17.4% 250 4 3 46 300 15
Rennsport Motorfahrzeuge 7.5% 550 2 2 12 000 12
Radrennsport & Downhill 5.7% 430 2 0.2 12 300 7
Schwingen, Ringen 5.5% 320 0 0 5000 2
Reiten 4.1% 1390 2 1 6200 11

Quelle: SSUV, Freizeitunfälle der Arbeitnehmenden der Schweiz (Ø 2015-2019, nur Sommermonate). Die Kennzahlen beziehen sich auf einen Jahresdurchschnittswert.
* Schwere Unfälle sind Unfälle mit 90 oder mehr entschädigten Tagen, Renten- oder Todesfälle.

Verletzungsgefahr kann auch bei Risikosportart minimiert werden

Bei jeder Sportart besteht ein Unfallrisiko. Dieses lässt sich grundsätzlich nicht verringern, das Ausmass einer Verletzung bei einem Unfall aber schon. Eine durch den Profi gewartete Sportausrüstung, angepasste Sicherheitsmassnahmen und ein kontinuierliches Training helfen dabei. Auch mögliche Gefahrensituationen sollte man im Voraus kennen und wissen wie mit diesen umzugehen ist.

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Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine realistische Selbsteinschätzung: «Neben einer guten Vorbereitung sollte man sich während dem Ausüben des Sports auch achtsam verhalten», sagt Präventionsexpertin Besson. Und weiter: «Es ist wichtig, sich zu fragen, ob man sich auch immer noch sicher verhält. Dabei spielt nicht nur die Tagesform eine Rolle, sondern auch der aktuelle Zustand, wie zum Beispiel die Müdigkeit. Das gilt es richtig wahrzunehmen, entsprechend eine Pause einzulegen, die sportliche Betätigung abzubrechen oder gar nicht erst anzutreten», empfiehlt Besson.

Versicherungen können Leistungen bei Sportunfällen kürzen

Bei gefährlichen Sportarten kann es bei einem Unfall durch die Versicherer zu Leistungskürzungen kommen. Die Versicherungen unterscheiden dabei zwischen relativen- und absoluten Wagnissen. Als relatives Wagnis gilt, wenn man Vorsichtgebote und Regeln bei der jeweiligen Sportart in schwerwiegender Weise missachtet. Zum Beispiel wenn man beim Gleitschirmfliegen bei sehr ungünstigen Windbedingungen trotzdem startet und verunfallt.

Als absolute Wagnisse gelten gefährliche Sportarten, die eine hohe Unfallgefahr per se beinhalten und diese sich auch nicht auf ein vernünftiges Mass reduzieren lässt. Zum Beispiel: Downhillrennen im Gelände, Motocross-Rennen, Base-Jumping oder ähnliches. Bei diesen Sportarten empfiehlt sich eine Zusatzversicherung abzuschliessen.

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