Freitag, 20. September 2024
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Das Eidgenössische Departement für Verteidigung Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat am 23. Juni 2017 seinen Bericht über das Gefährdungspotential versenkter Militärmunition in Schweizer Seen publiziert. Die Ergebnisse sind beruhigend: Das Explosivstoffmonitoring von 2012 bis 2016 ergab keine Hinweise auf eine Freisetzung von giftigen Stoffen aus der versenkten Munition in das Seewasser. 2019 sollen die betroffenen Seen erneut untersucht werden.

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde durch die Armee in verschiedenen Schweizer Seen Munition und Munitionsbestandteile versenkt. Die Abfälle stammen hauptsächlich aus Munitionsbeständen des zweiten Weltkrieges, von Explosionsunglücken in Munitionsmagazinen und aus Munitionsfabriken (Fabrikationsrückstände, Fehlchargen und Altmunition).

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Anhand eines umfangreichen Untersuchungsprogramm zwischen 2005 und 2010 wurde das Gefährdungspotenzial dieser Explosivstoffrückstände in Brienzer-, Thuner- und Vierwaldstättersee ermittelt . Die Resultate wurden im Bericht  „Umfassende Gefährdungsabschätzung“ vom 3. Februar 2012 dokumentiert und bewertet.

Trotz hoher Bedeutung des Seewassers als Trinkwasserreservoir wurde das Gefährdungsrisiko der deponierten Munitionsabfälle aufgrund des geringen Freisetzungspotentials als minimal eingeschätzt.

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Regelmässige Überwachung

Neben der Suche nach externen Schadstoffquellen wurde für die betroffenen Seen eine regelmässige Überwachung der Wasserqualität im Rahmen einer gewässerschutzspezifischen Massnahme als sinnvoll erachtet . Dabei sollen die Gefährdungsabschätzung von 2012 auf ihre Plausibilität überprüft und allfällige Wissenslücken erkannt werden. Aus diesem Grund wurde die Überwachung des Seewassers von Brienzer-, Thuner- und Vierwaldstättersee sowie von zwei Seewasserfassungen zwischen 2012 und 2016 weitergeführt . Die daraus gewonnenen Resultate wurden zusammengestellt, bewertet und kommentiert.

Zwar wurden Rückstände von Explosivstoffen und deren Abbauprodukten in allen drei Seen nachgewiesen , die gemessenen Konzentrationen liegen jedoch hundert- bis tausendfach unterhalb den strengsten Vorgaben der Lebensmittel-Gesetzgebung.

Monitoring 2012 bis 2016

Während des Monitorings 2012 bis 2016 ergaben sich keine Hinweise auf eine Freisetzung von Explosivstoffen oder von Abbauprodukten aus der versenkten Munition in das Seewasser.

Es besteht somit keine Notwendigkeit, das Monitoringprogramm in regelmässigen Abständen fortzuführen.  Im Sinne der Vorsorge wird dennoch im Jahr 2019 erneut eine Entnahme von Sedimentkernen im Bereich der versenkten Munition erfolgen , da der Stoffgehalt im Porenwasser der Sedimente eine wichtige Grundlage für die langfristige Risikobeurteilung darstellt. Bei dieser Gelegenheit wird gleichzeitig auch eine weitere Seewasserprobenahme durchgeführt.

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Chefredaktor safety-security.ch / CEO bentomedia GmbH / Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität SVBS / SFJ-Award für Qualitäts-Fachjournalismus

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