Wer einen Tresor kauft, will Sicherheit. Und genau die fehlt oft. Das Problem: Etliche Zertifizierungen, an denen Käufer sich orientieren, sind Augenwischerei.
„Prinzipiell darf jeder ein Zertifikat ausstellen“, so Falko Adomat, Geschäftsführer der European Security Systems Association (ESSA). „Erst die Akkreditierung des Ausstellers beweist, dass eine neutrale kompetente Organisation dahintersteht.“ Genaues Hinschauen oder Nachfragen lohnt sich also: Verlässliche Zertifizierungsmarken haben eine Referenz auf ihre Akkreditierungsnorm. Fehlt diese Information: Hände weg!
Riskantes Sicherheitsleck
Das riskante Sicherheitsleck besteht weltweit – auf dem globalen Markt findet man immer wieder wertlose Zertifizierungen. Während manche Länder zumindest für einzelne Tresoranwendungen akkreditierte Zertifizierungen verlangen, lassen andere den Produzenten freie Hand.
Die Folge sind hohle Sicherheitsversprechen. Teilweise haben Zertifizierungsstellen das Produkt gar nicht gesehen, sondern ihr Zeugnis nur anhand von Zeichnungen ausgestellt. Manchmal hat der Hersteller das Zertifikat sogar einfach selbst ausgestellt. „Verboten ist das leider nicht“, kritisiert Falko Adomat.
Tresore: Akkreditierung hilft bei der Tresorauswahl
Die gute Botschaft: Der Hinweis auf die Akkreditierung gibt dem Verbraucher Orientierung und Sicherheit. Er beweist, dass die genannte unabhängige Zertifizierungsstelle bei der Tresorprüfung mit kompetenten, neutralen Testlaboren zusammenarbeitet, die sämtliche Angriffsmethoden beherrschen. Ihre hochqualifizierten Sicherheitsexperten steuern umfangreiche, strenge Prüfprozesse. Anhand der Ergebnisse nehmen akkreditierte Prüfstellen eine unvoreingenommene Bewertung und Einstufung vor, auf die sich der Nutzer verlassen kann. Die internationale Norm ISO/IEC 17065 besagt, dass die Akkreditierungsstelle Kompetenz und Unparteilichkeit der jeweiligen Zertifizierungsstelle durch jährliche Audits prüft.