Die veränderte sicherheitspolitische Lage, Unsicherheiten in der Energieversorgung, die Corona-Pandemie sowie die Häufung von Naturgefahren aufgrund des Klimawandels haben die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes in den letzten Jahren weiter erhöht. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS hat die Prioritäten mit den Partnern gesetzt und seine Organisation angepasst, so dass das Amt optimal für die anstehenden Herausforderungen aufgestellt ist.
Die Anforderungen an das BABS sind in den letzten Jahren gestiegen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen sicherheitspolitischen Lage ist der Bevölkerungsschutz zunehmend in den Fokus gerückt. Zusätzlich zum Kriegsgeschehen in der Ukraine stellen die Energiemangellage, die Corona-Pandemie oder auch Gefährdungen aufgrund des Klimawandels weitere aktuelle Bedrohungen dar, die eine bessere Vorbereitung und ein koordiniertes Ereignismanagement im Bevölkerungsschutz erfordern. Um den zahlreichen Anforderungen gerecht zu werden, hat das BABS seine Organisation angepasst.
Die strategische Steuerung der Aufgaben und Mittel sowie die zukünftige Entwicklung des Amtes wird mit einem neuen Geschäftsbereich Strategie und Steuerung gestärkt. Basierend auf den Risiko- und Trendanalysen sowie der Forschung wird dem Bevölkerungsschutz die notwendige Ausrichtung gegeben. Darauf beruhend werden die politischen und rechtlichen Grundlagen erarbeitet und die bedarfsgerechte Ressourcensteuerung vorgenommen.
Operative Ereignisbewältigungs-Aufgaben des BABS in neuem Geschäftsbereich
Sämtliche operativen Aufgaben des BABS im Bereich Ereignisbewältigung werden im neuen Geschäftsbereich NEOC (National Emergency Operations Centre) gebündelt, der aus der bisherigen Nationalen Alarmzentrale (NAZ) hervorgeht. Im NEOC werden die Kompetenzen in der Ereignisbewältigung ausgebaut und die Ereigniskommunikation gestärkt, welche für die Information der Bevölkerung über die Alarmierungs- und Ereignisinformationskanäle des BABS (Alertswiss, Sirenen) verantwortlich ist. Zudem werden im NEOC zur Stärkung und Bündelung der Aufgaben verschiedene fachliche Geschäftsstellen wie der Koordinierte Sanitätsdienst KSD, die Koordination des ABC-Schutzes und die Geschäftsstelle Kritische Infrastrukturen zusammengeführt.
Der Geschäftsbereich Telematik und die Informatikdienstleistungen des Amtes werden zum Geschäftsbereich Programmmanagement, mit dem Ziel, die Entwicklungen und Leistungen der Informatik und Kommunikationstechnologien aus einer Hand zu steuern. Die neue Struktur soll auch die agile Entwicklung von zukunftsgerichteten Systemen ermöglichen: Der Bereich wird als Matrixorganisation eng mit bundesinternen und -externen Leistungserbringern zusammenarbeiten und auch Kantone und Partner des Bevölkerungsschutzes einbeziehen. Die zwei laufenden Grossprojekte des Bundes für sichere Kommunikationssysteme, das sichere Datenverbundsystem SDVS und das Projekt Werterhalt Polycom WEP2030, werden von dieser flexibleren Aufstellung ebenfalls profitieren.
Ein wichtiger Aufgabenbereich des BABS ist die Weiterentwicklung und Koordination des Zivilschutzes sowie die Ausbildung im Bevölkerungs- und Zivilschutz. Die bisherigen Geschäftsbereiche Zivilschutz und Ausbildung wurden darum zu einem einzigen Geschäftsbereich zusammengeführt. Für eine optimale Synergienutzung werden zurzeit die Aufgaben neu gebündelt; die Leistungen bleiben jedoch die gleichen – auch was die Dienstleistungen zu Gunsten der Partner des Bevölkerungsschutzes anbelangen.
Nur wenige Änderungen wurden in den Geschäftsbereichen Labor Spiez sowie Ressourcen vorgenommen.
