Freitag, 20. September 2024
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2021 unterstützte die Suva Unternehmen mit über 1,9 Millionen Franken bei der Wiedereingliederung von Verunfallten. 71 Menschen erhielten dadurch eine neue berufliche Perspektive. Gleichzeitig konnten rund 16 Millionen Franken an künftigen Versicherungsleistungen eingespart werden. Dieser Betrag kommt den Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute. Der Arzt und Comedian Fabian Unteregger unterstützt die aktuelle Suva-Kampagne und macht mit humorvollen Interviews auf die Wichtigkeit der Wiedereingliederung aufmerksam.

Auch wenn es sich niemand wünscht, ein Unfall in der Freizeit oder bei der Arbeit ist schnell passiert. Der Weg zurück in den Alltag und an den Arbeitsplatz kann lange und schmerzhaft sein. Studien belegen, dass nach einer sechsmonatigen Arbeitsunfähigkeit die Wiedereingliederungschancen von verunfallten oder erkrankten Mitarbeitenden um die Hälfte sinken. Deshalb ist es wichtig, dass die Betroffenen möglichst rasch wieder ins Berufsleben integriert werden können.

Die Suva setzt sich für die Rückkehr verunfallter Menschen ins Berufsleben ein, denn die Reintegration gehört – neben der Prävention und der Versicherung – zu ihren Schlüsselanliegen. Eine Massnahme dabei ist das Anreizprogramm für betriebliche Wiedereingliederung: Arbeitgebende, die ihren verunfallten Mitarbeitenden eine berufliche Perspektive bieten, werden von der Suva finanziell unterstützt. 2021 investierte die Suva so über 1,9 Millionen Franken in die erfolgreiche Wiedereingliederung und konnte dadurch rund 16 Millionen Franken an künftigen Taggeld- und Rentenkosten einsparen. Diese Einsparung kommt allen Suva-Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute.

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Berufliche Zukunft statt lebenslanger Rente

Mit dem Anreizprogramm für betriebliche Reintegration erhalten Betroffene eine berufliche Perspektive anstelle einer lebenslangen Rente. Im Fokus stehen Verunfallte, die nicht mehr ihrer ursprünglichen Tätigkeit nachgehen können. Voraussetzung ist, dass die Verunfallten keinen Anspruch auf eine berufliche Massnahme der Invalidenversicherung (IV) haben, beispielsweise weil sie keine Ausbildung und damit keinen Umschulungsanspruch haben. Zudem muss sich die Wiedereingliederungsmassnahme auch finanziell lohnen. Wichtig ist auch, dass die Betroffenen für das Reintegrationsprogramm motiviert sind. Die Umsetzung des Programms erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Suva und der IV.

2021 konnten auf diesem Weg 71 Menschen (67 Männer, 4 Frauen) wieder ins Berufsleben integriert werden. Die meisten hatten sich an den Schultern, Knien und Händen verletzt oder ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. 45 Betroffene waren in Industrie und Gewerbe tätig, 26 in der Baubranche. Der Altersdurchschnitt lag bei 51 Jahren, die jüngste Person war 24 und die älteste 65 Jahre alt. Dabei zeigten sich die Arbeitgeber solidarisch und beschäftigten 60 der verunfallten Angestellten im Betrieb weiter. Die anderen Personen fanden einen neuen Arbeitgeber. Zusätzlich wurden 31 neue Schonarbeitsplätze für die Wiedereingliederung aufgebaut.

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Finanzielle Unterstützung und Erfolgshonorar

Das Anreizsystem für betriebliche Wiedereingliederung wurde von der Suva 2016 ins Leben gerufen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, kann die Suva Wiedereingliederungskosten bis zu 20 000 Franken übernehmen. Darunter fallen beispielsweise Arbeitsplatzanpassungen, Kosten für die Einarbeitung an einem neuen Arbeitsplatz oder Ausbildungskurse im Hinblick auf eine Umplatzierung oder Neuanstellung. Bei einer abgeschlossenen, erfolgreichen Wiedereingliederung kann zusätzlich ein Erfolgshonorar von 20 000 Franken an das Unternehmen ausbezahlt werden.

Seit 2016 konnte die Suva mit dem Reintegrationsprogramm 347 Verunfallte erfolgreich wieder eingliedern und 95 Millionen Franken an Versicherungsleistungen einsparen.

Aktuelle Suva-Kampagne «We miss you – Rückkehr an den Arbeitsplatz»

Für eine erfolgreiche Heilung und Wiedereingliederung ist auch die moralische Unterstützung des Umfelds wichtig. Neben Familie und Freunden können auch Arbeitgebende und Arbeitskolleginnen und -kollegen zum Genesungsprozess beitragen. Diesen Aspekt nimmt die Suva in ihrer derzeit laufenden Wiedereingliederungs-Kampagne auf.

Unter anderem befragt der Arzt und Comedian Fabian Unteregger mit seiner Kunstfigur «Pirmin aus dem Wallis» unvorbereitete Passantinnen und Passanten zu den wichtigsten Tipps, wie man als Familie, Freundin oder Arbeitskollege bei der Wiedereingliederung helfen kann.   Mit seinen humorvollen Interviews soll er die Angst vor einer Kontaktaufnahme mit den Verunfallten und auch die Schwere des Themas nehmen.

Weitere Informationen:

Tipps zur Unterstützung von Verunfallten 

Instrumente zur Wiedereingliederung für Arbeitgebende:

Reintegrationsprogramm «Anreize für betriebliche
Wiedereingliederungen»

Zusammenarbeitsvereinbarung für eine rasche Rückkehr an den Arbeitsplatz 

Ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil (REP) 

Kampagnen-Webseite: Es ist alles gar nicht so schwer

Lesen Sie auch: Gianni Roberto Rossi: Ein CEO für beide Suva-Kliniken

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